Eure Geschichten

Lo­tuss­terns Stolz (Short Ad­ven­ture) Teil 3

Allein

Lotusstern öffnete die Augen. Grelles Licht blendete sie. Mit zusammengekniffenen Augen erhob sie sich. "Tannenfell?" flüsterte sie heiser. Doch sie bekam keine Antwort. Eine sanfte Brise strich durch das Dickicht neben ihr. "Oh Tannenfell, es tut mir so leid..." Ihre Stimme versagte ganz und sie sank in sich zusammen. Was sollte sie nun machen? Wer brachte ihr Beutestücke, wer schlief neben ihr, wer sollte nun immer ihren Worten lauschen. Tannenfell war tot. Die anderen Clans hatten ebenfalls Clangefährten verloren.

Oder etwa nicht?

War es ein Zufall? Es kann kein Zufall gewesen sein. Ich bin Schuld! Hinter ihr knackte es und sie fuhr herum. Doch als sie sich umdrehte war nichts zu sehen. "Wer... w... wer ist da?" Fragte sie ängstlich. Die lange Stille schien endlos, bis sich ein orange, rotes Fell aus den Grashalmen in der Nähe schob. Sie schnupperte. Eichhörnchen! Ihr lief das Wasser im Maul zusammen und sie fixierte ihren Blick auf das kleine, pelzige Wesen. Du entkommst mir nicht! Zufrieden duckte sie sich und hielt ihren Körper dicht über dem Boden, jederzeit Sprungbereit.

Das Eichhörnchen

Das rote Fell schien sich zu entfernen und Lotusstern erschrak. Hatte es sie gewittert? Da bemerkte sie, dass es nur eine Nuss in der Nähe gefunden hatte. Dem Sternenclan sei Dank. Sollte sie dem Sternenclan überhaupt noch danken? Sie hatte die Clans verlassen und somit sie und den Sternenclan verraten. Ihre Gedanken rasten und sie verlor die Geduld. Ihre Muskeln spannten sich und obwohl sie noch mehrere Schwanzlängen von dem Eichhörnchen entfernt war, sprang sie ab. Was... was mache ich hier? Bin ich des Wahnsinns? Ihr Sprung endete In einem Laubhaufen und sie war sauer. Ihre Beute war blitzschnell geflüchtet. Bestimmt lacht es über mich! Zutiefst gedemütigt tappte sie weiter und versuchte Beutegerüche auszumachen.

Eine andere Katze

Nach einer ewig scheinenden Zeit, in der sie immer noch nichts gefunden hatte, fiel ihr Katzengeruch auf und sie sah, wie die Äste über ihr bebten. "Ha, hab ich dich du fieser Vogel! Endlich! Ich bin der beste Kater der Welt! Jippi!" Sie blieb stehen, als sie die Stimme hörte. Sie musste von einer jungen Katze kommen, denn keine große Katze wäre so dumm laut zu sprechen oder sogar zu rufen, wenn sie weiterjagen wollte. Vorsichtig schlug sie einen Bogen und schlich sich an den Baum an, aus der die Stimme zu kommen schien. Sie schlug ihre Krallen in den Baum und zog sich nach oben. Ich habe ganz vergessen, wie es sich anfühlt zu klettern. Dachte sie schaudernd. Ihr wahr noch nie wohl gewesen, in den Wipfeln der Bäume.

Der freche Kater

Beim höherklettern, raschelten die Blätter über ihr und ein Regen aus kleinen Ästen prasselte auf sie nieder. "Ey, kannst du nicht aufpassen!" fauchte sie nach oben. "Äh... doch, kann ich schon, deshalb habe ich ja... äh...dir die Zweige auf den Kopf geschüttelt." antwortete eine freche Stimme. Ein grauer Schwanz zeigte sich kurz. "Aber ich mache doch gar nichts!" Lotusstern war wütend und überrascht, dass der kleine Kater sie bemerkt hatte. Inzwischen war sie sich sicher, dass es sich um eine männliche Katze handelte. Allein als der kleine gesagt hatte er sei der beste Kater der Welt... "Man sollte anderen nie zu früh vertrauen." "Sollte man überhaupt jemandem vertrauen, wenn sie Äste auf einen schütteln, oder vielleicht gleich auch noch runterkommen und einem gleich das Fell zerfetzen?" Sie wurde immer wütender. "Reg dich nicht so auf," er kletterte zu ihr runter. "Du bist ja echt schlimmer als jeder Dachs." Seufzend sah er sie an. "Du kannst jetzt auch runterklettern," sein Pelz war glatt angelegt und wieder musste sich Lotusstern wundern.

Wieder runter

"Ich komme gleich nach, muss kurz was holen. Und denk nicht mal daran, nochmal lasse ich nicht nur Zweige auf dich regnen." "Ich..."  Sie wusste nicht mehr was sie sagen sollte, denn der kleine Kater führte sich auf, als wäre er der Retter der Welt und IHR Anführer. Da fiel ihr ein, dass er ja ein Streuner sein musste und die sich vielleicht so behandelten. Wie schrecklich! Bei uns im Clan ist klar, wer das Wort als erstes ergreift und wer mitzureden hat. Bei uns dürfen die Jungen... äh... ist er wirklich noch ein Junges? Er sieht so groß aus. Mit schmerzenden Beinen kletterte sie den Stamm mühsam wieder hinab.

Die Namen

Wozu eigentlich das ganze? Er hat doch klar gemacht, dass er mich hier nicht haben will, daran habe ich mich zu halten, oder? Aber ich war mal Clananführerin, darf er jetzt so mit mir reden? Tief in ihre Gedanken versunken, bemerkte sie den grauen Kater erst, als er dicht vor ihr stand. Im Maul trug er eine fette Taube. Er drehte sich um, legte den grauen Vogel ab und stellte sich schützend davor, als hätte Lotusstern vor den Vogel zu stehlen. "Ich bin Tautropfen und du?" Er starrte sie an. "Lotusstern," sagte sie knapp. "Aha, äh... gibt's eine Pflanze die so heißt oder ist das so ein Nackte Leute Ding?" "Nackte Leute Ding?" Sie starrte ihn verständnislos an. "Du meinst Zweibeiner?" "Wie auch immer, was heißt denn dein Name?" "Ich äh... Lotusstern!?" "Du weißt nicht was das sein soll?" fragte der Kater forsch. Ihre Augen weiteten sich und sie erinnerte sich daran, dass er die Clans ja wahrscheinlich nicht kannte. "Nein, tatsächlich nicht, aber du kennst doch Lotus!?" Er rümpfte die Nase und sagte: "Lotus... ja ich kenne diese Blume, aber was hat sie mit dir zu tun und warum riechst du eigentlich so komisch?"

Noch mehr Wut

Ihr Pelz fing wieder an zu kribbeln, weil er sie beleidigt hatte was ihren Geruch anging und sie versuchte den aufsteigenden Ärger zu unterdrücken. Vielleicht konnten sie ja einen eigenen kleinen Clan machen, aber dazu musste sie ihn erst einmal überzeugen und da durfte sie nicht ärgerlich sein. "Erstens, mein Name ist ein Clanname, zweitens rieche ich so, weil ich dort aufgewachsen bin und drittens möchte ich nichts über meine Vergangenheit sagen, weil ich nicht an etwas... an eine schlimme Sache erinnert werden möchte. Danke für dein Verständnis-" "-Hey, ich habe nicht gesagt, dass du was über deine Vergangenheit erzählen sollst! Das ist... äh..." er verstummte als er sah wie Lotusstern vor Zorn das Gesicht verzog. Er hatte sie mehrere male beleidigt und nun hatte sie keine Geduld mehr. "Hallo und tschüss." Sie stand auf und wand sich zum gehen. "War schön einen so frechen Kater mal kennengelernt zu haben und zu wissen, dass Kater sehr nervig sind." Er starrte sie an. "Ich hab doch gar nichts gesagt!" "Tatsächlich?" sie lachte bitter und unterdrückte einen weiteren Seufzer. Sie schritt davon, doch hinter sich hörte sie Pfoten, die hinter ihr her schlichen...

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Eure Kommentare

Ich habe vor noch weitere teile zu schreiben, nur so zur Info. Falls ihr Ideen habt wie es weitergehen könnte, schreibt es gerne hier rein, aber ich kann nicht versprechen, dass sie genommen werden, weil ich eigentlich schon einen festen Plan habe. Aber falls ich mal gerade keinen Namen oder so weiß, werde ich euch fragen,

eure Sturm Frost