Eure Geschichten

Hun­de­win­ter 2 | Sen­ga

Ich warte. Mira braucht doch sonst nicht so lange, um die Tür zu öffnen. Plötzlich steht Blanka neben mir und jault laut auf. War sie nicht gerade noch bei den anderen Hunden? Naja, darüber kann ich mir später Gedanken machen, denn gerade geht die Tür auf. Doch...: Wer ist das? Nicht Mira, sondern ein alter Mann, der nicht gerade freundlich aussieht.

“Was machst du hier?”, brummt er zornig. “Äh...”, stottere ich, “ich, äh, suche Mira.” “Mira ist nicht hier.”, knurrt der Mann und will die Tür zuschlagen. Doch ich bin schneller. Ich muss mutig sein, es geht um Papa. Deshalb frage ich den Mann, so normal wie möglich: “Wissen Sie, wo Mira dann ist? Ich brauche sie dringend, weil...” Der Mann unterbricht mich. “Warum fragst du die ganze Scheiße mich? Und ich interessiere mich nicht für die Leiden anderer Leute, das geht mich nichts an! Und jetzt geh, frag jemand anderen!” “Aber...”, will ich widersprechen, aber der Mann hat schon die Tür zugeschlagen.

Ich klopfe noch ein paar Mal, aber ich höre nichts und die Tür geht auch nicht auf. Mir doch egal, da frage ich lieber bei den Nachbarzelten und lass mich nicht von so einem fiesen Mann anblaffen. Also gehe ich weiter zum nächsten Zelt, in der Hoffnung, dass die Leute dort freundlicher sind. Blanka ist immer noch neben mir, will sie mich etwa beschützen? Vielleicht keine schlechte Idee, zur Not kann ich ja auch noch den Rest des Rudels rufen. Ich ziehe Papa durch den Schnee, das nächste Zelt ist etwas weiter weg. Wahrscheinlich hatte keiner Lust, direkt neben dem zornigen Mann gerade eben zu wohnen. Das könnte ich voll und ganz verstehen. Während ich so zum nächsten Zelt laufe, merke ich, dass Papa schwer ist und ich extrem viel Hunger habe. Das letzte Mal, dass ich hier war, ist schon eine Weile her. Damals hatte sich Abends immer das ganze Dorf versammelt. Ob das heute wohl immer noch so ist? Und wer war dieser Mann überhaupt? Ich hatte ihn gar nicht gefragt – naja, wahrscheinlich hätte er mir so wieso nicht geantwortet. Und warum wohnte der Mann in Miras (alter) Hütte?  

Endlich bin ich beim nächsten Zelt angelangt. Ich klopfte an und ein Mädchen, ungefähr in meinem Alter, öffnete. Sie sah deutlich netter aus als der Mann. “Hallo. Kann ich reinkommen?”, frage ich sie. “Ja klar, komm rein. Und deinen Vater und deinen Polarwolf kannst du auch mitnehmen”, meint sie, mit Blick auf Papa, der unter der Decke liegt. “Das ist Papa.... Wegen ihm bin ich hier. Und das ist Blanka, meine Polarwölfin. Wie heißt du?” “Ich bin Freya, und du?” “Hanna”, meine ich. “Was suchst du? Kann ich dir irgendwie helfen?”, fragt sie mich, nachdem wir Papa gewärmt haben.

“Ja, ich suche Mira, sie ist meine Patentante. In ihrem alten Zelt war nur ein alter, zorniger und grimmiger Mann, er hat mir nicht gesagt, wo sie ist. Weißt du es vielleicht? Ich brauche sie dringend, sie ist meine einzige Hoffnung für Papa...” Freya schaut mich entgeistert an. “Mira ist deine Patentante? Willst du mich verarschen?” “Nein... Wieso?”, frage ich. Auf einmal verehrt mich Freya als wäre ich Gott persönlich. Was ist nur mit Mira? Warum behandelt mich Freya wie einen Gott? 

Hoffe, euch hat auch Teil 2 gefallen. Habt ihr Ideen, was mit Mira ist? Ich weiß es, diesmal müsst ihr mir nicht weiterhelfen, wie es weitergeht. Mich würde es nur mal interessieren, was ihr denkt!

Senga

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Eure Kommentare

Toll, keine Ahnunh, wie es weitergeht, aber ich lese jetzt mal weiter...

Du kannst echt super schreiben! 

Oh, hier noch der Link zum letzten Teil: https://www.kindersache.de/bereiche/spiel-spass/eure-geschichten/hundewinter-senga