Natur und Mensch

In­ter­view: Was ist das Pro­jekt “Schu­len ge­gen den Hun­ger”?  

Lydia Spiesberger, Marie Kiperis und Lucie Oestereich arbeiten bei der Organisation “Aktion gegen den Hunger”. Lydia leitet das Projekt “Schulen gegen den Hunger” und Marie und Lucie machen ein Freiwilligenjahr und unterstützen sie dabei. Wir haben sie besucht und ihnen Fragen gestellt.  

Warum gibt es das Projekt “Schulen gegen den Hunger” und wie ist es aufgebaut? 

Lydia: Das Projekt soll einen Wandel im Denken und Handeln bewirken. Kinder und Jugendliche sollen über Ungleichheiten auf der Welt aufgeklärt werden. Wir wollen sie über den weltweiten Hunger informieren und auch zeigen, was für eine Geschichte dahintersteckt. Schüler und Schülerinnen sollen motiviert werden, selbst aktiv zu werden und sich zu engagieren.  

Das Projekt setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen: Im ersten Teil des Projekts gehen wir an Schulen und informieren die Schüler und Schülerinnen. Im zweiten Teil machen die Schulen dann einen Spendenlauf und engagieren sich dadurch für eine gerechte Zukunft. Die gesammelten Spendengelder sind superwichtig für die Umsetzung unserer Projekte weltweit.  

Wie läuft das Projekt ab? 

Marie: Meistens werden die Schulen auf uns aufmerksam und melden sich auf unserer Website an. Dann klären wir ab, welches Thema behandelt werden soll, wie alt die Kinder sind und wann das Projekt stattfinden soll. Dann startet auch schon der erste Teil: Wir fahren zur Schule und halten da Vorträge von 45 bis 60 Minuten. Es gibt auch die Möglichkeit, den ersten Teil des Projekts digital zu machen. Wenn das abgeschlossen ist, gibt es meistens einen großen Spendenlauf an der Schule oder irgendeine sportliche Challenge.  

Lucie: Der zweite Teil vom Projekt ist sehr offen, weil sich Kinder in jeder Form engagieren können. Es gibt an Schulen schon viele kreative Ideen, einige Schulen machen Musicals und andere Kunstaktionen. Das Projekt soll für alle Kinder sein, nicht nur die, die sich sportlich betätigen wollen. 

Was passiert mit den gesammelten Spenden? 

Lydia: Wir sind in über 50 Ländern und Regionen weltweit aktiv. Wir haben da verschiedene Unterstützungsangebote. Wir arbeiten mit der Bevölkerung vor Ort zusammen, um den Hunger dort zu bekämpfen. Das Geld wird da eingesetzt, wo es gerade am nötigsten ist. 

Aktuell ist Krieg in der Ukraine und unser Team ist in der Ukraine und in den Nachbarländern vor Ort, um Geflüchtete zu versorgen. Wir stellen dort zum Beispiel Hygieneprodukte, Wasser und Nahrung zur Verfügung. Wir geben den Menschen auch Geld, damit sie sich selbst versorgen können.

Wir sind auch im Kampf gegen die Klimakrise aktiv, zum Beispiel stellen wir Frühwarnsysteme für Naturkatastrophen. Es gibt also viele Einsatzgebiete. 

Wie reagieren Kinder und Jugendliche auf das Projekt? 

Lydia: Die Kinder haben tolle Ideen und Gedanken, wie eine gerechtere Zukunft aussehen könnte. Wir haben angefangen, diese Gedanken der Kinder zu sammeln. Die präsentieren wir beim Human Rights Festival in Berlin. So soll die Öffentlichkeit und die Politik die Stimmen der Kinder hören.  

Welches Erlebnis ist dir von dem Projekt besonders in Erinnerung geblieben? 

Lucie: Ich betreue mehrere Schulen, bei denen die Schülervetretung dieses Projekt alleine organisiert und irgendwie alles selbst auf die Beine stellt. Es ist dann also von Kindern für andere Kinder. Das finde ich toll, weil das so voller Energie ist. 

Lydia: Ich war mal wieder bei einem Spendenlauf dabei und da war ein Schüler, der war einfach unglaublich. Er ist über Stunden bei diesem Spendenlauf die Runden gelaufen. Er hat als erstes angefangen und als letztes aufgehört und ist fast einen Halbmarathon gelaufen. Er wollte auch gar nicht mehr aufhören, weil er meinte, dass er die Welt verändern möchte und so viel Unterstützung wie möglich leisten will. Es war unglaublich zu sehen, wie engagiert er war und wie er sich für eine gerechtere Welt eingesetzt hat. 

Warum ist die Arbeit von ,,Aktion gegen den Hunger” wichtig? 

Lydia: Die aktuellen Krisen hören nicht auf. Es gibt immer noch viele Kriege und Konflikte, die schlechte globale Auswirkungen haben. An all diesen Stellen arbeitet ,,Aktion gegen den Hunger". Es braucht, glaube ich, verschiedene Organisationen, die auch zusammenarbeiten, um die weltweiten Ungerechtigkeiten zu besiegen, aufzubrechen und da für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. 

Marie: Ich verbinde mit ,,Aktion gegen den Hunger" den Begriff Hoffnung. Es gibt auf der ganzen Welt so viele Menschen, die die Welt zum Guten verändern möchten. Das finde ich sehr inspirierend.  

Lucie: Ich finde das Schulprojekt sehr wichtig, weil wir dort Wissen weitergeben können und die Kinder viel lernen können. Dadurch können die Kinder selbst etwas verändern. 

Dankeschön für das Interview!  

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