Eure Geschichten

Al­lein in ei­ner an­de­ren Welt - Ka­pi­tel 4

Observieren klappt nicht immer!

„Aua!“ „Sorry.“ Ich und Tim krochen durch die Hecke und, was für ein Zufall, es war eine Dornenhecke. Ich blieb andauernd mit den Haaren an den Stacheln hängen und die Lederjacke meines Halbbruders bekam tausende Kratzer. Als wir es durch die Hecke geschafft hatten sprang ich in einen Busch, der deutlich bequemer war. „So jetzt abspazieren wir das Gebiet!“, flüsterte ich. „Das heißt observieren!“, zischte mein Halbbruder. „Du links, ich rechts!“ Ich kroch los. Ein Glück war das Gras so hoch und der ganze Garten so verwuchert, dass man sich prima verstecken konnte! Nach ein paar Minuten fand ich das perfekte Versteck. Ich kroch mich hinter einen großen Strauch neben einen Busch. Lange passierte nichts. Lange. Nach und nach vielen mir die Augen zu, obwohl es vormittags war. Plötzlich schreckte ich auf! Da war etwas! Aber es war schon zu spät. Etwas war hinter mir! Ich drehte mich ängstlich um und fing an zu schreien, sobald ich es erblickte. Ich stolperte auf und rannte los. Das kuhgroßes Tier mit kräftigen Vorbeinen, gebaut wie eine Bulldogge rannte hinter mit her. Es hatte kleine Ohren, dafür zwei Hörner und Rot glühende Augen. Statt Fell trug es eine schroffe Schuppenhaut und fingerlange Krallen. Ich rannte wie ich noch nie gerannt bin! „Tim! Tim! Verdammt wo bist du!“, mir war nach heulen zumute, dafür war aber jetzt keine Zeit! Durch die Hecke konnte ich nicht, auf jeden Fall nicht so schnell! Eine Lösung gab es noch, obwohl mir mulmig dabei war. Ich beschleunigte, riss die bewachsene Tür des Alten Hauses auf, stürmte hinein und verschloss sie hinter mir! Mit einem Riegel sicherte ich sie noch.

Der große Schreck

Mein Herzschlag beruhigte sich langsam und ich begann mich zu entspannen. Das Tier schien verschwunden zu sein. Langsam schaute ich mich im Haus um. Alles war verstaubt und abgerantzt. Die Möbel waren mit Stoff bedeckt und ich ging das Treppenhaus hoch. Ich hatte dabei Gänsehaut. Im oberen Stockwerk sah es nicht ganz anders aus. Ich öffnete die Fenster und beugte den Kopf heraus. Erst jetzt fiel mir auf, wie stickig es im Haus war. Ich sah plötzlich Tim auf der Straße laufen. Ich atmete erleichtert aus. Er war in Sicherheit! Wie, wo, was?! Warum dachte ich sowas! Er war doch der blöde Halbbruder! Ein unglaublich lautes Rauschen drang in meine Ohren, ließ mich meine Gedanken unterbrechen und ich drehte mich erschrocken um. Ein helles Leuchten ließ mich zum zweiten mal erschrecken. Erst jetzt viel mir die große überwachsene Steinmauer auf! Was machte die denn in diesem alten Haus? Das gruselige daran war das Risse sie durchzogen die Leuchteten. Ich ließ das Fenster hinter mir und ging gespannt, aber auch vorsichtig auf die Wand zu. Ich legte die Hand auf das kühle Gestein. Es entspannte mich irgendwie, deswegen schloss ich genüsslich die Augen. Plötzlich durch zog mich ein Ruck! Mir wurde schwindelig, es war so wie eine überwilde Achterbahnfahrt und gleichzeitig wie ein langsames Riesenrad. Mir wurde kalt und heiß zugleich. Ich fühlte mich unglaublich schwer und merkte plötzlich wie ich mich langsam vor Erschöpfung auf dem Boden setzte und die Augen schloss.

Tiere können doch nicht sprechen?!

Erschrocken öffnete ich die Augen und starrte in einen wunderschönen blauen Himmel. Ich lag auf einer Wiese. Als ich mich umdrehte sah ich ein Tal mit einem großen Teich. Ich spürte die wunderschöne warme Luft, die aber auch frische war. Plötzlich hörte ich leises Kichern. Schnell rappelte ich mich auf und drehte mich um. Ein Fuchs saß auf einem Felsen und fand mich wohl sehr lustig, aber seit wann kicherten denn Füchse?! Er schüttelte sein weißes Fell. War das etwa ein Polarfuchs? Erst jetzt kamen meine Erinnerungen langsam zurück. War ich nicht gerade in einem unheimlichen Haus in meiner Nachbarschaft gewesen wovor ein Kuhgroßer Hund Leute jagt!? Mit großen Augen sah ich das kleine Kerlchen an. „Was guckst du denn so?“, fragte er frech. Ich stutzte und fragte mich ob ich träumte. Der Fuchs sprach! Das ich mit Tieren sprechen konnte war schon immer mein Wunsch gewesen und jetzt saß ein, wahrscheinlich noch junger Fuchs vor mir der sich über mich lustig machte! Wo um Himmels willen war ich nur?

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Wirklich mega coole Geschichte🤗

Wenn du keine Ahnung hast, was du werden willst, werde bitte Autorin, BITTE!!!