Eure Geschichten

Ley-Das be­son­de­re Le­ben: Ka­pi­tel 3

Kapitel 3

Eine andere Insel

Und da sah ich es: Eine lange schneeweiße Finne. Das war zweifellos Ley. Überglücklich sprang ich aus der Hängematte und rannte ins Wasser. Ley schien auch so, als hätte sie auf mich gewartet. Als ich neben ihr war stupste sie mich mit ihrer Schnauze an. Ich schmiegte mich an ihren großen warmen Körper und schloss die Augen. Es war zu schön um wahr zu sein. Als wir eine Weile so nebeneinander her geschwommen waren, wurde sie ein wenig unruhig. War ein Feind in der Nähe? Nein, das konnte nicht sein, Orcas haben nämlich fast keine Feinde. Oder wollte sie mir was zeigen? Doch schon war meine Frage beantwortet. Auffordernd stupste sie mich von der Seite an. Ich wusste, was sie wollte. Deswegen tat ich was sie wollte und stieg auf Ley´s Rücken. Ich machte es mir dort gemütlich und kuschelte mich an sie. Wir schwammen eine gefühlte Ewigkeit, doch irgendwann hielt Ley an und ich stieg ab. Ich sah etwas, was mich staunen ließ… Es war eine Insel. Sie war viel kleiner als meine Insel. Sie hatte gerade mal die Fläche einer großen Sporthalle. Ich sah Palmen, viele Palmen. So wie es sie auf meiner Insel auch gab. Und ganz viele andere Bäume und Sträucher waren auch da.

Mutig sein

Doch etwas anderes ließ mich staunen: Eine Hängematte. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wieso mich eine ganz normale Hängematte so zum staunen bringt, aber überlegt mal. Wenn dort eine Hängematte ist, heißt das, dass da jemand wohnt! Und es waren nicht mehrere Hängematten, sondern nur eine, also gab es auch andere Menschen denen es so ging wie mir!!! Andere Menschen, die auch einsam auf einer Insel wohnen! Das hätte ich nie gedacht. Ich wusste, dass Ley dachte: „Hopp! Geh an Land, trau dich!“ Wie sollte ich das bewältigen? Ihr müsst euch das mal vorstellen: Seit ihr denken könnt, habt ihr noch nie einen Menschen getroffen. Ich wusste ja auch nicht so ganz, wie man mit ihnen umgeht. Ich hatte einfach keinen Mut. Ich traute mich nicht. Doch irgendwie muss Ley mich mit ihren positiven Gedanken beeinflusst haben, denn nach einer gaaaaaaaaaaaaaaaaanz langen Weile (Wirklich richtig, richtig, richtig lang) stieg ich doch aus dem Wasser. Ich zitterte. Nicht weil mir kalt war, sondern weil ich Angst hatte. Angst davor einen Menschen zu treffen. „Wenn ich jetzt jemanden treffe, sterbe ich“, dachte ich bei mir. Ley, die die ganze in der Nähe des Ufers schwamm, hob ihren Kopf aus dem Wasser und es sah so aus, als würde sie mir aufmunternd zunicken. Das gab mir Kraft, doch nicht genug Kraft, um kaum eine Schritt weiter zu gehen. Gehen konnte ich so oder so nicht, denn ich lag wie ein nasser Sack am Strand.

Ein unbekanntes Mädchen

Und dann geschah es: Ein Mädchen - ungefähr so alt wie ich – kam zwischen den Büschen hervor. Ich konnte mich nicht rühren. Wie tot lag ich am Strand. Das Mädchen kam schüchtern auf mich zu, setzte sich neben mich und fragte: „Alles okay mit dir?“ Ich antwortete nicht. Die Wellen schwappten an meinen Körper. Das Mädchen wollte mich ein bisschen vom Ufer weg ziehen, doch das kam eine größere Welle und zog mich ins Wasser. Ich sank ins Meer.

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