Eure Geschichten

LEA UND SA­RA und die vier Ele­men­te #7

Yasmin 

Sara schloss die Augen, atmete tief ein und mit dem Ausatmen ließ sie die ganze Magie aus sich Herausströmen. Sie verwandelte sich zurück in ihre menschliche Gestalt. Als sie ihre Augen wieder öffnete, saß ein ziemlich krass aussehendes, gleichaltriges Mädchen vor ihr. Sie hatte weiße, extrem glatte Haare, durch die sich schwarze, leicht lockige Strähnen zogen. Ihre Augen waren grau, doch es war nicht dieses ausdruckslose Grau, es war jenes mysteriös verschleierte Grau, das ihren Augen etwas Einzigartiges verlieh. Ihre blasse Haut funkelte in der Sonne wie Schnee im Winter und das sternförmige Muttermal unter ihrem rechten Auge wirkte wie mit einer Schablone aufgemalt. 

,,Ich bin Yasmin. Du bist Sara, oder? Du siehst Lea zum Verwechseln ähnlich.", sagte sie, gerade als Sara den Mund öffnete, um sich selbst vorzustellen. Verwundert klappte sie ihren Mund wieder zu. ,,Woher weißt du das?", fragte sie. ,,Das... Das kann ich dir noch nicht sagen.", wich Yasmin ihrer Frage aus und sah dabei so aus, als hätte sie sich gerade ziemlich verplappert. ,,Wieso hast du mich angegriffen?", fragte Sara deswegen weiter. ,,Ich... Das kann ich dir auch nicht sagen." Entschuldigend blickte sie Sara an. Sara ließ enttäuscht den Kopf sinken. ,,Dann kannst du mir wohl auch nicht sagen, was das für ein Ort ist?" Das war eher eine Feststellung, als eine Frage, doch Yasmin überraschte sie. ,,Doch, das darf ich!" ,,Du darfst?" ,,Ich will, meine ich natürlich.", verbesserte sie sich hastig. Etwas zu hastig für Saras Geschmack. Doch darüber konnte sie jetzt nicht weiter nachdenken, denn Yasmin begann bereits eifrig zu erzählen.

Die Elementlichtung 

,,Das hier ist der Platz der Elementmädchen. Nur sie können ihn ausfindig machen und sehen. Für andere Wesen und Menschen hat er sozusagen keine Existenz, es sei denn, ein Elementmädchen zeigt ihnen diesen Ort. Vor vielen tausend Jahren gab es ja auch schon Elementmädchen und dieser Ort wurde dazu erschaffen, um die Magie der Elementmädchen zu erhalten, weil sie sowas wie die Beschützerinnen der Magie und der magischen Wesen sind. Wenn die Lichtung beschädigt wird, können wir nicht mehr existieren, da wir sonst mit der Magie überladen werden. Das wäre ein riesiges Problem. Deshalb wurde der Wald und ganz besonders diese Lichtung mit einem Zauber belegt, der sie für Menschen und andere Magie, außer die der Elementmädchen, unauffindbar macht.

Früher hat die Elementmagie ungebündelt in der Welt gewütet und hat überall nur Schaden angerichtet. Dann kamen die Elementmädchen, niemand, nicht einmal das Schicksal, wusste, woher, und sogen die Elementmagie in sich ein. Ihre Macht wurde größer und größer und irgendwann so groß, dass sie zu groß für vier Mädchen war. Da erschufen sie diese Lichtung mit ihren Kräften und ließen die Elemente hier frei. Dann verschwanden sie ebenso unerklärlich wie sie aufgetaucht waren. Seitdem gibt es uns, die Elementmädchen. Wir sind die Hüter der Lichtung. Wenn hier also irgendwas passieren sollte, was die Elementlichtung beschädigt, dann wäre die Welt dem Untergang geweiht, denn die Magie ist über die vielen Jahrmillionen gewachsen und nun so unvorstellbar groß, dass nicht einmal wir, die Elementmädchen, sie noch einfangen könnten. Und ohne Elementmädchen werden die Elemente nach und nach eigenständig."

Zurück nach Hause, aber wie?

Die Wirkung dieser Worte war unbeschreiblich. Sara starrte vor sich hin. Das Gehörte hatte ihr die Sprache verschlagen. Sie hatte nicht gedacht, dass so eine Verantwortung auf ihren Schultern lag. ,,Wir müssen die beiden anderen Elementmädchen finden, sonst ist die Lichtung verloren!", sagte Yasmin in das Schweigen hinein. Da musste Sara lächeln und sagte: ,,Wir müssen EIN Elementmädchen finden. Ich habe eine Zwillingsschwester und sie beherrscht die Wassermagie." Da lächelte auch Yasmin: ,,Schön!" Besonders überrascht schien sie aber nicht. ,,Es gibt aber einen klitzekleinen Haken.", fügte Sara hinzu, da sie keine Ahnung hatte, wie sie wieder zu ihrem Kilometer weit entfernten Zuhause gelangen sollten. Doch Yasmin lachte darüber nur überlegen. ,,Wir fliegen natürlich.", sagte sie, schloss die Augen und atmete tief und ruhig. Da überströmte sie eine schneeweiße Welle und nun schwebte sie wieder in der Luft. 

Fliegen

,,Wie hast du das gemacht?", staunte Sara. ,,Das kann ich nicht so einfach erklären. Schließ einfach deine Augen und warte ab.", antwortete Yasmin. Also schloss Sara die Augen, atmete tief ein und aus und horchte in sich hinein, da es ja oft der Fall war, dass ihr Körper selber wusste, was zu tun war. Doch nichts passierte. Enttäuscht öffnete sie die Augen. Doch da bemerkte sie, dass sie mindestens zehn Meter über der Erde schwebte. ,,Huuuuch!" rief sie. ,,Und? Wie gefällt's dir hier oben?", kam es von rechts. ,,Und wie komme ich wieder runter?", fragte Sara und lies Yasmin auf ihrer Frage sitzen. ,,Das ist doch gerade egal! Weißt du noch, wie du hierher gekommen bist?", fragte Yasmin aber ungeduldig und ließ Sara ebenfalls auf ihrer Frage sitzen. ,,Ich denke schon! Einfach immer geradeaus,", sagte Sara zögernd ,,aber musst du nicht selber nach Hause?" ,,Ach was!", winkte Yasmin ab und zusammen zischten sie davon.

 

Wenn du fliegen willst, musst du loslassen, was dich runterzieht.

GVLG Carina 🧡

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