Spiel & Spaß

Ad­vents­ka­len­der: Tür­chen 24

Trixi und die Weihnachtslegende 

An einem kalten Morgen, erwacht das kleine Häschen Trixi. Aufgeregt klettert sie aus dem Bau. Huch, was ist das denn? Der ganze Wald ist weiß bedeckt. Warum ist der Boden so kalt und knirscht? Auf einmal berührt sie etwas an der Nase. “Ah!”, schreit sie erschrocken. “Alles in Ordnung?”, fragt Trixis Mama. “Nein, nichts ist in Ordnung, mich hat etwas an der Nase berührt und irgendwas hat den Wald aufgegessen.” Trixis Mama lächelt nur und hoppelt auf den weißen Weg. “Schau doch Trixi, das ist Schnee und der ist nicht gefährlich.” Schnee? Trixi hat noch nie etwas von Schnee gehört. Was soll das sein? 

Es schneit

Dann bemerkt sie das kleine weiße Punkte vom Himmel fallen. Sie sind leicht wie Federn. Trixi versucht einen zu fangen, doch er löst sich sofort auf, als er ihre Pfote berührt. Erschrocken reißt sie die Augen auf. Wieder lacht Trixis Mama. “Das sind Schneeflocken”, erklärt ihre Mama, “denn, wenn es ganz kalt ist, so wie heute, gefrieren die Regentropfen und es fängt an zu schneien.” Trixi kann es nicht glauben. Sie hoppelt einmal im Kreis, um die weite weiße Landschaft zu betrachten. “Wahnsinn...”, flüstert sie. Dann fällt ihr Blick auf einmal auf kleine Löcher im schneebedeckten Boden. Sie bilden eine Spur. “Hey”, ruft Trixi, “das sieht ja ganz nach Abdrücken von Charlies Krallen aus!” Und ihr kommt eine Idee. “Bis später!”, ruft sie ihrer Mama zu und schon hoppelt sie entlang der Spur davon. 

Charlie ist Trixis bester Freund. Schon seit ihrer Geburt geht die Häsin mit dem Fuchsjungen durch dick und dünn. Deshalb weiß Trixi auch, dass Charlie so ziemlich der größte Weihnachtsfan ist, den man sich vorstellen kann. Heute Abend war es endlich so weit und Charlie war sicher ganz aus dem Häuschen, dass der Wald an Heiligabend so toll aussah. Trixi folgt Charlies Spuren durch den Wald, bis sie beinahe über ihn stolpert. Er sitzt mitten auf einer Lichtung im Schnee und steckt die Köpfe mit den Fuchs-Zwillingen Jasper und Jette zusammen.  

Die Legende

Die drei reißen die Köpfe hoch, als sie Trixi bemerken und Trixi sieht sofort das abenteuerlustige Funkeln in Charlies Augen. Diesen Blick hat er immer, wenn er irgendeine waghalsige Aktion plant. “Trixi, da bist du ja endlich!”, ruft Charlie aufgeregt und zieht sie in den Kreis. In der Mitte liegt eine Karte, in die jemand mit roter Farbe einen Weg eingezeichnet hatte. “Ich wollte dich eigentlich gerade fragen, ob wir es uns mit einer heißen Schokolade im Bau gemütlich machen und einen Weihnachtsfilm gucken wollen, aber das kann ich ja wohl vergessen”, murrt Trixi. Charlie sieht sie an, als hätte sie den Verstand verloren. “Hier schneit es das erste Mal in 10 Jahren und du willst dich drinnen verkrümeln? Also echt. Weißt du denn nicht, was das bedeutet?” “Äh...” Trixi sieht ihn verwirrt an.  

Jetzt ergreift Jette das Wort. “Trixi, du kennst doch die alte Legende. Irgendwo in diesem Wald soll eine Tür versteckt sein, die direkt zum Nordpol führt.  Sie zeigt sich aber nur, wenn Schnee liegt. Und weil es hier so lange nicht mehr geschneit hat, ist sie völlig in Vergessenheit geraten.” Trixi stöhnt auf. “Oh nein, sagt mir nicht, dass-” “Doch”, Charlie unterbricht sie, “dass wir den Weihnachtsmann suchen gehen! Genau! Und du kommst mit!”  

Das ist eine irre Idee!

Mal abgesehen davon, dass Trixi heute das erste Mal Schnee sieht, muss sie sich jetzt auf die Suche nach dem Weihnachtsmann machen. Der ihr, um ehrlich zu sein, noch nie so richtig geheuer war. Wer soll das sein? Und warum liegt der Nordpol an einem Ort, der eigentlich für niemanden zu erreichen ist? Dieses ganze Rätsel um Weihnachten ist für Trixi zu viel. Nein, sie versteht nicht, was das alles zu bedeuten hat. Und sie weiß auch nicht, ob sie das überhaupt wissen möchte.  

Charlie zuliebe macht sich Trixi mit den dreien auf den Weg. Noch immer hat sie einen riesigen Kloß im Hals, oder einen Schneeball?! So heißt das doch, was Jasper, Jette und Charlie vor ihr durch die Luft werfen. Watsch! Und schon wird Trixi von einer Ladung Schnee getroffen. Als erstes möchte sie laut losschreien. Aber hey, das ist witzig und fühlt sich genauso fluffig an, wie der Schnee von heute morgen. Trixi steigt ein in die Partie. “Hey Trixi, kannst du das?”, ruft Charlie und schmeißt sich rücklinks in den Schnee. Hektisch rutscht er hin und her, rollt sich zur einen und zur anderen Seite und streicht mit seiner Nase über die weiße Decke. “Das ist ein Schneehase! Der bleibt so lange da, bis der Schnee wieder schmilzt.” “Du bist ein echter Künstler!”, lacht Trixi und macht Charlie nach. So viel Spaß hatte Trixie schon lange nicht mehr.  

Die Tür

“Autsch!” Gerade als sich Trixi für einen zweiten Schneehasen in den Schnee wirft, stößt sie auf hartes Metall. “Das muss die Tür sein!”, rufen Jasper und Jette aufgeregt im Chor. Und tatsächlich: Unter den Schneemassen verbirgt sich eine schwere, alte Holztür. Und jetzt? Trixi hat absolut keine Ahnung, wie sie diese Tür aufbekommen wollen. Als würden ihre kleinen Hasenpfoten dafür ausreichen?! Doch was macht Charlie da? Schnell rennt er zur nächstgelegenen Tanne und fängt an, die unteren Zweige abzuknicken. Was hat der nur wieder im Kopf? 

“Damit können wir die Tür hochstemmen”, ruft Charlie. Jette und Jasper stürmen ihm hinterher. Ob das mit den kleinen Zweigen wirklich funktioniert? Trixi schüttelt den Kopf. Wie kommt Charlie nur immer wieder auf diese verrückten Ideen? Während die anderen die arme Tanne verunstalten, macht sich in Trixi ein nervöses Bauchkribbeln breit. Was verbirgt sich hinter dieser Tür? Sie wirft einen Blick zu den anderen. Statt sich weiter um die Zweige zu kümmern, ist eine wilde Schneeballschlacht ausgebrochen. Einen kurzen Moment überlegt sie, ob sie auch mitmachen sollte. Sie könnte sich anschleichen und dann perfekt zielen.  

Unter dem Schnee

“Huch.” Ein dumpfes Geräusch neben ihr reißt sie aus ihren Gedanken und sie wendet ihren Blick von ihren Freunden ab. Ein Schneeball hat seine Richtung verfehlt und hat stattdessen die Tür getroffen. Die anderen haben das gar nicht gemerkt, denn sie spielen einfach weiter. Vorsichtig streicht Trixi mit ihrer Pfote über die Ränder aus Metall, um Schnee fortzuschieben. Das Metall fühlt sich kalt und nass an. Als die gesamte Holztür zum Vorschein kommt, kann sie ihren Augen kaum glauben. An der Tür ist ein Schloss befestigt, und darin steckt wirklich ein Schlüssel. “Hey, kommt mal her. Ich glaube, ich habe was entdeckt!”, ruft sie den anderen zu.  

Sie öffnen die Tür

Als Charlie, Jette und Jasper bei ihr ankommen und das Schloss entdecken, halten sie alle gespannt den Atem an. Es ist so leise, dass man nur noch den Wind hören kann, der sanft durch die Bäume streicht. Die Neugier hat sie alle gepackt und ohne weiter darüber nachzudenken, streckt Trixi die Pfote aus und dreht den Schlüssel einmal um. Es passiert nichts. Oder? “Hört ihr das auch?”, flüstert Jasper. Charlie und Trixi schauen sich wortlos an. Ja, sie hören es. Jette starrt weiter auf die Tür und lauscht gebannt. Sie hört es also auch. Sie alle hören sie. Glocken. Helles Glockenklingeln erklingt hinter der Tür. Sind das die Glocken des Weihnachtsmannes? Trixi greift wieder nach dem Schlüssel und dreht ein weiteres Mal um. Laut knarrend öffnet sich die Tür und ein helles Licht blendet sie... 

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