Natur und Mensch

Wie ge­sund ist Leis­tungs­sport? - In­ter­view mit ei­nem Sport­arzt

Was macht eigentlich ein Sportarzt? Welche Aufgabe haben Sie?  

Sebastian Wunderlich: Ein Sportarzt ist ein Arzt, der sich besonders gut mit dem Körper von Sportlerinnen und Sportlern auskennt. Er hilft ihnen, gesund zu bleiben und ihre Leistungen zu verbessern. Ein Sportarzt behandelt auch Verletzungen, wie zum Beispiel Zerrungen oder Knochenbrüche, und zeigt, wie man diese Verletzungen in Zukunft vermeiden kann. Außerdem erstellt er Trainingspläne und gibt Ratschläge zur Ernährung.

Für viele ist Sport nur ein Hobby. Ab wann kann man von Leistungssport sprechen?

Sebastian Wunderlich: Leistungssport beginnt, wenn man sehr oft und intensiv trainiert, um bei Wettkämpfen erfolgreich zu sein. Das bedeutet, dass fast täglich und teilweise mehrere Stunden am Tag trainiert wird, um immer besser zu werden. Leistungssportlerinnen und Leistungssportler nehmen regelmäßig an Wettkämpfen teil und setzen sich hohe Ziele, wie zum Beispiel bei den Olympischen Spielen teilzunehmen.

Welche Rolle spielt Ernährung bei Leistungssportlerinnen und Leistungssportlern?

Sebastian Wunderlich: Ernährung spielt eine wichtige Rolle im Leistungssport. Sportlerinnen und Sportler brauchen die richtige Menge an Energie und Nährstoffen, damit sie gut trainieren und sich schnell erholen können. Das bedeutet, sie müssen viele gesunde Lebensmittel essen, wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und eiweißreiche Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Hülsenfrüchte. Auch das Trinken von genügend Wasser ist sehr wichtig, da man beim Sport durch das Schwitzen Flüssigkeit verliert.  

Kann Leistungssport für Kinder und Jugendliche ungesund sein?  

Sebastian Wunderlich: Ja, Leistungssport kann ungesund sein, wenn man zu viel trainiert und sich nicht genügend ausruht. Das kann zu Verletzungen und Überlastung führen. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche auf ihren Körper hören und ausreichend Pausen machen. Außerdem sollte aufgepasst werden, dass der Leistungsdruck nicht überhandnimmt. Denn der Spaß am Sport und eine gesunde Motivation sollten nie verloren gehen.

Bis zu welchem Alter sollten Kinder und Jugendliche mit dem Leistungssport warten und warum?

Sebastian Wunderlich: Kinder sollten gemäß der Entwicklung erst ab einem Alter von etwa 12 oder 13 Jahren intensiver trainieren, weil ihr Körper dann besser auf die hohen Belastungen vorbereitet ist. Jüngere Kinder sollten verschiedene Sportarten ausprobieren und Spaß am Sport haben, ohne sich zu sehr auf eine Sportart zu konzentrieren. Das hilft ihrem Körper, sich gesund zu entwickeln und Verletzungen zu vermeiden.  

Worauf sollten Kinder und Jugendliche beim Leistungssport achten, damit sie gesund bleiben?

Sebastian Wunderlich: Kinder und Jugendliche sollten darauf achten, genug zu schlafen, weil der Körper sich im Schlaf erholt. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist ebenfalls wichtig, damit der Körper alle nötigen Nährstoffe bekommt. Regelmäßige Pausen und Erholungstage sind nötig, um Verletzungen zu vermeiden. Außerdem sollten sie auf ihren Körper hören und sofort aufhören, wenn sie Schmerzen haben. Eine gute Trainerin oder ein guter Trainer kann helfen, sicher und gesund zu trainieren.  

Eine Sportkarriere kann durch eine Verletzung schnell beendet sein. Wie gehen die Sportlerinnen und Sportlern damit um, wenn ihr Traum zerplatzt?  

Sebastian Wunderlich: Das ist für viele Sportlerinnen und Sportler eine sehr schwere Zeit. Manche suchen sich neue Ziele oder andere Hobbys, um ihre Leidenschaft weiter auszuleben. Andere sprechen mit einer Psychologin oder einem Psychologen, um die Enttäuschung und Trauer zu verarbeiten. Unterstützung von Familie und Freunden ist dabei sehr wichtig. Oft entdecken Sportlerinnen und Sportler nach einer Verletzung auch neue Wege, im Sport aktiv zu bleiben, zum Beispiel als Trainerin oder als Trainer. Man sollte daher im Hinterkopf immer einen Plan B haben.

Abschließend ist mir wichtig: Immer den Spaß am Sport sowie die Motivation erhalten und sich den positiven gesundheitlichen Einflüssen des Sportes auf den gesamten Körper bewusst sein.  

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