Eure Geschichten

Der Prinz und die Prin­zes­sin wie­der in der 7. Klas­se - Teil 2

Die letzten Meter

Das Kronprinzenpaar guckt aus dem Fenster. Sie sehen wie Mietshäuser, Autos, Menschen einfach an ihnen vorbeiziehen. Vor einer roten Ampel mit Zebrastreifen starren die Passanten mit offenen Mündern das Auto Ihrer Hoheiten an, einige unter ihnen machen ein Foto. Für Justus und Johanna ist das zwar nichts Neues, aber gefallen tut es ihnen trotzdem nicht. Wenn es wäre, wie sie es sich wünschten, würde Justus nicht Kronprinz sondern Bürgermeister und Johanna nicht Kronprinzessin, sondern einfach seine Frau sein. Aber für sie ist ein anderes Leben bestimmt. Der Großteil des Volkes liebt sie, man kann nichts Falsches an ihnen finden. Bei dem König ist das anders.

Herzlicher Empfang

Das Auto ist mittlerweile kurz vor der Schule. Man kann das Tor mit der Aufschrift "Friedrichs-Schule" schon lesen. Die Trompeter fangen nun an zu blasen. Im Wind wehen die Farben gold, rot, weiß und schwarz auf den vielen Flaggen um den Eingang herum. Die ganze Schulgemeinschaft fängt an die Nationalhymne zu singen, während das Kronprinzenpaar aus dem Auto steigt. Die Hofwachen salutieren. Das Paar bewegt sich händchenhaltend an den Barrikaden mit Schaulustigen vorbei auf die Direktorin zu, die von hohen Beamten des Berliner Schulsystems umgeben ist. Jeder von ihnen verbeugt sich leicht, danach streckt Schulleiterin Schwippl beiden Hoheiten die rechte Hand hin und heißt sie herzlich willkommen:

Welche 7. Klasse wird es?

"Es ist eine wahre Ehre Eure Hoheiten zu empfangen und für den Rest des Schuljahres in die Vorgänge der Schule einweihen zu dürfen. Bitte begleitet mich, damit ich Euch das Schulgelände zeigen kann und die Schüler sich derweil in der Aula einfinden, um die Darstellung für Euch vorzubereiten. Denn die 9. Klassen werden zu Euren Ehren singen, tanzen und auch ein Stück aufführen, wofür sie bereits seit wir von Eurem Vorhaben erfuhren, üben. Darf ich im Übrigen fragen, ob Ihr Euch schon entschieden habt, welcher der 7. Klassen ihr beizutreten wünscht?"

Entscheidung für die 7k

"Habt Dank, Frau Schwippl,", erwiderte der Kronprinz, "auch dafür, dass Sie so schnell für uns planen konnten und für die vielen informativen E-Mails, die Sie uns sandten. Wir beide haben uns für die Klasse 7k entschieden, da wir das Kiefernhaus vom Grundriss her bevorzugen. Denn wir erhielten Rat, eine Klasse möglichst nahe am Ausgang zu wählen, unserer Sicherheit wegen. Wobei wir allerdings nicht erwarten, dass es irgendwelche Probleme in dieser Hinsicht geben wird. Und bezüglich der Aufführungen in der Aula möchte ich noch anmerken, dass ich nicht hoffe, dass Sie davon ausgingen, dass wir dort eine Rede halten werden. Wie bereits in einer der E-Mails erwähnt wurde, werden wir das nicht tun."

Keine Rede

"Nein, Eure Hoheit, davon gingen wir selbstverständlich nicht aus. Ohne Zweifel verstehen wir, dass Eure Hoheiten nicht gerne im Mittelpunkt stehen möchten, obwohl sich dies natürlich, angesichts Ihrer Stellung, nicht vollständig vermeiden lassen wird. Die 7k wird Eure Hoheiten mit Freude aufnehmen, ich werde der Klassenleitung gleich Bescheid geben. Darf ich im übrigen Fragen, wer diese Personen bei Euch sind, Eure Hoheiten?", fragte die Schulleiterin Schwippl, mit ihrem Blick auf den Hofmeister und die drei Hofdiener gerichtet.

Vier Extratische

Die Kronprinzessin ergriff das Wort: "Nun, das hier ist unser Hofmeister Weber, er wird uns während unserer Zeit hier unterstützen und mit allem nötigen Versorgen, ebenso wie unsere guten und treuen Hofdiener. Wenn Sie also der Klassenlehrerin über unsere Teilnahme in ihrer Klasse informieren, bitte ich Sie zu erwähnen, dass vier weitere Tische und Stühle zur Verfügung gestellt werden oder wird dies vom Platz her nicht reichen?" "Eure Hoheit, ich glaube, dass die 7. Klasse des Kiefernhauses genug Platz für Eure Angestellten bieten wird. Es ist die am kleinste Klasse der Schule.", antwortete die Schulleiterin fröhlich.

Der Weg zur Klasse

Das Kronprinzenpaar freute sich und kurz darauf führte die Direktorin sie und den Stab der beiden (Hofmeister, drei Hofdiener und vier Hofwachen zusätzlich zu den vier Hofwachen, die bereits an der Schule ihre Position eingenommen hatten) durch das Schulgelände. Justus und Johanna fingen allerdings an darüber nachzudenken, warum die 7. Klasse, in die sie gehen werden, die leerste von allen war, doch sie fragten die Direktorin nicht, weil sie schnell von dem schönen Schulgelände abgelenkt wurden. Es war von Wald umgeben und sehr groß. Die Besichtigung endete in der Aula, in der dann auch das einstündige Begrüßungsprogramm stattfand.

Um 10:30 Uhr gingen dann alle Schüler in ihre Klassen, um noch die letzten 45 Minuten des normalerweise 90-minütigen Schulblockes vor der nächsten Hofpause zu nutzen.

Im nächsten Teil haben der Prinz, die Prinzessin und die neue Lehrerin einen großen Streit. 😳

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