Eure Geschichten

#GG-Chal­len­ge - 24/7 - Die gan­ze Nacht wach #2

Der gewagte Schritt durch die Tür

Vor Lucia tat sich eine Tür auf. Die mit Schimpfwörtern bekritzelte Kachelwand verschwand an ihrer Stelle und gleißendes Licht strahlte aus ihr heraus. Vorsichtig tat Lucia einen Schritt in das Licht. Sie konnte nichts sehen, nur weißes, hell strahlendes Licht. Geblendet schloss das Mädchen die Augen - und trat vollständig in die Tür. Lucia öffnete die Augen - das Licht war immer noch da. Aber komischerweise blendete es sie nicht mehr so stark. Plötzlich hörte Lucia ein Quietschen und Knarren. Die Tür schloss sich. "Nein!", rief Lucia, aber sie konnte nicht mehr zurück in die Schule. Die Tür schloss sich vollständig und verschwand. Danach wurde alles schwarz. Danach geschah etwas Unglaubliches. Lucia fühlte ein seltsames Prickeln durch ihren Körper rauschen und ihr wurde ganz warm. Sie sah nichts mehr, aber wusste trotzdem, wohin sie gehen musste. Sie lief zielstrebig nach vorne. Schon bald sah sie eine weitere Tür vor sich und rannte zu ihr. Das Prickeln hatte sie verlassen und sie fühlte sich wieder hilflos. Sie stürzte sich in die Tür - und landete auf einem trockenen Erdboden. Staub wirbelte auf und Lucia musste kräftig husten. "Hey", meinte eine sanfte Stimme und ihr wurde auf den Rücken geklopft. Als Lucia sich umdrehte, erblickte sie eine wunderschöne Frau. Sie war etwa 50 Jahre alt, hatte freundliche, warme Augen, pechschwarze Haare und sie trug einen lila Umhang mit Kapuze. "Du hast die Fallacia gemeistert", meinte die Frau. "Nur die Wenigsten schaffen es - und mit den Wenigsten meine ich erfahrene Magier von uns." "Magier? Ich versteh nur Bahnhof!", rief Lucia plötzlich. "Wie kann ich zurück in - meine - Welt?" Die Frau sah erschrocken aus. "Du willst gar nicht hier bleiben?" "Am liebsten nicht mal eine Sekunde", antwortete Lucia. "Ich mag mein Leben."

Das war eine knallharte Lüge. Sie hasste ihr Leben - noch mehr, seit sie nicht mehr schlafen konnte. "Du lügst", meinte die Frau. "Woher weißt du das?", fragte Lucia misstrauisch. Jetzt nicht auch noch Gedankenlesen! "Komm." Lucia zögerte. Aber sie war tatsächlich neugierig und folgte der Frau. Lucia war auf einem Weg gelandet, der durch einen Park führte. Allerdings durch keinen Schönen. Dornige Rosen standen überall, ihre Blüten hatten einen unheimlichen Rotton angenommen. An den Bäumen hing kein einziges Blatt mehr und der Rasen war braun. "Gefällt es dir hier?", fragte die Frau gedankenverloren. Lucia verzog das Gesicht. Niemand mochte doch so einen Park! "Nein", brachte sie heraus. Die Frau drehte sich um und funkelte sie mit einem Blick, der nicht zu deuten war, an.

Das Schloss

"WOW!", kreischte Lucia. Vor ihr stand das Unglaublichste, was sie je gesehen hatte. Es schlug sogar die magische Tür. Vor ihr stand ein riesiges Schloss. Es sah aus, wie aus einem unrealistischen Cartoon, aber das war, soweit Lucia wusste, die Realität. "Obscuritas", flüsterte die Frau und blickte stolz das riesige Gebäude an. Dann lief sie durch ein prunkvolles Schlosstor in das Schloss hinein. Lucia sagte nichts, sie war so beeindruckt von dem Schloss. Die Frau und sie standen in einer meterhohen Halle, die in viele verschiedene Räume abzweigte. "Hab ich dir eigentlich schon meinen Namen verraten?", wollte die Frau von Lucia wissen. "Nein", antwortete sie. "Okay. Dann sollte ich ihn dir jetzt verraten, Lucia. Mein Name ist Luna." Lucia nickte nur. "Komm", meinte Luna und führte Lucia in einen der Räume. Die Beiden liefen durch einen Flur, eine steile Wendeltreppe hoch und dann eine Abzweigung entlang. "Du bekommst dein Zimmer in diesem Turm", erklärte Luna. "Alles klar", antwortete Lucia, mittlerweile hatte sie ihre Wörter wiedergefunden. Luna nickte und huschte aus dem Raum. Lucia sah sich um. Der ganze Raum sah wie ein Sternenhimmel aus. Das meiste war lila und mit abgebildeten Sternen geschmückt. Lucia ließ sich auf ein Himmelbett fallen und starrte an die Decke. Sie hatte ganz vergessen, dass sie nicht schlafen konnte. Das Mädchen seufzte. Würde sie in diesem Schloss die Antwort auf ihre Fragen finden?

Während Lucia die Wendeltreppe heruntereilte, stolperte sie plötzlich. Sie schloss die Augen und wartete. Aber nichts geschah. Dann merkte Lucia, dass das Prickeln in ihrem Körper wieder eingesetzt hatte. Sofort öffnete sie ihre Augen. War sie jetzt wieder zurück in dem hellen - oder dunklen - Raum zwischen den Türen? Aber nein. Mitten in der Luft beim Fall - war sie angehalten. Sie beobachtete sich und musste etwas kichern. Mit weit ausgestreckten Armen und Beinen hing sie in der Luft. Plötzlich ließ das Prickeln nach. Und Lucia fand sich in ihrer Ausgangsposition wieder. Sie war nicht hingefallen. Das Mädchen schüttelte den Kopf. Alles wurde nur noch seltsamer. Plötzlich hörte Lucia Schritte. Luna kam die Treppe hoch. "Alles in Ordnung?", erkundigte sie sich. "Ja", antwortete Lucia. "Aber ich will dich etwas fragen. Wieso kann ich nicht in der Nacht schlafen?" "DU KANNST NICHT SCHLAFEN?", rief Luna aus. Sie packte Lucia an der Hand und zerrte sie die Treppe hinunter und in den Saal. "Setz dich da drauf", meinte sie. Lucia erstarrte. Luna zeigte auf den Thron. Der prunkvolle, goldene Thron war mit lila Samt bedeckt und war viel zu groß für sie. Er war für echte Könige gedacht. Aber sie tat es. Vorsichtig setzte sie sich auf den Thron. Plötzlich sah sie etwas. Ein Junge in ihrem Alter kam auf sie zu. Lucia stand auf und lief mit ihm. Der Junge führte sie zu dem hässlichen Park. "Ein Mädchen, das ihr Leben aufgibt, wird das Böse vernichten.", flüsterte er ihr in's Ohr und er verschwand.

Fortsetzung folgt...

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Echt gut 

OHA,ist das SPANNEND!

Coole Geschichte!

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Super!