Ge­­schich­­te für die Chal­­len­­ge von Niah und Frit­­te I C-Le­se­maus

Ein fast ganz normaler Tag

„Aaaaaaaah!“ Lia schreckte aus dem Schlaf hoch und schaute auf den Wecker 7:00, sie sollte mal langsam aufstehen, doch eigentlich war das Bett ganz gemütlich, wenn sie nur ihren Traum vergessen könnte, sie war gerade geflogen! Dabei hatte sie doch riesige Höhenangst! Einmal tief ein- und wieder ausatmen. Einfach nicht mehr dran denken, dann war alles in Ordnung. Nach einem Marmeladenbrot war der Traum dann auch komplett vergessen und sie konnte sich fröhlich auf den Schulweg machen. Vor der Tür stand auch schon ihre beste Freundin Sophia. „Gehen wir?“, fragte sie. „Klar doch“, antwortete Lia und sie machten sich auf den Weg. „Hast du für den Englisch Test geübt?“, fragte Lia. „Nicht so richtig“, meinte Sophia, „der wird bestimmt nicht so gut werden“. „Ach, du bist doch eh so gut in Englisch.“ Doch zuerst hatten sie Deutsch.

„Guten Morgen“, begrüßte die Lehrerin die Klasse, „heute beschäftigen wir uns mit einem ganz besonderen Gedicht, es ist auf der Rückseite des Arbeitsblattes, das ich euch gestern ausgeteilt habe.“ Lia kramte in ihrem Schulranzen, wo war es bloß? Aus ihrem Englischbuch schaute eine Ecke hervor, sie schlug es auf und da lag es, aber jetzt war es zerknittert. „Egal“, dachte Lia, „dann lege ich es eben Zuhause unter ein paar Bücher.“ „So, jetzt lest euch dieses Gedicht durch und danach diskutiert ihr in Partnerarbeit, wieso ich euch ausgerechnet dieses Gedicht gegeben habe“, fuhr die Lehrerin fort. Lia begann aufmerksam zu lesen:

Es waren einmal Käfer und ein Strauß

Dazu auch eine kleine graue Maus

Die Käfer fliegen um die Wette

Und der Strauß, der hieß Annette

Das Ziel, das war der große Mast

Die Maus aß Nüsse ohne Hast

Sie kannten sich alle noch nicht

Und keiner war darauf auch erpicht.

Nach der Schule standen Lia und Sophia zusammen draußen. „Ich muss noch zu diesem einen Musikladen in der Innenstadt, um neue Gitarrensaiten zu kaufen“, meinte Lia. „Du spielst ein Instrument?“ „Ja, ich habe doch letztens angefangen, Gitarre zu spielen“ „Ach ja stimmt. Ich kann einfach mitkommen, wie kommen wir dahin?“  „Wir müssen zum Bushof, ich meine den beim Nadelwald.“ Gemeinsam fuhren sie in die Innenstadt. Im Musikgeschäft angekommen, konnte Lia nirgends Gitarrensaiten finden. „Entschuldigung“, fragte sie einen Mitarbeiter, „wo sind die Gitarrensaiten?“ „Es tut mir leid“, meinte der Mann, „wir haben im Moment keine und können auch im Moment keinen Nachschub bestellen, da der komplette Strom und das Internet für heute und morgen abgestellt ist, wir haben gerade eine große Baustelle im Keller. Aber nächsten Montag haben wir ganz sicher wieder welche.“ „Oh, okay, danke“, meinte Lia. Jetzt wenn sie darauf achtete: es brannte kein Licht, aber draußen war es ja noch hell genug.

Zusammen fuhren die beiden wieder zurück und verabschiedeten sich. Zuhause gab es dann Pizza und als Nachtisch ein Eis. Sofort war vergessen, dass sie gerade umsonst in der Stadt gewesen waren.