Eure Geschichten

Der Stern #2 (für den Wett­be­werb von Shari)

Verletzt

Da lag es. Es schleckte an seinem Bein. Ich rannte schnell zu ihm. Ein Netzt hatte sich um seinen kleinen Körper geschlungen. Ich wollte ihm helfen, aufzustehen und packte ihn im Nacken. Mein Junges konnte sich nicht hinstellen, das Netz hatte es zu sehr eingeschlungen. Ich zerrte an dem Netz, doch ich schaffte es einfach nicht, mein Junges loszureißen. Im Gegenteil, das Netz wand sich nur noch enger um ihn. Ich musste es doch schaffen, den Kleinen zu retten! Was passieren würde, wenn ich es nicht schaffte, ihn aus dem Netz zu befreien, war mir klar. Der Kleine würde sterben, wenn er nicht bald Hilfe bekam. Er war leichte Beute für andere Raubtiere und wenn er nicht genug Futter bekam, würde er verhungern. Mein Jungtier zog an dem Netz, es wurde immer fester und fester, er zog immer fester und fester. Ich bedeutete ihm, dass er aufhören sollte, er gehorchte.

Ich wusste, was dieses Netz war. Es war Müll, Müll der Menschen. Sie hatten es einfach in die Natur geworfen, rücksichtslos. Wie konnten Menschen nur so mit der Natur umgehen? Wie konnten sie nur so mit uns umgehen? Wie konnten sie mir das antun? Ich war verzweifelt, verzweifelt weil mein Jungtier bald sterben würde. Verzweifelt, weil ich nichts dagegen tun konnte.

Ich legte mich neben den Kleinen. Was konnte ich tun? Die Zeit verging. Mein Junges schlief ein, ich konnte nicht. Ich brachte die anderen zurück in den Bau, legte mich wieder neben den Kleinen. Die Nacht kam. Stockdunkel war es im Wald. Kein Stern leuchtete am Himmel. Die ganze Nacht lag ich wach und blickte mein schlafendes Jungtier an. Es zappelte, das Netz schnürte sich noch enger um ihn, um seinen Hals. Er schnappte nach Luft, schlief jedoch immer noch. Ich lauschte seinem Atem, er kam stoßweise und wurde immer schwächer. Dann verstummte sein Atem. Die regelmäßigen Herzschläge, die seinen Körper durchfuhren hatten, standen nun fast still. Dann starb mein Kleiner. Doch in dem Moment blitzte ein einzelner Stern am Himmel auf. Ich hatte den Stern noch nie zuvor gesehen. Und da wusste ich, dass er nun irgendwo anders war, bei den Sternen.

Ich hoffe, euch hat der zweite und letzte Teil der Geschichte gefallen, auch wenn er etwas traurig endet.

LG Aurela 

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Eure Kommentare

Danke 💙

Richtig gut 😃

Super. Habe jetzt beide Teile gesehen