Eure Geschichten

Die Ma­gie des Schnees — Teil 2

Die Mathestunde

Deutsch ist zwar mein  Lieblingsfach, aber eine 1 hatte ich noch nie gehabt.

Tanja drängelte sich zwischen den Schülern durch, die alle miteinander tuschelten und kam zu mir. „Was hast du?“ fragte sie. „Eine 1“, sagte ich so bescheiden wie möglich. „Glückwunsch!“, sagte sie, warf ihre lange, blonde Mähne zurück und zischte ab. Tanja war zweifellos das arroganteste Mädchen der Klasse, obwohl die anderen auch nicht viel besser sind. Sie muss in allem immer die beste sein und kann es überhaupt nicht ertragen wenn jemand besser ist als sie.

In der Mathestunde mussten wir Aufgaben aus unserem Mathebuch berechnen und ich kapierte mal wieder gar nichts. Als ich dann auch noch aufgerufen wurde, obwohl ich mich extra betont langweilig hinter meinem Schulbuch versteckt hatte, dachte ich, jetzt ist es aus. „Dividiere das Produkt von 11 und 7 durch die Differenz von 12 und 15 und subtrahiere diesen Quotienten von 15.“, Herr Schneiders stimme dröhnte in meinem Kopf. Äh - was? Ich stand mit der Kreide in der Hand da, starrte dämlich auf die leere Tafel und merkte, wie mir das Blut ins Gesicht stieg. Hinter mir kicherte jemand und das machte es auch nicht besser. Mir schoss alles mögliche durch den Kopf, nur nicht die Lösung für die Aufgabe. „Was ist, Stina? Weißt du es nicht?“, fragte Herr Schneider, so als hätte er meine Gedanken erraten. „Nee“, murmelte ich, gab ihm mit hochrotem Kopf die Kreide zurück und ging dann langsam an meinen Platz. „Eins in Deutsch sechs in Mathe.“, ärgerte mich Tanja und die anderen Kinder meiner Klasse kicherten und rissen selbst blöde Witze über mich. „Wer von euch weiß es? Du, Tanja?“, fragte Herr Schneider, genau wie Tanja es beabsichtigt hatte. „Wer? Ich?“, sie riss ungläubig die Augenbrauen hoch und deutete mit dem Finger auf sich. Alles nur Schau. Tanja war unbestritten das Klassen-Ass in Mathe. „Ja, du, wenn’s recht ist.“ Unser Mathelehrer hielt ihr grinsend die Kreide hin und glaubte wohl er hätte sie endlich einmal drangekriegt. Tanja tänzelte also nach vorne, warf ihre Haare zurück und löste die Aufgabe in weniger als 15 Sekunden. „Sehr gut.“, lobte Herr Schneider, der jetzt wohl begriffen hatte, dass er reingefallen war. „War doch total einfach“, sagte Tanja mit einem triumphierenden Blick in meine Richtung. Um mich herum wurde wieder gekichert und gelästert, nur verglichen sie mich jetzt auch  noch mit der blöden Tanja. 

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Eure Kommentare

Cool! FIND ICH SUPER!

Cooler Teil! Und Mandy@ hat Recht!

Wow!Super!

Diese Tanja klingt total fies. Ich würde mit so einer nicht befreundet sein wollen die andere nur runter machen will. Sie hätte ihr ja auch helfen können die Aufgabe zu lösen und nicht so angeben.

Klingt gut! Vielleicht kannst du im nächsten Teil nennen in welcher Klasse Stina ist! Laut der Matheaufgabe sieht dass für mich nach Klasse 5 aus. Und wass dass mit dem Schnee zu tun hat ist für mich auch noch unklar! Aber gerade dass gefällt mir an deiner geschichte! Du lässt deine Leser zappeln und erst am Ende wo alle schon gespannt warten womit es auf sich hat, verräts du dann alles! Super und weiter so!