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Deutschland ist eigentlich ein reiches Land. Es zählt zu den so genannten Industriestaaten. Dennoch erlebt etwa jedes fünfte Kind Armut. Das bedeutet, ihre Familien haben deutlich weniger Geld zum Leben als andere Familien. Die Kinder müssen also auf vieles verzichten, was für andere Kinder normal ist. Sie haben ein höheres Risiko ungesund aufzuwachsen und einen schlechten oder gar keinen Schulabschluss zu machen.
Es gibt zwei unterschiedliche Konzepte von Armut. Absolute Armut bedeutet, dass Menschen kein Geld für Essen, eine Wohnung, Medizin oder Kleidung haben – also ihre Grundbedürfnisse. Diese Form gibt es in Deutschland seltener. In Deutschland wird meist von relativer Armut gesprochen. Dies bedeutet, dass jemand im Vergleich weniger hat als andere, die im gleichen Land leben.
Arm sein in Deutschland bedeutet, auf viele Dinge verzichten zu müssen. Kam es in deiner Schulklasse schon einmal vor, dass ein Kind nicht mit auf Klassenfahrt fahren konnte, weil die Fahrt für seine Familie zu teuer war? Oder konnte ein Kind nicht mit seiner Clique ins Kino gehen, weil es zu viel kostet? Hat ein Freund oder eine Freundin deine Geburtstagseinladung ausgeschlagen, weil es dir kein Geschenk machen kann?
Manchmal sind das Anzeichen dafür, dass ein Kind aus einer armen Familie stammt. Die Kinder können sich Aktivitäten mit Freundinnen und Freunden, die Geld kosten, einfach nicht leisten. Auch an anderen Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel ein Instrument spielen oder Sport im Verein machen, können sie oft nicht teilnehmen. Viele der Kinder bekommen kein Taschengeld und besitzen weniger Spielzeug, keinen eigenen Computer und oft auch kein Handy. An Urlaub ist häufig gar nicht zu denken.
Es gibt viele Ursachen für die Kinderarmut in Deutschland. Ein Grund kann darin liegen, dass die Eltern keine Arbeit haben, nicht arbeiten können oder so wenig verdienen, dass sie ihre Kinder nicht ausreichend gut versorgen können. Manchmal sind Eltern auch überfordert oder wissen nicht, wo und wie sie finanzielle Hilfe oder andere Unterstützung bekommen.
Kinder, die in Armut leben, sind von vielen schönen Unternehmungen ausgeschlossen. Weil sie nicht überall mitmachen können, werden sie manchmal in der Schule geärgert. Man sagt dann, dass sie aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Das Leben von Kindern, die arm sind, ist sehr anstrengend. Sie machen sich oft Sorgen und haben Ängste, zum Beispiel wenn sie mitbekommen, dass ihre Eltern belastet sind. Aus lauter Scham ziehen sich viele arme Kinder zurück und bleiben oft für sich allein.
Arme Kinder leben mit ihren Familien meist in Gegenden, in denen die Wohnungen wenig kosten und sehr klein sind. Häufig gibt es dort weniger Parks und Spielplätze. Oft müssen die Eltern sehr viel arbeiten, damit das Geld halbwegs reicht. Die Eltern haben dann wenig Zeit, um sie mit ihren Kindern zu verbringen, mit ihnen zu spielen, ihnen bei Problemen oder den Hausaufgaben zu helfen. In der Schule haben viele der Kinder Schwierigkeiten. Sie können sich nicht so gut auf die Schule und die Schulaufgaben konzentrieren, weil sie so viele Sorgen haben. Nachhilfe können sie sich nicht leisten.
Viele arme Kinder bekommen nicht jeden Tag eine warme Mahlzeit. Weil sie sich nicht so gesund ernähren und manchmal auch wenig Bewegung haben, ist für sie das Risiko größer, krank zu werden.
Arme Kinder haben oft schlechtere Chancen auf Erfolg in der Schule. Mit einem schlechten oder ganz ohne Schulabschluss ist es für die Jugendlichen schwerer, einen Beruf zu erlernen, um später einmal selbst ausreichend Geld zu verdienen.
Kinder und Jugendliche, die in Armut leben, haben in Deutschland einen Anspruch darauf, finanzielle Hilfe zu bekommen. Sie können sich – auch ohne ihre Eltern – beim Jugendamt ihrer Stadt beraten lassen. Die Kinder- und Jugendhilfe und einige andere Hilfsorganisationen kümmern sich darum, dass Kinder und Jugendliche Hilfe und Unterstützung erhalten.
Hallo Ari! Der Beitrag wurde schon früher geschrieben, er wurde nur 2021 nochmal aktualisiert. Dadurch hat sich das Datum der Veröffentlichung verändert. Viele Grüße, dein ks-Team