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Hier der dritte Teil meiner Ghana-Reihe.
In Ghana ist es seeehr leicht, Freunde zu finden. Mein Twi und mein Englisch sind beide nicht so gut und ich hatte trotzdem überall, wo wir waren, Freunde. Man muss nur zusammen Fußball spielen oder was anderes spielen. Ich habe auch einmal versucht, anderen Kindern Völkerball beizubringen, das kennen sie nämlich nicht, aber ich konnte es nicht so gut erklären. Wir haben dann sowas ähnliches wie Völkerball gespielt, was auch lustig war. Dafür kannte ich voll viele Spiele von ihnen nicht, ein paar erkläre ich gleich noch.
Man kann sogar Freundschaften in ungeplanten Momenten in Trotros oder Bussen schließen, wenn man länger drin sitzt. Ach zu Trotros: Falls ihr sie nicht kennt, ich werde sie in einem späteren Teil der Reihe erklären. Aber im Prinzip sind sie kleine Busse.
Mit den Mädchen habe ich vor allem Ampe gespielt. Das ist so ein Sprung-Spiel und irgendwie spielen Jungs das kaum. Das geht so:
Eine wird als Chefin gewählt und die steht gegenüber ihrer ersten Gegnerin. Beide springen (gleichzeitig), klatschen dabei und kicken einen ihrer Füße nach vorne. Wenn die Chefin den gleichen Fuß gekickt hat wie ihre Gegnerin, bekommt die Chefin einen Punkt und geht zur nächsten Spielerin. Wenn es zwei verschiedene Füße sind, wird die Gegnerin die neue Chefin.
Es macht richtig viel Spaß und manchmal ist man ganz verwirrt, weil man auf mehrere Sachen gleichzeitig achten muss und schnelle Entscheidungen treffen muss. Es hat mich ein bisschen an Schere-Stein-Papier erinnert, weil man da auch gleichzeitig was macht und hinterher guckt, wer jetzt den Punkt bekommen hat. Nur dass Ampe sportlicher ist. Das wird auch in den Schulpausen ganz viel gespielt. Das gute ist, man braucht gar nichts dafür und so kann jeder, der springen und klatschen kann, auch dieses Spiel spielen.
Es gibt noch ein anderes Spiel, was man als Gruppe spielt. Man spielt übrigens alles draußen, Kinder spielen eigentlich fast nie drinnen. Es gibt ja auch keinen Winter, also ist es draußen nie zu kalt. Auf jeden Fall ist es bei diesem Spiel so, dass jeder einen Stock besorgt (halt irgendwo einen suchen oder man nimmt einen kleinen Besen von zuhause) und es wird einer gewählt, der jetzt alle Stöcke versteckt. Die anderen haben dabei die Augen zu. Wenn die Stöcke versteckt sind, ruft der Verstecker "pilolo" und dann müssen alle ihren Stock wiederfinden, ohne Tipps vom Verstecker. Es gibt auch so einen Punkt, den man dann anfassen muss mit dem Stock in der Hand. Der letzte, der seinen Stock gefunden hat, muss es dann zu dem Anfasspunkt schaffen, während alle anderen Kinder sich auf ihn werfen, es ist echt witzig. Aber dieser letzte Teil gehört nicht immer zum Spiel.
Ghanaische Kinder spielen auch sehr gern Polizisten und Diebe. Die eine Gruppe sind die Polizisten und die andere die Diebe und dann ist es ein bisschen wie Fangen spielen.
Es gibt auch viele Klatsch-Spiele und die kleineren Kinder spielen Familie wie bei uns im Kindergarten.
Die Erwachsenen haben auch viel mehr Freunde als in Deutschland, glaube ich. Es werden viel mehr Partys gefeiert und abends läuft in den Straßen ganz oft Musik. Im Süden gibt es dann auch viele Strandpartys und oft mit Livemusik in Restaurants und so. Das ist auch einfach zu machen, weil Ghana viele Feiertage hat und man damit oft ein langes Wochenende machen kann. Zum Beispiel das Akwasidae Festival wird alle 6 Wochen gefeiert!
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Wollt ihr noch mehr über Ghana erfahren? Dann lest hier weiter: www.kindersache.de/bereiche/wissen/andere-laender/wie-die-schule-fuer-kinder-ghana-ist
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