Natur und Mensch

In­ter­view mit ei­ner Lo­go­pä­din

Wie wird man Logopäde oder Logopädin? 

Dagmar: Ich habe eine dreijährige Berufsausbildung gemacht. Die hatte theoretische und praktische Anteile. Das heißt, wir hatten vormittags Unterricht und am Nachmittag dann Therapie. Vorher musste ich aber eine Eignungsprüfung machen. 

Was muss man alles können, um Logopäde oder Logopädin zu werden?  

Dagmar: Bei der Eignungsprüfung, wurde mein Gehör und meine Stimme getestet. Noch dazu meine Aussprache und mein Gespür für Musik. Um Logopäde oder Logopädin zu werden, sollte man ohne Dialekt sprechen. Am allerwichtigsten finde ich, sollte man auch ein gutes Gespür für Menschen haben. 

Wo arbeiten Logopäden und Logopädinnen? 

Dagmar: Als Logopädin kann man in verschiedenen Bereichen arbeiten. Die meisten Logopäden oder Logopädinnen arbeiten in einer Praxis für Logopädie. Manche arbeiten aber auch in Krankenhäusern oder anderen sozialen Einrichtungen. Ich habe in einer Praxis gearbeitet und habe dort zu circa 70 % Kinder und zu 30 % Erwachsene behandelt. 

Warum müssen manche Kinder zur Logopädie? 

Dagmar: Manchmal ist die Sprache aus verschiedenen Gründen nicht altersgerecht entwickelt. Es kommt aber auch oft vor, dass Kinder manche Laute nicht richtig aussprechen oder stottern.   

Wichtig ist es, zu testen, ob das Gehör funktioniert. Manche Kinder haben aufgrund ihrer Zahnstellung, oder ihrer Lippen- oder Zungenform, Probleme mit dem Sprechen.  

Die Sprechwerkzeuge sind ja der Mund, die Zunge, die Zähne und der Kehlkopf. Und wenn es da irgendwelche Probleme gibt, muss das vom Arzt behandelt und von der Logopädie unterstützt werden.  

Was macht man bei der Logopädie? 

Dagmar: Bei der Logopädie wird dann genau geschaut, was das Problem ist und was die Kinder nicht können.  Ein- bis zweimal in der Woche kommen die Kinder dann zur Logopädie. Mithilfe von Spielen und Bildern wird dann das Problem therapiert. In den letzten zehn Minuten darf sich das Kind dann noch ein Spiel aussuchen, was wir zusammen spielen. Am Ende gibt es dann noch ein Gespräch mit den Eltern. Bei der Logopädie werden auch manchmal Hausaufgaben also Übungen bis zur nächsten Stunde aufgegeben.   

Müssen auch Erwachsene zur Logopädie? 

Dagmar: Ja, aus verschiedenen Gründen. Es gibt zum Beispiel die Schlaganfallpatienten. Ein Schlaganfall ist eine Krankheit im Gehirn, die Auswirkungen auf den ganzen Körper haben kann. Viele haben dann auch Probleme mit dem Sprechen oder Schlucken. Sie werden dann logopädisch behandelt. Eine Behandlung kann dann auch mal zwischen sechs und acht Jahre lang dauern.  

Danke für das Interview.  

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