Deutsches Kinderhilfswerk

Der Deut­sche Kin­der- und Ju­gend­preis 2022: Die no­mi­nier­ten Pro­jek­te

Was ist eigentlich der Deutsche Kinder- und Jugendpreis? 

Warum der Preis verliehen wird

Mit dem Deutschen Kinder- und Jugendpreis werden seit 2004 jedes Jahr Projekte ausgezeichnet, bei denen sich Kinder und Jugendliche aktiv am politischen, sozialen und kulturellen Leben in ihrer Region beteiligen.

Die Kinder und Jugendlichen werden bei ihren Projekten kreativ und helfen sich und anderen. Sie tun Dinge, die oft nur für Erwachsene vorbehalten sind. Dadurch nehmen sie viele ihrer Kinderrechte wahr. Zum Beispiel das Recht auf eine eigene Meinung, auf Bildung und auf Beteiligung. 

Die Preiskategorien 

Der Preis wird in drei Kategorien verliehen:

  • Politisches Engagement
  • Solidarisches Miteinander
  • Kinder- und Jugendkultur

Der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes nominiert in jeder Kategorie zwei Projekte. Pro Kategorie wird eines der beiden nominierten Projekte den Preis mit nach Hause nehmen. 

Die Preisverleihung

Die feierliche Preisverleihung findet am 27. Juni 2022 im Europa-Park in Rust statt. Jedes Gewinnerprojekt erhält ein Preisgeld von 6.000 Euro. Für die Projekte auf dem 2. Platz jeder Kategorie gibt es sogar noch 3.000 Euro zu gewinnen. Zusätzlich wird an ein Projekt der Europa-Park-Preis in Höhe von 3.000 Euro verliehen. Auf der Juniorclub-Seite des Europa-Parks kannst du für dein Lieblingsprojekt abstimmen.

Wer entscheidet, welche Projekte nominiert werden?

Eine Jury aus erwachsenen Expertinnen und Experten trifft unter allen Bewerbungen eine erste Vorauswahl. Danach trifft sich der Kinder- und Jugendbeirat des Deutschen Kinderhilfswerkes an einem Wochenende und schaut sich die ausgewählten Projekte sehr genau an: Es wird intensiv über die Projekte diskutiert, die Vor- und Nachteile abgewogen und das Besondere herausgearbeitet. Am Ende ist es – wie in jedem Jahr - keine leichte Entscheidung, wer es in die Endrunde schafft. Schließlich einigen sich die Jurymitglieder auf sechs Projekte. Alle Projekte, die sich bewerben, sind Gewinner – für sich, für uns, für unsere Gesellschaft! 

Diese tollen Projekte aus Hamburg, Bayern, Bremen, Berlin, Schleswig-Holstein und Hessen sind in diesem Jahr vom Kinder- und Jugendbeirat nominiert worden:

Politisches Engagement 

"Faces for the Names" aus Hamburg

Über 80 Jugendliche zwischen 16 und 22 Jahren aus verschiedenen Stadtteilen von Hamburg setzen sich mit ihren Gedenkaktionen gegen Antisemitismus und jede Form von Rassismus ein. Das Projekt zeigt die Gesichter von Opfern mit Hilfe von Lichtinstallationen an Fassaden und lehrt ihre Lebensgeschichte. Die Jugendlichen recherchieren dafür zu Biografien und setzen sich intensiv mit der Geschichte ihrer Stadtteile auseinander.

Stop! Mikroplastik aus Friedberg

Seit vier Jahren setzen sich die Schwestern Leonie (18 Jahre) und Zoë (15 Jahre) mit „Stop! Mikroplastik" für sauberes Wasser ein. Dafür haben sie spezielle Filter für Waschbecken, Waschmaschinen und Wäschetrockner entwickelt. Die sollen verhindern, dass Mikroplastik in den Wasserkreislauf gelangt. Denn sie finden, dass alle Kinder ein Recht auf sauberes Wasser und nachhaltige Entwicklung haben. Um ihr Projekt bekannt zu machen, gehen die Schwestern in Schulen, schreiben Briefe an Organisationen und Entscheidungsträger, halten Vorträge und geben Workshops.

Solidarisches Miteinander 

Naturschutz2go aus Bremen

Jonte ist 14 Jahre alt und hatte die Idee, alte Kaugummiautomaten zu Saatgutautomaten umzubauen. Jonte ist seit seinem 7. Lebensjahr Imker. Das Aussterben der Wildbienen und anderer Arten beschäftigt ihn sehr. Im Frühjahr 2020 war der erste Automat vor seiner Tür fertig. Damit hat Jonte eine Möglichkeit gefunden, seinen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt zu leisten und Lebensräume für Insekten und andere Tiere im Garten oder auf dem Balkon zu schaffen. Den Erlös aus den Automaten spendet er entweder an verschiedene Natur- und Klimaorganisationen oder das Geld fließt direkt in neue Automatenprojekte. 

Youth for Kiez aus Berlin

Youth for Kiez ist ein Beteiligungsprojekt von jungen Menschen für junge Menschen aller Geschlechter, mit und ohne Migrationshintergrund und Fluchterfahrung. Bei dem Projekt bekommen junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren eine bestimmte Summe Geld, um das Leben in ihrem Kiez mitzugestalten und kinder- und jugendfreundlicher zu machen. 30 junge Menschen haben 2021 eigenverantwortlich insgesamt 18 Miniprojekte selbst konzipiert und umgesetzt.

Kinder- und Jugendkultur 

Jugend kuratiert aus Lübeck

Ein Team von 13 Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren organisierte eine Gruppenausstellung junger zeitgenössischer Kunst. Sie entschieden selbst, welche Bilder von welchen Künstlerinnen und Künstlern ausgestellt und wie diese gezeigt werden sollen. Das nötige Wissen dafür lernten die Jugendlichen an drei Workshop-Wochenenden von Kunstexpertinnen und -experten. Die von den Jugendlichen eigenständig und sehr kreativ umgesetzte Ausstellung stieß auf große Resonanz: Rund 1.400 Besucherinnen und Besucher besuchten die Ausstellung.

Ländercafé aus Mengerskirchen

Die Schülerinnen und Schüler der Franz-Leuninger-Schule fragten sich im Schülerparlament, wie sich geflüchtete Kinder an ihrer Schule schneller einleben könnten. In kleinen Gruppen setzten sie sich jeweils mit einem Land auseinander. Sie nutzten ihre eigenen Erfahrungen mit den unterschiedlichen Gerichten, Bräuchen, Sehenswürdigkeiten und Sprachen verschiedener Länder. Auch Reiseführer und Recherchen im Internet halfen ihnen. Die einzelnen Gruppen bereiteten ein Plakat und einen kurzen Beitrag für ihre Mitschülerinnen und Mitschüler vor. Danach war die ganze Schule, Kinder und Erwachsene, in ihr Ländercafé eingeladen. Die Eltern unterstützten bei der Zubereitung von landestypischen Speisen und Getränken. 

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