Eure Geschichten

Ad­vents­ka­len­der Ge­schich­te / Weih­nachts­die­be #10

Keine Antwort

Ich konnte dem Mann nicht die Wahrheit sagen, er würde es mir sowieso nicht glauben. Ich musste zu Tilo! „Und? Bekomme ich eine Antwort?“, hakte er nach. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, bekommen Sie nicht.“ Der Mann blickte mich belustigt an. „Du bist ja komisch“, stellte er fest. „Naja, ich schätze, es geht mich nichts an.“ Ich nickte.

„Warum war ich ohnmächtig?“, fragte ich. Wenn man wegen Kopfverletzungen ohnmächtig wurde, war das gefährlich. „Vermutlich vor Anstrengung. Weil du so schnell gefahren bist. Mit einem Anhänger und einem Kind. Dann bist du vermutlich in der Kurve vom Rad gekippt.“

,,Dann war das Auto weg"

In dem Moment klopfte es an der Tür. Der Kopf meiner Mutter schaute hinein. „Hallo Maus, alles gut?“ Ich nickte. Sie kam ins Zimmer, gefolgt von Tilo und meinem Vater. „Das Auto ist weg! Du bist einfach vom Fahrrad gefallen und dann, dann… Dann war das Auto weg!“ Tilos Stimme überschlug sich.

„Welches Auto?“, fragten der Mann und mein Vater gleichzeitig. Sie schauten Tilo an, der schaute mich an. Ich schüttelte energisch mit dem Kopf. Ich hatte Tilo und Herrn Blümler versprochen, dass ich ihm half. Wenn ich jetzt versagte, wäre Tilo sauer und Herr Blümler wäre schrecklich enttäuscht. Tilo sah zu den Erwachsenen.

Gerade noch gut gegangen

„Darf ich nicht sagen.“ Doch mein Vater hakte weiter nach. „Welches Auto?“, fragte er nun an mich gewandt. Ich zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, was Tilo meint“, log ich. Er blickte zu meiner Mutter, sie blickte zurück. „Jetzt sag du doch auch mal was!“ Meine Mutter stand weiter nur da. Alle sahen sie gespannt an.

„Ich denke, du solltest dich nicht so aufregen. Tilo hat doch schon öfter Sachen erfunden.“ Mein Vater wandte sich von ihr ab. Dann drehte er sich wieder zu ihr. „Ist das dein Ernst?“ Sie nickte. Mein Vater atmete tief durch. „Okay. Aber wenn ihr den Baumdieben nachschnüffelt…“ „Machen wir nicht, Papa!“, rief Tilo. Er blickte wieder zu mir. Ich nickte dankend.

„Wann kann ich nach Hause?“, fragte ich den Mann. „Ich denke, wir sollten noch mindestens einen Tag warten. Du hast vom Sturz eine Gehirnerschütterung, da sollten wir dich noch ein bisschen beobachten.“ Ich seufzte. Dann würde es sich noch mehr verzögern.

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