Ein etwas anderes Märchen # 5
5. Kapitel
Der erste Schultag
Es waren nur noch 2 Tage, dann waren die Ferien vorbei und mein Schulranzen war längst gepackt. Heute war mein erster Tag an der Schule für Wunderlinge! Ich freute mich schon darauf, doch ging mir die Frage, was an mir so "wunderlich" war, nicht aus dem Kopf. Naja, früher oder später werde ich das bestimmt rausfinden.
„Noelia, aufstehen! Was willst du frühstücken, Brot oder Müsli?", fragte mich meine Mutter. Ich räkelte mich noch einmal, dann hüpfte ich aus dem Bett. „Müsli!", rief ich noch schnell, bevor ich mich anzog. Als ich fertig gegessen hatte, fuhren wir los. Diesmal fuhren mein Vater und meine Mutter mit. Der Kofferraum war voller Koffer und so voll wie noch nie. Nach einer halben Stunde Fahrt stiegen wir aus. Ich verabschiedete mich von meinen Eltern, zum Glück werde ich sie nächstes Wochenende wiedersehen, und betrat das Schulgebäude.
Auf dem Weg zu Cosmea, die mir mein Zimmer zeigen würde, winkte ich den Schafen auf der Weide zu. Heute war zum Glück noch Wochenende, sodass ich etwas Zeit zum Auspacken hatte. „Hi Noelia!", rief plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um: Natürlich, Cosmea! „Cosmea hat mir schon viel von dir erzählt!", fuhr sie fort. Ich war verwirrt. „Aber bist du nicht Cosmea?" „Nicht ganz, ich bin ihre Zwillingsschwester", sie lächelte mich an. „Ich heiße Julina." „Achso, jetzt verstehe ich! Hi Julina! Weißt du wo Cosmea ist? Sie wollte mir mein Zimmer zeigen", fragte ich Julina. Julina antwortete mir: „Komm, folg mir! Wahrscheinlich hat sie es vergessen, denn Cosmea ist so eine Langschläferin!" Sie verdrehte die Augen.
Verschlafen
Dann lief sie zielstrebig eine Treppe hinauf, bog einmal nach links ab und klopfte dann an einer Tür an. Nichts passierte. Sie klopfte noch einmal. Wieder nichts. Dann hämmerte sie regelrecht gegen die Tür. Man könnte fast denken, dass sie gleich in sich zusammenbrechen würde. Endlich passierte etwas. Man konnte hören, wie jemand leise gähnte. „Ja, was ist?", murmelte eine müde Stimme hinter der Tür. „Erinnerst du dich nicht mehr?", meinte Julina etwas frech. „Nö, was?", antwortete die müde Stimme. Jetzt war Julina wirklich ein bisschen genervt. „Tipp: rote Haare!" „Oh, upsi, ich komme gleich, wartet bitte beim Frühstück auf mich!"
Also zeigte Julina mir die Cafeteria. Wir setzte uns an einen Tisch mit 4 Sitzplätzen. Ich fragte mich, wer wohl mit uns sitzen würde, wir waren ja nur 3. Gerade in dem Moment bog ein Junge um die Ecke. Er war ziemlich blass und hatte schwarze, zur Seite gegelte Haare. Er ging auf uns zu. Dann zog er den vierten Stuhl zu sich und setzte sich zu uns. Als er uns anlächelte, bemerkte ich seine spitzen Eckzähne. „Hi, ich heiße Valerian und ich sehe, du bestaunt meine Eckzähne. Damit du nicht fragen musst: Ja, ich bin ein Vampir", sagte er mit französischem Akzent. „Ich … Also, Noelia! Also ich meine, ich bin Noelia!" Ich war so beeindruckt von seinen Zähnen, dass ich gar nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich fing mich wieder. „Sorry, deine Zähne, also… ach egal, ich bin Noelia, schön dich kennenzulernen, Valerian."
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