Eure Geschichten

In der Zu­kunft #2

Ein neues Poster

Am nächsten Tag trafen Kenric und ich uns wieder. Wir wollten Eis essen gehen und danach versuchen, nach mehr Hinweisen zu diesem Brief zu suchen. Wir hatten vor, ein bisschen zu recherchieren und möglichst viel Neues über Claas herauszufinden.

Wir liefen die Schloß-Straße entlang, bogen links zum Park ab und liefen die nächste Straße runter. Die Eisdiele war schon in Sichtweite, als Kendric mir an die Schulter tippte. "Leto?" Das ist übrigens mein Name, ich glaube, das habe ich noch gar nicht erwähnt. "Was ist?" "Da ist ein riesiges Poster, ich könnte schwören, das war letztes Mal noch nicht da!", teilte er mir verwundert mit. Ich verstand nicht ganz, was daran so komisch war: "Ja, und? Dann wurde es halt neu aufgehängt!" Doch dann sah ich es: Das Plakat war für die Wahl des Bundeskanzlers. Das wäre ja nicht komisch gewesen, die nächste Wahl war in 3 Monaten, aber dort stand wortwörtlich: Saalc Lenam: Für die Generationen nach uns! Wählt Saalc Lenam am 28.07.2045.

Das war das Datum, das im Brief, den wir auf dem Dachboden gefunden haben, erwähnt wurde! Ich hob meinen Arm, um das Bild von dem Brief, das ich am Vortag abgescannt habe, in die Luft zu projizieren. Ich habe fast vergessen, dass ihr das ja noch nicht erfunden habt! Das ist eigentlich nur ein Foto, aber in 3D als Hologramm. 

Also, was ich eigentlich sagen wollte, ich projizierte das Bild in die Luft. Als ich mir den Brief dann noch einmal durchlas, sah ich, dass Kendric Recht hatte. Im Brief beschrieb Claas die Wahl vom 28.07.2045. Und Kenric hatte Recht, noch vor einer Woche hing das Plakat nicht dort! Was es damit wohl auf sich hatte? Kendric ging einmal um das Plakat herum. Ich schaute es mir von vorne an, als mir die Tatsache plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel: "Kendric! Saalc Lenam heißt Claas Manel, nur rückwärts gelesen!" "Ich habe mich schon die ganze Zeit über diesen Namen gewundert. Aber komm mal mit, ich habe auch etwas gefunden!", erwiderte mein Freund.

Croissants mit Frischkäse und Eiern

Er führte mich hinter die Tafel, auf der sich das Plakat befand, und deutete auf eine der vielen Kritzeleien, die Leute dort hingeschrieben haben. Dort stand klein am Rand "Weckt mich auf" und "An Leto und Kendric, ihr seid auserwählt worden!". Okay, das wurde immer verrückter! Doch als Kendric auf die andere Seite zeigte, wo auch etwas stand, verschlug es mir endgültig den Atem: 'Leto, Kendric! Geht zum Bäcker im Saaleweg und bestellt Croissants mit Frischkäse und Eiern'.

Was? Warum sollten wir das tun? Und was war das für eine seltsame Kombination? Das kann doch gar nicht schmecken! Tausende Fragen schwirren mir durch den Kopf wie Fliegen, die versuchten durch das Fenster nach draußen zu fliegen, aber immer ständig gegen die Wand flogen. Doch dann zog Kendric mich schon am Arm in Richtung Saaleweg.

Die Zutaten für den Muffin 

Ein leises Klingeln kündigte uns an, als ich die Tür öffnete und sie an das Glöckchen, das von der Decke hing, stieß. Die Bäckerin drehte sich zu uns um und lächelte uns an. "Ein Croissant mit Frischkäse und Eiern bitte!", sagte Kendric. Die Augenbrauen der Bäckerin hoben sich. "Ihr kennt das Passwort!" Ich und Kendric schauten uns verwirrt an. "So lange habe ich auf diesen Moment gewartet!" Sie winkte uns, mitzukommen und führte uns in einen kleinen Raum abseits des Geschäfts.

"Ihr müsst Claas aufwecken. Wahrscheinlich habt ihr den Brief gefunden, oder? Und dann die Kritzeleien, die euch hierher geführt haben?" Ich nickte. "Vorab: Das war alles so geplant, eure Aufgabe ist es, die Zutaten zu besorgen und dann zu mir zu bringen. Dann werde ich aus den Zutaten einen Muffin backen, der Claas heilen wird, wenn er auch nur einen Krümel davon auf die Zunge bekommt." Ich wurde immer verwirrter. "Warum haben sie die Zutaten nicht besorgt?", fragte ich die Bäckerin. "Nur, wer den Brief hat, kann alle Zutaten besorgen, denn ein Stückchen des Briefs ist schon die erste Zutat!", erklärte sie. Okay? Das wurde ja immer interessanter.

"Was sind die restlichen Zutaten?", fragte Kendric die Bäckerin. "Das sind ein Blatt von einer Akazie, sie muss aber in dieser Stadt stehen, sonst wird die Heilung nicht funktionieren, das Haar von einem Hund aus dieser Stadt und etwas aus der Vergangenheit, was mit dieser Stadt zu tun hat." "Warum muss alles aus dieser Stadt kommen?", fragte ich. Die Bäckerin antwortete: "Weil Claas von hier kommt und sehr viele Erinnerungen an diese Stadt hat. Wenn ich jemanden aus Hamburg heilen sollte, würde ich Dinge aus Hamburg brauchen!" Für mich schien das zwar immer noch nicht ganz sinnvoll, aber ich war trotzdem voller Tatendrang, Claas zu heilen. "Geht am besten sofort los, wenn ihr fertig seid, bringt mir bitte die Zutaten!" Ich und Kendric stürmten heraus und hörten noch, wie die nette Bäckerin uns ein "Tschüss!" hinterher rief.

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Eure Kommentare

Ich liebe deine Gescjichte😘😘😘😘😍😍😍

Danke Tiermädchen!

Ich finde die Geschichte super!