Natur und Mensch

Wie kön­nen Men­schen zu­sam­men woh­nen?

Vielleicht hast du schon mal von Menschen gehört, die anders leben, als du es vielleicht aus deiner Stadt oder deinem Dorf gewohnt bist – zum Beispiel in Gemeinschaften. Überall in Deutschland gibt es zahlreiche Projekte, in denen Menschen in unterschiedlichsten Formen zusammenleben. Es gibt viele Gründe dafür, sich Wohnraum zu teilen. Einer davon ist, dass die Mietpreise in Städten für viele Menschen zu teuer werden. Nicht alle können sich eine eigene Wohnung leisten. Oder wollen auch nicht einen Großteil des Geldes, dass ihnen monatlich zur Verfügung steht, nur fürs Wohnen ausgeben.

Nicht nur Wohnen ist teurer geworden, auch die Preise für Lebensmittel und Strom sind stark gestiegen. Viele Menschen machen sich Sorgen, dass sie die Preise bald nicht mehr bezahlen können. So kommen immer mehr Menschen zusammen und bilden Gemeinschaften, in denen Kosten und Wohnraum geteilt werden.

Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft

Die Idee einer Wohngemeinschaft (abgekürzt auch oft als WG) ist es, zusammen mit mehreren Menschen unter einem Dach zu leben. Sie bilden dann eine Gemeinschaft, gehören aber nicht alle zu einer Familie. Das können Freundinnen und Freunde sein, aber auch Unbekannte. Es gibt Zimmer, die zusammen genutzt werden, wie zum Beispiel das Bad oder die Küche. Und es gibt meistens ein Zimmer pro Person, das privat genutzt wird. Manche WGs bilden eine sogenannte Zweck-WG, in der es nur darum geht, Wohnraum zu teilen, um Wohnkosten zu sparen. In vielen WGs teilen Bewohnerinnen und Bewohner aber auch ihre Zeit und treffen sich zum Kochen in der WG-Küche oder für gemeinsame Spieleabende.

Mehrgenerationen­wohnen – Was ist das? 

Das Wort „Mehrgenerationenwohnen“ beschreibt eine Wohnidee, bei der mehrere Generationen unter einem Dach zusammenleben. Das Mehrgenerationenwohnen ist nicht auf die eigene Familie beschränkt. Es können junge und alte Menschen, Paare oder Singles mit und ohne Kinder oder Freundinnen und Freunde zusammenleben.

Wie geht das? 

Jede Wohnpartei hat eine eigene Wohnung. Außerdem gibt es Gemeinschaftsräume. Sie sind dazu da, dass sich Bewohnerinnen und Bewohner treffen und austauschen können. Die Vorteile des Mehrgenerationenwohnens sind: 

  • Kosten können geteilt werden, zum Beispiel wird das Auto oder die Waschmaschine gemeinsam genutzt.
  • Jung und Alt lernen voneinander.
  • Im Alltag kann sich gegenseitig unterstützt werden, zum Beispiel beim Einkaufen, bei der Kinderbetreuung oder bei der Hausaufgabenhilfe.  
  • Niemand im Haus ist auf sich allein gestellt. Es können neue Kontakte geknüpft werden.

Wird das Mehrgenerationswohnen etwas größer gedacht, nennt sich das CoHousing. Das ist eine Art Wohnsiedlung und bedeutet ebenfalls Leben in der Gemeinschaft. Mehrere private Wohnungen oder Häuser teilen sich Gemeinschaftseinrichtungen wie zum Beispiel die (Wasch-)Küche, eine Terrasse, den Garten, gemeinsam genutzte Büroräume oder eine Werkstatt.

Genossenschafts­wohnungen 

Eine Genossenschaft funktioniert ein bisschen wie ein Verein. Sie besteht aus Mitgliedern. Alle Mitglieder zahlen eine Art Aufnahmegebühr, das nennt man Genossenschaftsanteile. Außerdem zahlen alle Mitglieder eine monatliche Miete. Von dem eingezahlten Geld wird die Wohnanlage in Stand gehalten. Alle Mitglieder haben die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten. Ziel einer Genossenschaft ist es, die Gemeinschaft zu fördern und den Mitgliedern bezahlbaren Wohnraum zu bieten. In der Mitgliederversammlung entscheiden alle gemeinsam, was ansteht und was gemacht werden muss. 

Ökodorf: Leben auf dem Land in Gemeinschaft

Das Leben in der Stadt kann manchmal turbulent und anstrengend sein. Deswegen verschlägt es viele Menschen aufs Land. Sie suchen die Natur und einen ruhigen Alltag. Auf dem Land zu leben bedeutet aber auch viel Arbeit: Aus einer Stadtwohnung wird ein Haus mit Grundstück, das in Schuss gehalten werden muss. Wenn alle Bewohnerinnen und Bewohner arbeiten oder zur Schule gehen, bleibt nicht viel Zeit, um sich alleine um ein Grundstück zu kümmern. Außerdem werden die Wege in die Stadt länger und können oft nur mit dem Auto zurückgelegt werden. Und so ganz alleine auf dem Land zu leben, kann ziemlich einsam sein.

Die Idee eines Ökodorfs ist es, finanziell selbständig zu sein. Und zwar indem alle Lebensbereiche so nachhaltig wie möglich zusammengebracht werden. Im Ökodorf leben Menschen unterschiedlichen Alters. Es gibt Gemeinschaftsflächen, aber auch eigenen Wohnraum. Im Ökodorf wird die Arbeit auf alle verteilt. Es wird gemeinsam gebaut, gegärtnert oder Kunst gemacht. Kinder werden gemeinsam betreut, es wird zusammen gekocht und gegessen. Das heißt, fast alle Bewohnerinnen und Bewohner leben und arbeiten im Dorf. So werden Wege reduziert. Neben der Arbeit wird auch die Freizeit geteilt. Im Dorf wird auf ein Miteinander in allen Bereichen geachtet.

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