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#2 Mein(e) Ou­ting(s)

Ich bin queer und möchte das mehr Personen Leute wie mich oder insgesamt die LGBTQI+ Community verstehen oder auch akzeptieren. In dieser Reihe werde ich persönliche Erfahrungen Teilen, meine Meinung zu gewissen dingen sage und Interviews mit verschiedenen Personen führen. Bitte seid immer respektvoll und Willkommen zu Teil 2 von meiner Reihe. In diesem Teil erzähle ich euch etwas über meine Outing Erfahrungen.

Ich dachte es wäre einfach. Das Outing. Doch, nachdem ich den Kurzfilm „Coming Out“ von Breanne Williamson gesehen hatte, verstand ich, es würde nie einfach werden, solange Menschen immer sofort denken das wenn man ein Mädchen ist, man auf Jungs steht. Das heißt für mich: sich unendlich mal Outen müssen. Und darauf hatte ich wirklich keine Lust.

Aber erstmal: Was ist überhaupt ein „Outing“?

Outing: (Ausgesprochen "Auting") Als Outing beschreibt man den Prozess, in dem man anderen Menschen von seiner eigenen Sexualität berichtet. Outings können in verschiedenen Altersklassen passieren. Manche sind sich auch erst mit 50 oder 60 ihrer Sexualität bewusst. Von heterosexuellen Menschen wird nicht erwartet das sie sich outen, da Heterosexualität in unserer Gesellschaft als die Norm gilt. Ein Outing ist für die meisten Menschen etwas vor dem man auch ein bisschen Angst hat, denn es ist nie klar, ob alle Menschen dich akzeptieren werden.

Das Outing zu meiner Familie

Zum Glück sind alle Meiner Familie sehr unterstützend! Das war eine Riesenerleichterung für mich. Die einzige Überraschung war eigentlich meine Oma. Das kam so. Wir waren zusammen in einem Park spazieren und haben uns über Pride Unterhalten (Pride ist die Demonstration wo sich viele LGBT+ Mitglieder Versammeln und zusammen für mehr Rechte Demonstrieren. Ein anderer Name dafür ist „Christopher Street Day“). Irgendwann war ich dann so (Ich weiß nicht mehr den genauen Zusammenhang) „Oma, ich glaube, ich bin nicht hetero.“ Sie fing dann sofort an mit „Aber das kannst du doch noch nicht wissen“ und „Du bist noch viel zu jung“. Naja. Sie ist immer nett zu mir und wenigstens nicht homophob. Wir haben seitdem nie wieder darüber gesprochen.

Das Outing zu meinen alten Klassenkameraden (in der 6. Klasse)

Diese Geschichte ist tatsächlich eher lustig. Ich war nämlich unglaublich in ein Mädchen meiner Klasse verliebt und alle der Klasse außer sie wussten es. Alle waren die ganze Zeit so „Luma, du könntest bisexuell sein und dich in Mädchen und Jungs verlieben.“ Während ich die ganze Zeit darauf bestanden habe, dass ich „𝐚𝐮𝐟 𝐣𝐞𝐝𝐞𝐧 F𝐚𝐥𝐥 𝐡𝐞𝐭𝐞𝐫𝐨𝐬𝐞𝐱𝐮𝐞𝐥𝐥 𝐛𝐢𝐧“ irgendwann habe ich es eingesehen und werde ihnen immer dankbar sein, dass sie mich dort unterstützt haben.

Das Outing zu meinen besten Freunden

Das Outing bei besten Freunden ist schwer. Vor allen Dingen, wenn du ein Mädchen bist und deine besten Freunde auch Mädchen sind. Da sind Sprüche wie „Aber ich stehe nicht auf dich“ oder „Du bist aber nicht in mich verliebt, oder?“ schon fast vorprogrammiert. Ich habe mich bei meiner allerbesten Freundin immer noch nicht geoutet. Ich habe sonst noch ein paar die ich zu meinen besten Freunden zähle. Dort lief alles gut. Einer Freundin musste ich und noch ein anderes Mädchen erst einmal erklären das es so etwas wie Mädchen, die in Mädchen und Jungs, die in Jungst verliebt sind, überhaupt gibt. Aber sie ist seitdem immer definitiv eine meiner Besten Freundinnen gewesen.

Was tun, wenn sich jemand in deinem Umfeld outet

Wie schon vorhergesagt: Ein Outing ist für die Person, die sich outen muss, oft mit viel Angst verbunden, also mach der Person so schnell, wie möglich klar, dass du sie trotzdem lieb hast/ befreundet bleiben willst und dass es dir nichts ausmacht. Wenn du den Begriff nicht kennst den die Person verwendet, um die eigene Sexualität zu beschreiben, frag nach! Denk daran das die Person schon immer so war und sich nichts geändert hat, außer dem Fakt, dass sie dir gut genug vertraut dies nun zu erzählen.

 

Das war es auch schon mit dem 2. Artikel dieser Reihe. Ich hoffe er war lehrreich und ihr mochtet ihn :)

Erinnerung: Teil 5 wird ein Frage&Antwort teil. Schreibt also gerne schon Fragen in die Kommentare

Liebe Grüße eure Luma Black

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Eure Kommentare

Ich finde dich voll mutig, dass du so offen über die Themen sprichst! Richtig toll! 

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Was ist queer?

Hi -Sunshine-

Asexuell kann verschiedene Dinge Bedeuten. Einmal, dass man keine Sexuellen Beziehungen haben will. Das heißt nicht dass sie keine Romantischen haben möchten. Oder auch dass sie in einer Beziehung manchmal Sex haben wollen (auch Greyasexuel also auf Deutsch Grauasexuell). Manche möchten auch erst Sex haben wenn sie eine enge Emotionale Bindung aufgebaut haben. Das kann man auch als Demisexuell bezeichnen, aber auch als Asexuell. Zu homophob. Eine Phobie ist ja normalerweise eine Angst. Homophobie beschriebt aber eine Abneigung gegen Personen die  LGBQA sind. Man ist also eine Homophobe Person wenn man eine Abneigung oder Ekel empfindet beim Gedanken an Leute die Schwul, Lesbisch, Bi, Pan etc. sind. Ich ahbe übrigens extra im Satz davor Bei LGBQA das I und das T weg gelassen. I steht für Intersex und T für Trans.  Wenn eine Person etwas gegen Trans, Non Binary oder Intersex Leute hat nennt man das Transphob. nicht Homophob. 

Und eine Antwort auf einen Anderen Kommentar von dir. dort Fragst du nach einem Übergreifenden Begriff für Leute die Homosexuell, Bisexuell etc. Sind. Der einfachste und beste Begriff den du nehmen kannst ist "LGBT Community". In der LGBT Community sind alle Sexualitäten vertreten (außer Heterosexuell und Cis Gender). Umgangssprachlicher kannst du auch das Wort "Queer" verwenden. "Queer" ist aber nicht so gut wenn du Über Trans geschlechtliche Personen sprichst. Wenn du nur Sexualitäten meinst geht "Queer".  

Liebe Grüße Deine Luma Black :) 

Luma Black, ich hab eine Frage. Was bedeutet assexuell und was bedeutet homophob?

Ich fand den Beitrag sehr interessant und lehrreich! Ich finde es cool, dass du so was schreibst, weil ja leider nicht alle das akzeptieren.  LG Luna

Ich habe mich übrigens jetzt dazu entschieden alle 5 tage zu posten. Also nächster Artikel kommt am 30.8.2021

Hallo :D

Ich selber finde es wichtig, dass man über so ein Thema spricht, und ich bin wirklich froh darüber, dass du ein sehr gutes Outing hinbekommen hast!

Ich selber bin Teil der LGBTQIA+ Community (ein aromatisches-asexuelles Mädchen) und habe mich selbst nur bei meinen Freunden ''geoutet''.

Meine Eltern sind zum Teil homophob, also warte ich, bis ich 18 Jahre alt bin.

Bei mir war es so, dass meine Freunde immer fragten, in welchen Jungen ich verliebt bin und ich dann gesagt habe, dass ich aromantisch bin. Die haben nie nachgefragt und so weiß ich, dass ich akzeptiert wurde.

Ich habe viele Freunde die zur LGBTQIA+ Community gehören (bisexuelle, queer, pansexuelle, Trans*, nicht-binär etc.) und auch noch heute wird nicht überall akzeptiert, dass es mehr als zwei Geschlechter, dass man als Junge auch einen Jungen lieben kann, u.s.w.

Auf jeden Fall danke für diesen wundervollen Beitrag!

Super Beitrag! Ich finde es toll, dass du darüber schreibst! Das traut sich bestimmt nicht jeder! 

Also wenn jemand es mir erklären würde dann würde ich einfach sagen: "Ok, das macht ja nichts und an unserer Freundschaft ändert sich auch nichts! Alles gut!" Denn ich finde es voll normal das nicht alle Mädchen sich in Jungs verlieben und nicht alle Jungs in Mädchen.