Eure Geschichten

Die al­te Vil­la #4

Blickkontakt halten

Der Geist hatte schwarze Augen. Das sah ich, da nicht nur er mir, sondern auch ich ihm, in die Augen sah. Im Stillen trugen wir einen Wettbewerb aus, den ich gewinnen musste. Wenn nicht, dann konnte ich uns nicht befreien. Und genau aus diesem Grund war ich überhaupt hinter dem Geist hergeschlichen. Wenn er mich jetzt fangen würde, wäre alles umsonst gewesen. Dann würden wir nie wieder unsere Familien oder Freunde sehen (abgesehen von uns und selbst da war ich mir nicht sicher). Jedoch wollte ich uns retten. Ich wollte den Geist besiegen. Ich wollte einfach wieder ein normales Leben haben. Das war wichtig und nichts anderes. Nichts anderes.

Noch immer starrte ich ohne zu blinzeln in die schwarzen Augen des weißem Gespenstes. Plötzlich krachte es. Ich fuhr zusammen und drehte mich reflexartig um. Mist! Ich hatte den Blickkontakt mit dem Geist verloren! Das hatte auch der Geist gemerkt, denn auf einmal hörte ich ein triumphierendes, grausames Lachen hinter mir. Kurz darauf wurde ich von einer kalten Hand gepackt. Nun begriff ich, weshalb Klara nicht versucht hatte sich zu befreien. Von diesem Gespenst konnte man sich nicht befreien. Nicht, weil es einen zu fest gehalten hätte, nein. Anscheinend hatten seine Hände etwas lähmendes in sich. Oder auf sich, dachte ich verbittert und wütend auf mich selbst, da ich die Kontrolle über meinen Körper verloren hatte, als ich das Geräusch gehört hatte.

Der dunkle Raum

Kurz darauf kamen wir in einem sehr dunklen Raum an. Man konnte nicht mal mehr die Hand vor Augen sehen. Es war einfach nur gruselig und ich hatte eine Höllenangst. Als mich der Geist auf den Boden warf, war ich immer noch von dem Gift des Geistes gelähmt. Nur langsam konnte ich mich wieder bewegen. Darauf hatte der Geist anscheinend gewartet. Er schleuderte mich gegen die Wand und für einen kurzen Moment verschwamm die Welt vor meinen Augen, doch schnell fing ich mich wieder. Doch das war zu spät, denn ich konnte nur noch zusehen, wie der Geist mich fesselte, bevor ich an der Wand verzweifelt zusammensackte.

Kurz darauf hörte ich einen Schrei von Klara. Auch sie war gegen die Wand geschleudert worden. Kurz darauf waren wir beide in einem dunklen Raum gefesselt. So weit wie nur möglich voneinander entfernt. Damit wir uns bloß nicht gegenseitig helfen konnten, dachte ich traurig und verzweifelt. Das hätte mein Einsatz sein sollen, mein Abenteuer. Nicht mein Ende. Das wollte ich nicht. Ich wollte Klara befreien und nicht uns einsperren. Ich hatte uns wieder zu einem normalen Leben verhelfen wollen, nicht das Gegenteil. Doch das hatte ich wohl erreicht. Und das war ganz und gar nicht das, was ich wollte. Doch was sollte ich nun tun? Wie konnte ich uns befreien? Ich musste uns befreien, ich habe alles verbockt. Und dabei wollte ich uns doch nur helfen. Hätten wir doch bloß nicht diese Mutprobe gemacht! Hätten wir bloß nicht damit angefangen! Ich hatte einfach Lust auf eine Mutprobe gehabt, doch weshalb eigentlich? Darauf hatte ich keine Antwort und nach Stunden der Verzweiflung schlief ich hungrig ein.

Ich hoffe, es hat euch gefallen. LG Aurela 

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Eure Kommentare

Danke ❤️

Das ist die beste Geschichte die ich je gelesen hab👍

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Wieder total gut und spannend geschrieben.🤗

Ich bin schon sehr auf das das nächste Kapitel gespannt….🤗😉