Eure Geschichten

Die Buch­ma­xis­#7 (für den Coo­kie-Club)

Der Umzug

Als wir alles eingepackt hatten, fuhren die großen Lastwagen los. Die meisten Buchmaxis wollten LKW fahren. Ich und fünf weitere Buchmaxis wollten mit den Bienenstills im Kleinbus mittuckern. Ich saß am Fenster, rechts neben mir Twitch, neben ihm Piper, in der hinteren Reihe Emma Charming, die Leonie aus Magic Elements und ein Huhn (nicht das, das ich aus dem Fluss gerettet hatte). Die Fahrt dauerte Stunden. Vor allem weil wir im Stau stecken blieben.

Ich schlief auf der Autobahn ein und wachte auf, als der Wagen bei einer Tankstelle hielt. Wir durften uns sogar Eis aussuchen! Ich holte mir ein Karamelleis. Bald darauf standen wir wieder eine Stunde im Stau. Oh, man. Noch dazu fuhren die vor uns wie… wie… irgendwas, was nicht fahren kann. Ich hatte mein Handy in der Hand und zockte. Als das mir zu langweilig wurde, googelte ich ein paar Wörter, von denen ich nicht wusste, was sie in Österreichisschen Deutsch hießen. Ich schrieb mir die Sätze und deren Bedeutung auf:

Schleich di!(Ö)- Geh weg! (D)

I find des geil!(Ö)- Das ist cool! (D)

Is eich ned Fad?(Ö)- Ist euch nicht Langweilig? (D)

 

Die Liste wuchs und wuchs. Twitch wollte sich kurz mein Handy leihen, um neue Vogelbilder zu suchen. Währenddessen sah ich aus dem Fenster. „Wer hat Esther Amy, Holly, Alex, Scarlett, Shari, Candace und Luna mitgenommen?“, fragte Sebastian. Wow, ich wusste gar nicht, dass er sprechen kann! Es war das erste mal, dass er in meiner Gegenwart sprach!

Frau Bienenstills Vergangenheit

Ich überlegte laut: „Hm, es war ein Buchladen, der in der Eicooc- Straße liegt. Der hieß… hmm…. Henriette Schneide- Aah!“ Frau Bienenstill hatte eine Vollbremsung hingelegt. „Henriette Schneider- REHCÜB ETLA& SIXAMHCUB? Finny! Warum hast du zugelassen, dass deine Freundinnen dort reingehen!!? Hast du das schon mal rückwärts gelesen?“, schnaufte die Buchhändlerin. Oh nein. Rückwärts hieß es ,,ALTE BÜCHER UND BUCHMAXIS!!!" 

Klar doch, dass ein solcher Laden Buchmaxis entführte! „Warum kennen sie den Laden?“, wollte ich wissen. Sie seufzte. „Früher, als ich 18 war, habe ich dort gearbeitet. Ich war dafür zuständig, Buchmaxis in anderen Läden zu finden und in alle Welt zu verkaufen. Man hat mich gut bezahlt, ich hatte alles, was ich wollte, und doch taten mir die Buchmaxis leid. Die Chefin zu diesem Zeitpunkt - Gealinde Schneider - war einflussreich und befahl mir, in Berlin zehn Buchmaxis zu kaufen. Dafür sollte ich bekommen, was auch immer ich wollte. Doch in Berlin fand ich keinen einzigen Laden mit Buchmaxis. Dafür traf ich Sebastian. Er erklärte mir, was Buchmaxis sind und was sie können. Wir fanden dann doch fünfzehn Buchmaxis und erforschten sie. Ich bin nie wieder in die Nähe dieses Ladens gegangen.“ Ich schauderte. Gruselig.

Endlich waren wir in Krems. Wie anders es im Gegensatz zu München war! So - kleinlich? Aber total cool! Wir zogen in den Laden ein, den wir gratis bekommen hatten. Der ehemalige Besitzer führte die Bienenstills in der Wohnung über dem Laden herum. Wir Buchmaxis hatten andere Pläne.

Endlich fuhr der LKW mit den Kartons um die Ecke. Emma, Twitch, ich und Piper schnappten uns die Box mit den Buchmaxis. Jeder nahm sich zwei und dann liefen wir in Richtung Steinertor.

Im Edelsteinladen

Ich schwitzte, als Emma die Tür zum Edelsteinladen öffnete. „Guten Tag“, flüsterte die blonde Geschäftsfrau, die sehr ätherisch roch. „Kann ich euch meine Freundschaftsringe empfehlen? Oder willst du“, sie deutete auf mich „meinen neuen Anti-Schweiß-Anhänger ausprobieren? De ane, de erm letzten  Sundog kaft hot, de schwizt kann Tropfa mehr!“ Ich verstand vom letztem Satz kein Wort, aber ich lächelte trotzdem. „Danke, aber wir werden uns mal umsehen.“

Wir warfen einen Blick in den hinteren Raum. Dort glitzerte es sehr. Wir sahen uns darin um. Da war ein großer Spiegel, und eine Tür. Verdammt, der Schlüssel fehlte! „Emma? Kannst du vielleicht ein bisschen zaubern?“, fragte ich sie. Obwohl sie ein Jahr jünger war, war sie größer als ich. Emma schnipste, und ein Schlüssel fiel zu Boden. Ich hob ihn auf. Wir rückten den Tisch beiseite und schlossen die Tür auf. Eine Treppe führe nach oben. Es war sehr staubig, nur eine Schleifspur machte den Blick auf die Treppe frei. Leise gingen wir nach oben. Es gab kein Licht und keine Fenster. „Könnt ihr euch noch an den Plan erinnern?“, fragte ich mit zitternder Stimme. Ich war nervös, diesmal konnte ich mich nur selbst retten. Keiner außer Leonie wusste, wo wir waren. Doch die saß jetzt wohl möglich im Eiscafé. Im schwachem Licht, das unter der Tür hervortrat, sah ich das alle nickten. Gut.

Ich öffnete so leise wie möglich die Tür am oberem Ende der Treppe. Sie knarzte. Ich musste niesen. Noch mehr Staub! Uff. Wir liefen auf Zehenspitzen. Aus einem Zimmer trat Esthers Schatten ins Licht. Schnell sprangen wir in ein anderes Zimmer. „Ts! Diese Mäuse!“, fluchte sie. Esther ging summend in einen Nebenraum. Das war unsere Chance! Leise huschten wir in das Zimmer in dem Esther eben noch gewesen war. Tatsächlich! Shari und alle anderen saßen gefesselt und geknebelt in einer Ecke! „Wie geht es euch?“, ich sprang zu ihnen, um sie loszumachen. Meine neuen Freunde stellten sich vor die Tür, um mich rechtzeitig vor Esther zu warnen.

Der Angriff

Gerade band ich Luna von einem Kasten los, als Piper pfiff, versteckten sich alle im Kasten. Nur ich blieb wie abgemacht draußen stehen. Esthers Schatten war nun klar zu erkennen. Ich hatte zwar panische Angst, vielleicht weil sie so ziemlich die skrupelloseste Person war, die ich kannte! Meine Hände wurden zu Fäusten. Als Esther eintrat, sah sie nur noch wie ich mit erhobener Faust auf sie zurannte. Erschrocken duckte sie sich weg- darauf hatte ich gewartet. Ich tänzelte um sie herum und trat ihr gegen ihr dünnes Schienbein. Hähä. Als sie zu Boden ging, rüttelte ich an einem meiner beiden Bücher.

Zippel, das wirklich wahre Schlossgespenst trat aus seinem Buch. Ich hatte es ausgewählt, weil Zippel mich oft zum Lachen brachte. Ohne zu zögern und wie Besprochen tanzte er in der Luft um Esthers Kopf. Im nächsten Buch (Die Knallharten Tauben) wohnte ein Bartgeier. Er hieß Bart. Er machte es Zippel nach.

Das Gespenst reimte: „Zippel, der springt. Zippel, der singt! Die Esther guckt wie eine Kuh! Bald fallen ihr die Augen zu!“ Ich klatschte ein mal und Scarlett schoss aus dem Schrank. Meine neuen Freunde erklärten meinen entführten Freunden gerade im Schrank ihre Manöver. Scarlett hakte richtig auf Esther herum! Sie biss sie sogar! Ich nahm Anlauf und zog Esther die Füße weg. Sie knöchelte um und versuchte mich zu packen. Ich sprang herum und klatschte nochmal.

Twitch, Luna,Holly und Candace kamen aus dem Versteck. Sie wirbelten um Esther herum. Ich schlug ein Rad (hatte ich geübt) und trat gegen den Kasten. Shari sprang mit einer Delfinflosse als Hand nach draußen. Alle neben Esther (außer Zippel) legten sich auf den Boden. Zippel reimte. Esther stierte ihn an und sah Shari nicht kommen. Sie verpasste Esther mit der Delfinhand einen Schlag auf den Hinterkopf. Nun brach unser kleiner Tumult wieder los. Alle, die noch im Schrank standen, krachten daraus hervor. Irgendwer warf ein Bilderbuch mit Hühnern in Richtung Esther. Daraus brach ein ein braunes Huhn hervor. „Gooooooooock!!!!!!!!!“, brüllte das Huhn entsetzt. In Sekundenschnelle krachte es gegen Esthers Nase. Aus einem anderem Buch flog eine Biene. Die stach Esther, sie schrie. Wir flüchteten. „LYDIA!!!“, kreischte sie. Ich hatte grausame Vorahnungen.

Neues Zuhause

Erschöpft krachten wir in unseren Laden. Sofort rannten alle auf uns zu und freuten sich, dass es gut gegangen war. Ich atmete tief ein. Puh. Ich sah mich zum ersten mal richtig im Laden um. Wie soll hier genügend Platz sein?!, dachte ich mir. Der alte Laden war so schön gewesen... „Wir sind so froh, dass nichts passiert ist! Was wenn ihr euch etwas getan hättet?“ Die Ladenbesitzer waren entrüstet. Typisch. Fast wie Eltern. 

Als es dunkel wurde, war der neuen Laden schon von uns dekoriert. Sessel und Sitzsäcke würden wir erst morgen platzieren. Immer wieder wachte ich aus meinen Träumen auf. Finstere Vorahnungen machten sich in mir breit. Esther würde es nicht so auf sich beruhen lassen, wenn sie sich von dem Huhn und der Biene erholt hatte. Ich spürte Unruhe in mir hochkommen. Was würde wohl passieren?

Danke fürs Lesen!

LG

jojobug :)

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Eure Kommentare

Voll cool, liebe deinen Schreibstyl 😉

Du kannst total toll schreiben 💕.

Ich finde es super, wie du erzählst/schreibst!

Wooooow