Ju­li­as Ta­ge­buch #4

Montag, 2. Mai

Heute fuhr ich mit dem Fahrrad zur Schule, um ja nicht zu spät zu kommen. Doch es passierten 2 Sachen: Die erste war, dass ich plötzlich über einen Nagel fuhr und einen platten Reifen bekam. Das machte, dass ich nicht schnell fahren konnte und einmal fiel ich fast hin. Also musste ich zu Fuß gehen und mein Rad mitschleppen. Die 2. Sache war: ich hatte mein Essen vergessen. Aber das war nicht so schlimm. Außer, wenn man 10 Stunden im Bus saß und dann noch 1 Stunde in der Fähre. In meinem Ranzen hingen nur noch ein paar verklebte Bonbons und geschmolzene Schokolade. Iiihhh! Gerade noch rechtzeitig kam ich mit dem Koffer in die Aula. Mein Fahrrad hatte ich einfach auf den gepflasterten Boden geworfen.

Wir mussten 10 Minuten zum Busbahnhof laufen. Auf dem Weg fing es an zu regnen und ich hatte ein kurzes T-Shirt an. Na schön. Patschnass stieg ich in den Bus und setzte mich in die Reihe ganz vorne, weil mir beim Busfahren schlecht wurde. Lena setzte sich unauffällig neben mich. Sie wollte sich mit mir vertragen...und ich konnte ja wohl nicht nein sagen. Lena umarmte mich fest. Dann erzählte sie mir erstmal was sie alles in ihren NEUEN Koffer gepackt hatte und, dass sie neue Klamotten hatte und und und.

Nach einer Stunde machte sie eine Pause, denn es gab jetzt eine kurze Klo-Pause an einer Tankstelle. Mein Magen knurrte und ich hatte Kopfweh. Lena gab mir ein Stück Schokolade, aber es half nicht viel. Die nächsten 2 Stunden wurden auch nicht viel besser, denn ein paar Jungs fingen an blöde Lieder zu grölen und davon bekam ich noch Ohrenweh. Dabei erzählte Lena mir, dass sie Fanta besser als Cola fand, weil... Weiter hörte ich nicht zu. Ich starrte einfach aus dem Fenster. Es wurde allmählich wärmer. Nach den 1. fünf Stunden gab es eine große Pause. Eine halbe Stunde lang durften wir Pause machen. Wir waren jetzt in Italien und das Ziel war irgendwo in Frankreich zur Grenze nach Spanien.Hoffentlich würde ich diese Fahrt überstehen.

5 Stunden später

Endlich sah ich Palmen. Es roch nach Meer. Wir stiegen in die Fähre. Frische Luft wehte mir ins Gesicht. Es war wunderschön. Ich beobachtete die langsam untergehende Sonne. Bald kamen wir auf der Insel an. Nur noch 30 min. Auf der Fähre gab es ein Kiosk, wo ich mir Eis mit Lena kaufte. Wir saßen an einem Tisch auf dem Deck. Möwen flogen umher. Das hieß doch, dass Land in der Nähe war?