Eure Geschichten

Die Ma­gie des Wal­des Teil 7

Schutz für den Wald

Leicht irritiert blickte ich die Frau an. Die Hüterin des Waldes? „Aha“, sagte ich nur unsicher und blickte die Frau zweifelnd an, woraufhin sie zu lachen begann: „Du kannst mir glauben, aber vielleicht fällt es dir leichter, wenn ich dir mehr über mich zeige. Folge mir.“ Flora stand auf und bewegte sich auf die Tür zu, die ich bereits untersucht hatte. Sie drückte die Klinke nach unten und ich kam zu ihr. Schüchtern meinte ich: „Also, eigentlich war ich schon dort, ich bin schon mal aufgewacht, als du noch nicht da warst.“ Flora lachte belustigt: „Achso, na dann, jedenfalls dort sind die verletzten Tiere, die etwas mehr Platz brauchen oder die noch an ihren richtigen Platz kommen.“ „Wie, an ihren richtigen Platz kommen?“, verwirrt schaute ich Flora an. „Also, es ist ja so, ich bin die Hüterin des Waldes, und so kümmere ich mich um alle seine Lebewesen, sorge dafür, dass er gedeiht und keine Menschen ihn abholzen. Doch dafür darf mich niemand sehen. Meine Hütte ist also unsichtbar und nicht fühlbar, du könntest also auch durch sie hindurch gehen ohne etwas zu merken. Mich selbst kann ich mit der Umgebung verschmelzen lassen. Dir aber habe ich erlaubt, meine Hütte zu sehen, und so bist du hier. In meiner Hütte habe ich für jedes Lebewesen seinen richtigen Platz, ich kann es dir gleich zeigen.“ Ich nickte, das war alles ein bisschen zu viel für mich. „Und wann komme ich nach Hause?“, fragte ich mit zitternder Stimme. Flora schaute mich erstaunt an, dann seufzte sie: „Also, wenn du willst, jetzt gleich, ich dachte, ich wollte dir noch alles zeigen und erklären…“ „Oh, ja, Entschuldigung“, meinte ich schuldbewusst.

Floras Auffangstation

Flora begann die Treppe hochzusteigen und bedeutete mir mit einem Winken ihr zu folgen. Oben angekommen sah ich einen riesigen Gang, an dem sich viele Pflanzen herumrankten. Ich konnte gar nicht erkennen woher sie kamen. Flora ging weiter und blieb bei der dritten Tür im Gang stehen. „Hier sind zum Beispiel Otter“, erklärte sie und öffnete die Tür. Ich konnte meinen Augen kaum glauben, dahinter befand sich ein riesiger Bach mit sanften Hügeln, auf denen das grünste Gras wuchs. „Aber wie…?“, irritiert schaute ich Flora an. „Magie“, meinte Flora nur geheimnisvoll und schritt auf den Bach zu. Sie setzte sich auf einen der Steine am Ufer und ich setzte mich neben sie. Flora begann mit einem seltsamen Gesang, der in einem Quietschen endete. Verwirrt beobachtete ich sie. Dann sah ich, wie die Otter aus dem Wasser kletterten und zögernd auf uns zukamen. Sie gaben ähnlich quietschige Geräusche von sich und wuselten um Flora herum, die mich anlächelte.

Begeistert schaute ich zu, wie die Tierchen herumtollten und sich im Gras wälzten. „Warum sind sie hier?“, fragte ich Flora. „Sie alle waren alleingelassen, am Rande eines Flusses, ich habe lange gewartet, aber die Eltern sind nie gekommen. Wenn sie alt genug sind, werde ich sie wieder auswildern, aber noch ist es noch nicht so weit“, antwortete sie. „Also kümmerst du dich um die Tiere, die deine Hilfe brauchen?“, hakte ich noch einmal nach. „Nicht nur um die Tiere, auch um die Pflanzen, also eigentlich um den ganzen Wald.“ Ich nickte: „Welche Tiere sind denn momentan noch hier?“ „Also neben deinem Igel habe ich auch noch einen weiteren gefunden, ein Rotkehlchen mit verletztem Flügel, eine Ricke, also ein weibliches Reh, einen Fuchs, die Otter eben, sechs Eichhörnchen, drei Kaninchen, eine Wildkatze und ein alleingelassenes Wildschweinkind. Es ist fast bereit zur Auswilderung, also kein Frischling mehr.“ „So viele?“, meinte ich erstaunt. Flora nickte und ging zur Tür: „Komm, wir gehen weiter“ Ich folgte ihr, und war gespannt, was ich als nächstes zu Gesicht bekommen würde.

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