Eure Geschichten

All­tags­prin­zes­sin (2. Ka­pi­tel)

Am Kaffeetisch

„Na? Wie war es in der Schule?“, fragte Papa und lächelte mich über den Tisch hinweg an. Ich lächelte zurück, antwortete aber nicht. Stattdessen säbelte ich konzentriert auf meinem Nachtisch, einem Stück Apfelstrudel herum und überließ Clara das Reden, die natürlich sofort drauf los plapperte. „Ach, nichts besonderes, außer“, sie machte eine Pause, um mir ein falsches Lächeln zu schenken, „dass Camilla sich heute mit der ach so netten Astrid Frühling angefreundet hat.“, schloss sie. „Das sagst du doch nur, weil du in ihren Bruder, Leon, verknallt bist! Ach, und vergiss nicht, dass er fünf Jahre älter ist als du!“, schoss ich zurück. Clara lief rot an. Ob vor Wut oder Verlegenheit, konnte ich nicht sagen, aber ich vermutete zweites.

„Doch nicht etwa die Kinder von Mona Frühling?“, schalte sich Mama ein. Ich nickte. Als Mama den Mund öffnete, um etwas wahrscheinlich nicht so nettes zu sagen, fügte ich schnell hinzu: „Keine Sorge, Mama. Keine von uns beiden mag Frau Frühling.“ Mama schloss, sichtlich zufrieden, den Mund. Das Mona Frühling ihr damals den Titel zur Schulsprecherin abgeräumt hatte, hatte sie ihrer Revalin nie verziehen. 

Alte Erinnerungen

„Mona? Oh, ich erinnere mich. Ist sie immer noch so verrückt nach Tim Müller?“, fragte Papa. „Papa! Die beiden haben längst geheiratet!“, Mann, wenn es um solche Sachen ging, war Papa echt nicht zu gebrauchen. „Oh...Äh...Ja.“, sagte Papa etwas bedröppelt. Clara, die ihre Sprache wieder gefangen hatte, sagte: „Frau Frühling ist echt das letzte. Ständig gibt sie ihren Kindern gute Noten, und alle anderen sind ihr egal. Bei einer anderen Lehrerin hätte ich bei hätte ich in Englisch bestimmt eine eins, und keine drei geschrieben.“, wie so oft hatte meine Zwillingsschwester ihren Ich-bin-ja-so-unschuldig-und-arm-Blick aufgesetzt, der bei Mama immer sofort zog.

Sofort stand sie auf und schloss Clara in die Arme, die mir über die Schulter ein spöttisches Lächeln schenkte. „Mama? Ich hätte ja soooo gerne diese schwarzen High Heels. Kaufst du sie mir?“, fragte sie, und Mama, die genau so modebewusst war, wie ihre ach so perfekte Tochter, stimmte sofort zu. Das ich sie vor ein paar Tagen gefragt hatte, ob ich ein neues, gerade erst erschienenes Buch aus der Reihe ,Poppy Pym´ haben könnte, hatte sie anscheinend vergessen.

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Eure Kommentare

Cool das meine Figuren auch dabei sind! Die Reihe ist super!

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Ach ja, die Zwillingsschwester heißt Camilla.

"Ich" ist glaube ich Camilla. Mega gut, übrigens. 

Hi Clari! Die Geschichte wird aus der Sicht der Zwillingsschwester erzählt. Den Namen erfahrt ihr im nächsten Teil...

Toll! Aber ich würde gern wissen wie die andere Zwillingsschwester heißt die von Clara getrennt worden ist. Und wer ist in dieser Geschichte " ich?".

Wow Mega gut ;)