Eure Geschichten

Lil­ly und der Ruf der El­fen #3

Ankommen, einrichten und austauschen

Lilly und Alice betraten ihr Zimmer. Es war groß und schön. Ein grüner Samtvorhang teilte es in zwei Hälften. Auf jeder war ein Fenster, ein Bett, ein Schreibtisch und eine kleine Kommode. ,,Hier wohnen wir also...“, meinte Alice lächelnd. ,,Ja“, sagte Lilly staunend. ,,Hey, wir haben uns noch gar nicht unterhalten. Woher kommst du?“, fragte Alice. ,,Ich komme aus London. Meine Eltern und ich haben in einem kleinen Haus gewohnt. Es war sehr schön da“, antwortete Lilly. ,,Und du?“, fragte sie. ,,Ich komme auch aus London. Also nicht ganz. Meine Eltern und ich haben auf einem kleinen Bauernhof in der Nähe gewohnt. Wir hatten viele Tiere. Ich vermisse sie jetzt schon. Hast du ein Haustier?“, fragte sie. ,,Nein. Meine Eltern und ich haben zu wenig Zeit. Leider. Ich hätte gerne eins“, meinte Lilly. Die zwei Mädchen unterhielten sich noch sehr lange. Danach richteten sie ihre Zimmer ein.

Sachen wurden ausgepackt, Fotos an die Wände gehängt und Steckdosen gesucht. Doch als sie im ganzen Zimmer keinen einzigen Stromanschluss finden konnten, gingen sie zu den Jungs, um zu schauen, ob wenigstens sie eine Steckdose hatten. Doch auch die fanden keine. Sie schauten in die Küche und erschraken. Dort gab es weder einen Wasserkocher, noch einen richtigen Herd. Es gab nur eine kleine Feuerstelle, ein paar alte Regale, in denen Essen stand und einen riesigen Kessel. Die Mädchen gingen los, um eine Elfe zu suchen, welche ihnen erklären würde, wie man hier kochen sollte. Als sie eine fanden, erklärte diese mir piepsiger Stimme: ,,Eure Feuerstelle ist mit einem Zauber belegt, so kann sie das Haus und andere Dinge nicht anbrennen lassen. Wasser müsst ihr euch aus dem Bach holen, ihr könnt es in dem großen Kessel über dem Feuer kochen. Wenn ihr neues Essen braucht, dann kommt einfach zu uns. Strom wie die Menschen haben wir natürlich auch nicht. Eure Handys könnt ihr gleich verschließen, denn ihr habt hier eh kein Netz. Aber Kerzen könnt ihr euch in dem Haus neben eurem holen. Sie sind auch mit einem Zauber belegt und ihr müsst nur pusten, um sie an und aus zu bekommen. Außerdem können sie, wie euer Feuer, nichts anbrennen. Ich hoffe, ich konnte euch helfen!“, dann flog sie weg.

Tiere, die zu Blumen werden

Die Mädchen schauten sich an und begannen zu lachen. ,,Na toll“, meinte Alice und sie kletterten wieder nach oben, um den Jungs die Nachrichten zu berichten. Gegen Abend waren alle Sachen ausgepackt. Sie hatten von einer anderen Elfe erfahren, dass es ein schlaues Kanalisationssystem gab, und sich die Kinder immer unten im Bach waschen mussten. Als es dunkel wurde, pusteten sie die Kerzen im Zimmer an und gingen nach unten, um in einem großen Kessel Wasser aus dem Bach zu holen. Auch am Abend war der Wald wunderschön. Nachdem Lilly und Alice das Wasser geholt hatten, banden sie es an ein Seil und Ted zog es von oben hoch. Andrew und Ted kochten über dem Feuer Tee und Alice und Lilly holten sich bei den Elfen etwas Fleisch, Kräuter und Bohnen.

Die Tiere auf Underwood lebten lange, bekamen aber auch jedes Jahr Junge. Der Bestand der Tiere wurde aber nie zu groß, denn auch hier fraßen die Raubtiere die Pflanzenfresser. Wenn die Tiere merkten, dass ihre Zeit gekommen war um zu sterben, liefen sie mit letzter Kraft zu einer ganz bestimmten Lichtung im Wald. Dort kamen die Elfen jeden Tag hin, um alles Verwertbare von ihnen mitzunehmen. Doch von jedem Tier vergruben sie ein Fellbüschelchen, aus dem wie von Zauberhand eine Blume wuchs. Jedes tote Tier hatte seine ganz eigene Blume. Die ganze Lichtung war voll von Blumen. Die Elfen mussten nie Tiere töten, denn am Tag starben viele. Doch so wurden die Tiere auch noch einmal geehrt.

Internat der Feuerschüler

Zusammen kochten die vier Kinder ein leckeres Abendbrot. Dann kletterten sie nach unten und ließen das Essen in einem Korb nach unten. Sie setzten sich zusammen an den Bach. ,,Wie ist es bei euch Zuhause?“, fragte Lilly. ,,Ich habe mit meiner Mutter in einer Wohnung gewohnt. Meine Eltern sind getrennt“, erzählte Andrew. ,,Ich und meine Eltern haben in einem Haus gewohnt. Es war sehr schön dort“, berichtete Ted. Sie erzählten sich wieder sehr viel aus ihrem früherem Leben. ,,Ich hätte Lust, zur Vulkanebene zu reiten. Es ist noch nicht so spät. Wollen wir?“, fragte Alice. ,,Klar!“, meinten die anderen. Lilly pfiff und Eclipse kam wie der Wind aus dem Wald galoppiert. Auch die anderen probierten es und es funktionierte. Sie stiegen auf und ritten langsam los.

Sie hatten keine Ahnung, wo die Vulkanebene war, doch nach einer Stunde lichtete sich der Wald und der Boden wurde immer dunkler und steiniger. Weiter weg sahen sie einen Vulkan und als sie noch eine Weile geritten waren, sahen sie einen zweiten Vulkan, in dem kleine Höhlen waren. Über einer stand: Internat der Feuerschüler. ,,Wollen wir da mal klopfen?“, fragte Ted. ,,Ja. Hoffentlich schlafen die noch nicht“, sagte Lilly. Sie stiegen ab und kletterten an den Stufen hoch, welche in den Stein gemeißelt waren. Vor den Höhlen waren natürlich Steinwände. Sie klopften an der Holztür. Ein Mädchen machte die Tür auf. Sie war wunderschön. Ihre blonden Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden. ,,Wer seid ihr denn?“, fragte sie lächelnd. ,,Ich bin Ted“, antwortete Ted schnell. Er lächelte sie an. Es versetzte Lilly einen Stich. ,,Das ist Lilly“, sagte er danach jedoch. ,,Ich bin Alice“, sagte Alice. ,,Ich heiße Andrew“, meinte Andrew. ,,Oh. Schön, euch zu sehen. Ich heiße Emily. Wollt ihr reinkommen?“, fragte Emilly. ,,Gerne“, meinte Alice.

Sie betraten die Höhle. Sie war erstaunlich gemütlich und ungefähr so aufgeteilt wie ihr Baumhaus. In der Küche saßen noch drei weitere Kinder an einem runden Tisch. Emily stellte Lilly und die anderen vor. Das andere Mädchen hieß Olivia Sophie Dawn.Sie hatte kurze, schwarze Haare und war nicht sehr gesprächig. Der eine Junge hieß Noah Coldon und hatte kurze, blonde Haare. Er war nett und bot ihnen gleich Kekse an. Der Junge neben ihnen hieß Charlie McGill und hatte genauso feuerrote Haare, wie Lilly. Charlie und Emily waren die einzigen, die 13 Jahre alt waren. Sie verbrachten einen schönen Abend.

Gefühlschaos

Alice sah die ganze Zeit Noah an. Und er sie! Die zwei lächelten sich ständig zu. Lilly blickte zu Ted, doch dieser sah nur zu Emily. Lilly wurde müde und traurig. ,,Hey Leute, ich reite nach Hause, ja? Ich bin müde“, sagte sie. ,,Ich komme mit. Wenn ihr wollt, könnt ihr ja noch bleiben“, sagte Ted zu Andrew und Alice. ,,Ja, reitet schon mal nach Hause“, meinte Andrew. Lilly war überrascht. Warum ging Ted mit ihr und blieb nicht bei Emily?

Als sie draußen waren fragte sie Ted: ,,Stehst du auf Emily?“ Sie fragte es ganz leise, so dass es außer ihnen niemand hören konnte. ,,Nein!“, sagte Ted. ,,Aber du hast sie die ganze Zeit angeschaut!“, sagte Lilly. ,,Achso, deswegen! Sie hat mich an meine Schwester erinnert. Sie ist verschwunden, als sie 9 war. Sie ist meine Zwillingsschwester. Sie sah genauso aus wie Emily. Sie ist bis heute nicht mehr aufgetaucht“, sagte Ted und ließ sich auf einen Felsvorsprung plumsen. Lilly setzte sich neben ihn. Sie hatte immer noch seine Jacke an. ,,Sorry. Das wusste ich nicht“, sagte sie. ,,Ist schon okay“, meinte er. ,,Wie war sie so? Deine Schwester?“, fragte Lilly. ,,Sie war immer aufgeregt und fröhlich. Wir haben uns sehr gut verstanden. An dem Tag, an dem sie verschwand, haben wir am Nachmittag noch zusammen gespielt. Als sie gegen Abend den Müll rausbringen sollte, kam sie nie wieder. Meine Mutter ist fast durchgedreht. Die Polizei hat lange nach ihr gesucht. Doch nun haben sie die Suche eingestellt“, berichtete er. Sie sprachen immer noch leise.

Plötzlich legte Ted den Arm um Lilly. Und sie legte ihren Kopf auf seine Schulter. So saßen sie lange da. Bis die Tür hinter ihnen aufging. Sie drehten sich um. Alice kam zu ihnen. ,,Wolltet ihr nicht nach Hause reiten?“, fragte sie lachend. Andrew kam auch zu ihnen. ,,Wir waren doch noch nicht so müde“, sagte Ted und sie gingen nach unten. Auf dem Weg nach Hause beeilten sie sich, denn es war schon elf.

 

Das war das dritte Kapitel. Ich hoffe, es hat euch gefallen.  :)

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