9. und 10. Ka­pi­tel

„Aufwachen!!!“

„Amélie, Amélie, aufwachen!“. Emily steht neben ihrem Bett und streichelt ihr langes Blondes Haar. Amélie wacht auf und findet sich im Krankenhaus wieder. „Wo bin ich?“ fragt Amélie und schaut ihre Schwester fragend an. „Au, mein Kopf!“. „Amélie, du bist im Krankenhaus! Keine Sorge, die Pferde sind schon zu Hause!“ sagt Emily als ihre Schwester aufwacht. „Wann kann ich wieder nach Hause?“ fragt Amélie. „Der Arzt hat gesagt, dass du in einer Stunde wieder nach Hause kannst. Aber du musst dich schonen!“. Emily geht nach draußen und holt Jenny herein. „Es tut mir so leid! Das wollte ich nicht!“. „Wenn du wüsstest!“ denkt sich Amélie. „Amélie, du kannst jetzt gehen!“ sagt der Arzt. Amélie geht mit ihrer Schwester nach draußen und fährt mit ihren Eltern nach Hause. Dort geht sie gleich in ihr Zimmer. Emily bleibt in der Küche und hilft ihrer Mutter den Tisch zu decken. Amélie zieht das Buch unter ihrem Bett hervor und schlägt es auf. Plötzlich lässt sich die Dritte Seite lesen. Amélie liest die Seite und flüstert mit: „Heut zu Tage gibt es nur noch wenige Menschen, die an eine solche Fantasie glauben. Nur wenn die Nachfolgerin, Die Kindliche Göttin der Pferde, wiederkommt wird es neue Hoffnung geben. Sie muss sich aber als würdig erweisen und ein reines Herz besitzen, um ihren Thron in Anspruch zu nehmen!“ Als Amélie die Seite zu Ende gelesen hat, kommt ihre Schwester rein. Doch Amélie kann das Buch nicht rechtzeitig verstecken und Emily bekommt das Buch zu Gesicht. „Was machst du da?“, will sie wissen und setzt sich neben Amélie, die versucht, das Buch zu verstecken. „Ähm.. Gar nichts!“ sagt Amélie mit hochrotem Kopf. Doch dann gibt sie nach. „OK. Lies dir diese Seiten durch! Dann weißt du es!“. Emily liest sich die Seiten durch und kann es nicht fassen. „Amélie… ist das wahr?“. Ungläubig guckt Emily ihre kleine Schwester an. „Ja, ist es!“ sagt Amélie. „Aber du darfst es niemandem sagen, OK?“. „Indianer Ehrenwort!“ sagt Emily und geht wieder die Treppe hinunter, Amélie folgt ihr.

Zauber der Nacht

„Ah, da seid ihr ja! Kommt, setzt euch“, sagt Mara, als sie ihre Töchter kommen sieht. „Na, was haben die Trödel Tanten so gemacht, hm?“ fragt Tim frech und seine Sommersprossen strahlen mit der Esstischlampe um die Wette. Die Schwestern strecken Tim gemeinsam die Zungen raus und kichern leise. „Was gibt es eigentlich zum Essen?“, fragt Emily und setzt sich. „Es gibt Tomatensuppe, mit Nudeln und Brot!“, sagt Patrick und stellt die Schüssel auf den Tisch. Die Familie beginnt zu essen, als Mama und Papa plötzlich aufstehen. „Wir haben euch etwas zu sagen!“, beginnt Papa das Gespräch, „Ihr bekommt eine kleine Schwester!“ sagt Mara und strahlt. Doch Emily lässt den Löffel fallen, rennt nach oben in ihr Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu. Amélie will ihr nachrennen als sie sieht, dass Mama Tränen in den Augen hat. Behutsam fragt sie: „Alles OK?“. „Ja alles bestens, am besten redest du mit ihr“ sagt Mara und deutet nach oben.

Amélie geht die Treppe hinauf und Tim weiß nicht was er sagen soll, also geht er mit Amélie nach oben. „Alles OK?“ fragt Amélie ihre Schwester. „Ne, eben nicht! Warum noch eine von euch? Warum keinen Bruder, der Tim auch mal nervt?“. Amélie sieht ihre Schwester fassungslos an. Doch dann sagt sie: „ Du weißt schon, dass ich hinter dir stehe und deine kleine Schwester bin?“. „Tschuldigung, so hab ich es nicht gemeint!“. „Ach wirklich? Hör zu, wenn du mit noch einer Schwester nicht zu Frieden bist, dann lass es nicht an mir und Tim aus, klar? Denn wir beide freuen uns und du musst uns das nicht verderben!“ sagt Amélie und legt sich Schlafen. Im Haus kehrt Ruhe ein.

„Amélie, wach auf, Emily ist weg!!“ schreit Tim ihr ins Gesicht. „Waaasss?“ fragt Amélie und öffnet die Augen. „Emily ist verschwunden!“. Sofort ist Amélie hellwach und zieht sich in Windeseile ihre Reitsachen an. Schnell rennt sie die Treppe hinunter und ruft ihren Eltern zu: „ Ich suche Emily, wenn ich bis Abend nicht zurück bin, ruft ihr die Polizei!“. Und schon rennt sie aus der Tür. Auf dem Weg zur Koppel merkt sie, dass Blessi fehlt. „Melodie, Emily ist weg, wir müssen sie finden!“ sagt Amélie und steigt auf. Zum Glück hat sie gestern vergessen Melodie abzusatteln. „Melodie, wir suchen zuerst den Wald ab“. Die Stute nickt und galoppiert in den Wald. Als sie abends wiederkommen, fehlt von Emily jede Spur. „Sie ist nicht im Wald! Ich gehe jetzt erst einmal Schlafen, wir sehen Morgen weiter!“ sagt sie und geht nach oben. Schnell kramt sie das Buch unter ihrem Bett hervor, legt es auf ihr Bett und schlägt es auf. Sie Blättert die Seiten durch, als ihr auffällt, dass sie alle Seiten lesen kann. Plötzlich fällt ihr Blick auf eine Seite, auf der ein Pferd mit dem gleichen Gold gesprenkelten Augen ist wie Melodie sie hat. Ihr Blick fällt auf die Pferde daneben. Eines ist strahlend weiß, das andere Schwarz wie die Nacht und wieder eins hat Flügel und ist Blau. Darunter findet sie einen Zauberspruch: Sternchen, Sternchen leuchte fein, lass mein geliebtes Pferd doch ein Fabelwesen sein! Darunter findet sie noch einen: Sternchen, Sternchen es war sehr schön, doch jetzt will ich nach Hause gehen, verwandle mein Pferd schnell zurück, damit es keiner Je entdeckt. Amélie schreibt sich die Zaubersprüche auf und schleicht aus dem Haus. Dann rennt sie zu Melodie und sagt den Zauberspruch auf. Türkiser Staub legt sich auf Melodie, umhüllt sie und erstrahlt in einem Licht. Als er wieder verschwindet, ist Melodie ein Strahlend weißes Pferd, mit den Gleichen Gold gesprenkelten Augen wie das Pferd auf dem Bild sie hat. Amélie sieht ihr Pferd sprachlos an.

„Du brauchst keine Angst zu haben! Ich bin Bella, die Königin der Pferde im Land Arkadier.“ Amélie kneift sich, um zu spüren ob das nur ein Traum ist. Doch es tut nur weh. „Be…Bella, ich… bin Amélie, wo ist Melodie? Mein Pferd.“ „Amélie ich bin es! Ich weiß nicht wie ich es dir erklären soll! Am besten zeige ich es dir!“ sagt Bella und schickt Amélie ein Bild, auf dem sie sieht wie sie eines Tages Bella begegnete, dann wie sie Tag und Nacht weint und wie sie schließlich als Amélie adoptiert wird. Bella verwandelt sich in Melodie um für immer bei ihr zu sein. „Aber wieso weiß ich nichts davon?“. „Weil man deine Erinnerungen gelöscht hat!“ sagt Bella. „Komm, wir müssen Emily finden! Keine Sorge, ich kann fliegen!“. „Fliegen?! Kann ich nicht herunterfallen?“. „Nein, auf keinen Fall, ich habe eine Aura, sie wird dich schützen!“ sagt Bella, und Amélie klettert auf ihren Rücken. „Und los geht’s!“ sagt Bella und schwingt sich in die Luft.

Amélie hat das Gefühl als ob Bella vom Wind getragen wird. „Da ist sie! Ich lande da vorne, dann kannst du mich zurückverwandeln denn niemand darf mich sehen!“. „Landen?!“. Bella setzt weich neben einem Baum auf und Amélie sagt den Rückverwandlungszauber. Emily liegt neben einem Baum und schläft, Blessi steht daneben. „Emily!“. Emily wacht auf und sieht Amélie. „Amélie, es tut mir leid, ich wollte nicht weg laufen!“. Emily ist völlig durch einander. „Steig auf, Blessi wir reiten nach Hause.“ Die Schwestern reiten nach Hause. „Emily, Amélie, ich hab mir schon Sorgen gemacht! Emily, mach so etwas nie wieder!“. Während ihre Mutter noch mit Emily redet, geht Amélie nach draußen. Bei der Koppel umarmt sie Melodie ganz fest und flüstert in ihr Ohr: Danke!


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