Eure Geschichten

Ge­fan­gen in der Zu­kunft (Teil 2)

Die Mauer

Ich rieb mir den Kopf. Aus irgendeinem Grund hatte ich schreckliche Kopfschmerzen und schwindelig war mir auch. Jetzt sah ich mich um. Wegen dem vielen Staub (oder war es Nebel?!) konnte ich kaum etwas erkennen. Die Luft war ziemlich trocken und es roch nach Rauch und Zerstörung. Plötzlich hörte ich ein Rascheln. Es war so leise, dass ich mich wunderte, es überhaupt gehört zu haben, und doch war ich mir sicher, dass ich es mir nicht eingebildet hatte. Mir war gar nicht aufgefallen, wie still es hier war. Fast gespenstisch still. Wie lange ich dasaß und lauschte, weiß ich nicht, aber es kam mir wie eine halbe Ewigkeit vor. Als ich mich vergewissert hatte, dass es keine weiteren Geräusche geben würde, stand ich vorsichtig auf. Ich beschloss, ein wenig herumzulaufen und die Gegend zu erkunden.

Ich sah nicht viel, weil ja wie gesagt alles voller Staub, Nebel oder sonst irgendwas war. Also ging ich einfach geradeaus. Während ich versuchte, irgendein Zeichen eines Lebewesens auszumachen, summte ich leise vor mich hin. Diese Stille war einfach unerträglich! Ich ging auf das einzige Bauwerk weit und breit zu, es sah aus wie eine Mauer. Sie war auf eine seltsame Weise farblos, irgendwie hell aber zugleich auch dunkel. Ich verlangsamte meine Schritte, vielleicht weil diese Mauer eine seltsame Ausstrahlung hatte, vielleicht aus Angst vor dem was hinter der Mauer lauerte, vielleicht weil ich einfach nur müde war. Bemüht, möglichst leise zu gehen, schlich ich auf die Mauer zu. Ich war nur noch drei Schritte von der mysteriösen Mauer entfernt, ...zwei Schritte... ein Schritt... nur noch ein Halber... Ich kann nicht ansatzweise beschreiben, wie viel Überwindung es mich gekostet hat, einen Blick hinter die Mauer zu werfen, ... um dann festzustellen, dass nichts dahinter war! Ich regte mich total über mich selbst auf. Wie konnte ich nur so sicher sein, dass hier, hinter dieser Mauer, mitten im Nirgendwo, etwas lauerte, von dem ich nicht einmal genau wusste, was es war! "Okay, ganz ruhig, Mia. Du schaffst das!" Sagte ich zu mir selbst. Was genau ich schaffen sollte, war mir nicht ganz klar, aber das spielte nun auch keine Rolle mehr.

Monster?

Ich entschloss mich dazu, mir einen Platz zu suchen, an dem ich übernachten konnte. Also setzte ich mich langsam in Bewegung. So weit ich auch ging, das einzige was ich sehen konnte, war die merkwürdige Substanz in der Luft, durch die man kaum sehen konnte. Ich ging immer weiter, bis ich schließlich einsehen musste, das hier nichts - außer der Mauer - war. Seufzend drehte ich mich um. Irgendwo dahinten stand das unheimliche Ding. Allein die Vorstellung daran jagte mir einen Schauer über den Rücken. Aber ich hatte wohl keine Wahl. Hier, schutzlos auf dem hartem Boden, konnte ich nicht bleiben, da war ich mir sicher. Der Weg zurück kam mir viel länger vor als der Hinweg. Ich wollte schon umkehren, als mir auffiel, dass es dunkler geworden war. Noch dunkler. Endlich sah ich sie: Die Mauer. Diesmal ging ich selbstsicherer auf die Mauer zu. Sie schützte wenigstens vor Wind und vielleicht auch vor Regen. Soweit ich beurteilen konnte, war die Mauer etwa zwei Meter lang; mehr als genug Platz, um sich dahinter zusammenzurollen. 

Lange konnte ich nicht einschlafen. Es war zwar weder kalt, noch hat es geregnet, aber ich musste die ganze Zeit an meine Angst vor dem denken, das gar nicht existierte. Was, wenn hier draußen doch etwas war, etwas, das sich nur nicht zeigte? Vielleicht war es unsichtbar und saß genau in diesem Moment auf der Mauer, starrte mich mit seinen roten, schlangenartigen Augen an und freute sich über meine Angst? Ich wagte nicht, mich umzudrehen um nachzusehen. Ich blieb einfach gemütlich (zumindest so gemütlich, wie es auf dem harten Boden an der Mauer ging) liegen, und versuchte mich zu entspannen. Vielleicht, überlegte ich weiter, war es unter der Erde und wartete nur darauf, dass ich zufällig in ein Loch fiel, damit es... ich überlegte. Würde es mich fressen? Unwillkürlich erschien das Bild von einem fetten lila Puddinghaufen mit großen Augen in meinem Kopf. Es band sich gerade eine rot-weiß karierte Serviette um den Hals und lächelte freundlich. Auch ich musste lächeln. Warum war ich eigentlich so sicher, dass das Unbekannte schlecht war? Es gab sicher eine Menge guter Dinge, von denen ich nichts wusste. Ich versuchte mir vorzustellen, wie das Monster - "Moment mal!" Sagte eine Stimme in meinem Kopf. "Warum Monster?!" "Hhm.." überlegte ich. "Warum Monster?" Im Stillen entschloss ich, mir morgen einen Namen auszudenken, für den lila Puddinghaufen, der immer wieder freundlich lächelnd vor meinen Augen auftauchte.

Tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich hatte keine Zeit und ehrlich gesagt auch nicht viel Lust, weiterzuschreiben. blushLG  Pudding-Katzelaugh

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Eure Kommentare

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ich heise emeli und ich liebe diese seite

Spannend 

Super Geschichte. Werde den  nächsten Teil auf jeden Fall lesen. 

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Danke! Ich denke am Freitag schreibe ich weiter.

Tolle Geschichte! Wann kommt die Fortsetzung?

super tolle Geschichte! die wird bestimmt noch toller, wenn du so weiter schreibst (geht das überhaupt?)!