Natur und Mensch

Was be­deu­tet es, wenn ein Ge­wäs­ser kippt?

Ein Gewässer kann kippen 

Wenn ein Gewässer kippt, ist damit umgangssprachlich gemeint, dass es aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das kann zum Beispiel ein See sein. Wenn ein See kippt, ist das Ökosystem See gestört. Ein Ökosystem besteht immer aus einem Lebensraum wie zum Beispiel einem See und den darin wohnenden Lebewesen. Das können Fische oder Algen sein.

Hohe Temperaturen und Nährstoffe 

Ein Grund für das Kippen sind sehr warme Temperaturen im Sommer. Durch die warme Wassertemperatur wachsen mehr Algen und Wasserpflanzen. Wenn zusätzlich auch zu viele Nährstoffe im Wasser sind, können Algen noch besser wachsen.  

Zu wenig Sauerstoff 

Wenn die Algen absterben, sinken sie zu Boden und werden dort von Bakterien zersetzt. Die dafür zuständigen Bakterien benötigen dafür Sauerstoff. Gibt es allerdings immer mehr Algen, die zersetzt werden müssen, kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Wasser. Es wird mehr Sauerstoff verbraucht, als von anderen Lebewesen produziert werden kann. Fische und andere Lebewesen sterben. Nach einiger Zeit sterben auch die Bakterien, weil ihnen der Sauerstoff fehlt.  

Es stinkt und sieht komisch aus 

Jetzt zersetzen Bakterien die Pflanzen, die dazu keinen Sauerstoff benötigen. Dabei produzieren sie allerdings übelriechende Gase, sogenannte Faulgase. Sie sind giftig und machen den See zu einem “toten Gewässer”. Am Boden sammelt sich Faulschlamm. Der See fault und das Gewässer ist umgekippt. Das kann daran bemerkt werden, dass ein See oder Gewässer stinkt und das Wasser grün oder braun gefärbt ist. Manchmal schwimmen auch Algen auf dem Wasser. 

Was schützt die Gewässer? 

  • Weniger Nährstoffe im Wasser: Durch Dünger in der Landwirtschaft gelangen viele Nährstoffe in Gewässer. Der Dünger reichert die Erde an. Bei Regen wird ein Teil des Düngers wieder ausgewaschen und gelangt so in andere Gewässer. Auch über das Grundwasser gelangen zu viele Nährstoffe in Gewässer. Einige Umweltgesetze und bessere Kläranlagen gibt es schon, die helfen. 
  • Nicht zu viel Waschmittel zu Hause zu verwenden, ist wichtig. Denn Waschmitteln enthalten Stoffe, die nicht von Kläranlagen aus dem Wasser gefiltert werden können und so in Gewässer gelangen. Die empfohlene Menge ist auf der Rückseite der Verpackung angegeben.   
  • Viele Bäume oder Pflanzen um einen See oder ein Gewässer zu pflanzen hilft ebenfalls. Der Schatten nimmt den Algen das Licht zum Wachsen. 

Einen umgekippten See retten 

Auch wenn ein See schon gekippt ist, kann noch etwas getan werden. Eine erste Maßnahme ist, die Algen von der Wasseroberfläche zu fischen. Mit einem Bagger kann der Faulschlamm abgebaggert werden. Damit der See langfristig geschützt ist, kann er belüftet werden. Wasser mit Sauerstoff kann über normale Springbrunnen auf dem See oder künstliche Wasserfälle in den See gelangen. Es kann aber auch ein Zufluss gebaut werden. Damit ein See nicht umkippt, hilft es, wenn das Wasser regelmäßig durchmischt wird. 

Algenwarnungen und Badeverbote 

Das Baden in einem fast oder ganz umgekippten Gewässer ist gefährlich. Es kann zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen kommen. Wenn das Wasser geschluckt wird, kann es zu Durchfall, Erbrechen oder Erkrankungen der Atemwege kommen. Um Menschen davor zu schützen, wird die Qualität von Badeseen regelmäßig geprüft. So gibt es rechtzeitig Algen-Warnungen und Badeverbote. Gilt ein Badeverbot, sollte nicht mehr im See gebadet werden.  

Wusstest du schon? 

Auch im Meer gibt es Zonen oder Strände, an denen die Algen so gewachsen sind, dass dort das Baden verboten ist. 

Das ist die Ostsee, in der die Algen zu diesem Zeitpunkt stark zugenommen haben.

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Eure Kommentare

Super. Ich war auch schon mal im Senegal, da war der Strand auch voller Algen 

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LANGWEILIG 🤣🤣🤣