Cle­os Rei­se #8

Jasmin

Liam führte Sie zu einem kleinen Eingang hinter der Hütte der in Richtung Felsen zeigte. Wenn man denn  ganz den Ausmaß des Geländes, mit Getreide und Kartoffelfeld, beschreiben sollte, würde man wohl sagen „ So groß wie ein Schrebergarten*“. Und so war zwischen Eingang und Felsen nur ein sehr schmaler Durchgang. „Damit möglichst keine Tiere in die Hütte kommen" erklärte Liam. „ Am besten du wartest erstmal hier. Jasmin ist nicht immer sehr“ er überlegte kurz „ sagen wir sie ist Gästen gegenüber etwas skeptisch“ und damit verschwand er durch den Eingang in die Hütte.

Cleo setzte  sich ( soweit das möglich war) auf denn Boden denn ihre Beine zitterten zu sehr. Sie überlegte wie Jasmin wohl aussehen würde. Wahrscheinlich war sie eine alte Tante mit Lockenwicklern in den Haaren. Als Liam sie kurz darauf in den kleinen Raum hinein holte musste sie allerdings feststellen das Diebesgut Jasmin dem genauen Gegenteil von Cleos Vorstellungen entsprach. Sie war ein indisches Mädchen in ihrem Alter. Jasmin saß ganz am Ende des oft reparieren Tisches auf einer alten Obstkiste. Ihr schwarzes Haar war zu einem energischen Pfedeschwanz zusammen gebunden, überhaupt hatte ihr Wesen etwas sehr energischen und wachsames an sich. Auch sie hatte eine verwaschen Jeans an, allerdings mit erheblich mehr löchern als die von Liam. Dazu trug sie ein fleckiges, viel zu kleines rosa T-Shirt das so rein gar nicht zu ihrem Charakter passte.

„Ich weiß nicht ob das so eine gute Idee ist Liam“ sagte sie „du weißt wie es letzten Winter war.“ Sie erschütterte doch ihre Stimme zitterte nicht als sie weiter sprach „ noch einer mehr für den wir Geld aus Brunnen holen müssen und noch jemand denn wir durchfüttern müssen. Wir haben auch nicht ewig viele Kartoffeln und das Getreide füllt sich auch nicht von alleine nach.“  „ Du weißt das sie seit zwei Tagen nichts anderes als ein bisschen Getreidebrei gegessen hat? Außerdem triffst du hier nicht die Entscheidungen für die ganze Gruppe!“ Liams Stimme war zornig als er Jasmin antwortete. „ Liam hat recht Jasmin. Wir alle hatten so etwas schon durchgemacht. Wir müssen ihr helfen. Alles andere wäre unmenschlich.“ Die leise Stimme gehörte einem blassen Mädchen in der hintersten Ecke des Raumes.“ Jasmin schaute Cleo kurz an, dann verschwand sie durch eine Nische in den angrenzenden Raum.

Herzlich Willkommen

Cleo dachte schon sie wäre ihretwegen beleidigt,  doch sie holte bloß eine weitere Obstkiste und stelle sie an den wackelige Tisch, genau zwischen einen Jungen dessen Name sie noch nicht kannte und das blasse, schwarzhaarige Mädchen mit der leisen Stimme das sie vorhin in Schutz genommen hatte. Dann verschwand sie wieder und kam mit einem verbeulten Topf, einem Schälchen mit Goldrand und einem Sprung, einem selbst geschnitzten Holzlöffel  und einem Jutesack voller Haferflocken zurück. „Es wird leider nur Haferbrei, aber ich hatte nicht mit Neuankömmlingen gerechnet.“  entschuldigte sie sich. Kurz darauf war der Brei ausreichend gequollen und Cleo setzte sich. Als sie fertig war nahm sie sich die Zeit und schaute sich zum ersten Mal richtig in ihrer Unterkunft um: Die Decke des Raumes, wenn man es so nennen durfte,  war sehr niedrig, man könnte gerade so aufrecht stehen und es gab keine Fenster, ob wegen der Schwierigkeit oder damit sich die Wärme besser hielt wusste sie nicht, doch sie vermutete wegen beidem. Der Raum war sehr spärlich eingerichtet: in seiner Mitte stand der oft geklickte Tisch, als Stühle dienten alte Obstkisten und zwei alte Hocker die offensichtlich aus dem Sperrmüll gefischt worden waren. Außerdem standen noch ein paar alte Kisten in denn verschiedensten Größen und Zuständen. Das einzige was ihr sonst noch ins Auge viel waren vier verbeulte Eimer gefüllt mit jeweils Erde, getrockneten Gras und Kies gefüllt waren, wohl um nach starken Regen oder Sturm entstandene Schäden sofort ausbessern zu können. Da unterbrach Jasmin die Stille „ sollten wir uns nicht erstmal vorstellen? Ich mag es jedenfalls nicht immer mit "du da" angesprochen zu werden.“