Eure Geschichten

Mein ab­so­lut (un)nor­ma­les Le­ben - 13. Ka­pi­tel

Sinja ist krank

Ich schreckte hoch. In meinem Zimmer war es dunkel. Ich warf einen Blick auf meinen Wecker und sah, dass es mitten in der Nacht war. Um genau zu sein, kurz nach drei Uhr. Mir war sehr heiß und die Bettdecke war vollgeschwitzt. Ich strampelte sie mit den Füßen von mir und drehte mich auf die eine Seite. Dann auf die andere. Ich konnte nicht mehr schlafen. Ich blickte lange zur Decke und irgendwann schlief ich dann anscheinend doch wieder ein. Denn am nächsten Morgen wurde ich wieder von der sanften Stimme meiner Mutter geweckt: „Guten Morgen, Sinja! Aufstehen! Das Frühstück ist fertig!“ „Ja, komm gleich.“, antwortete ich schläfrig. Ich schlug die Decke zurück, die ich mir im Schlaf anscheinend wiedergeholt hatte, und stand langsam auf. Ich musste mich aber sofort wieder setzen, denn alles drehte sich. Mama stand immer noch neben meinem Bett und musterte mich. „Sinja, geht es dir nicht gut? Du hast ja ganz rote Backen!“, stellte sie fest. Dann fasste sie mir ins Gesicht um festzustellen, dass ich sehr heiß war. „Sinja, du hast Fieber! So kannst du auf gar keinen Fall in die Schule gehen!“, beschloss sie mit einem besorgten Gesicht. Ich stöhnte einmal, dann ließ ich mich wieder zurück ins weiße Kissen sinken. Es fühlte sich an, als wäre mein Kopf dreimal so groß wie er eigentlich war. Und außerdem war mir total heiß. Und ich war total müde. Und ich konnte nicht richtig denken. „Schlaf noch eine Runde, mein Schatz! Ich melde dich in der Schule krank und bringe dir nachher einen gesunden Tee und etwas zu essen!“, meinte Mama fürsorglich. „Danke.“, murmelte ich, dann war ich auch schon wieder im Land der Träume versunken. Während ich schlief, wälzte ich mich hin und her.

Das Telefon klingelt

Irgendwann kam Mama mit einer großen Tasse Lindenblütentee ins Zimmer. Ich trank die Tasse langsam aus und bemerkte bei einem Blick in den Spiegel, dass ich an der rechten Backe einen Abdruck vom Kissen hatte. Dann klingelte auf einmal mein Handy. Ich warf einen Blick auf das Display, in der Hoffnung, dass Pauline anrufen würde, und sah, dass meine Omi anrief. „Hallo?“, krächzte ich leise in das Telefon, nachdem ich abgenommen hatte. „Hallo, Sinja! Wie geht es dir? Du hörst dich krank an? Geht es dir nicht gut?“, erkundigte sich Omi gleich bei mir. „Hallo, Oma Hilde. Ja, ich habe über Nacht eine Erkältung bekommen. Deshalb bin ich auch nicht in der Schule.“, erklärte ich knapp. „Es war eigentlich nur ein Versehen, dass ich dich angerufen habe. Eigentlich wollte ich bei deiner Mutter anrufen. Ich wollte dich nicht stören. Aber wenn es dir so schlecht geht, führt ja wohl kein Weg daran vorbei, dass ich einmal bei euch vorbeischaue. Und ich verspreche dir, ich bringe meine Wunder-Medizin mit! Also bis gleich!“, flötete Oma Hilde durch das Telefon und legte dann auf. Ich streckte mich einen Augenblick und richtete mich auf. Dann nahm ich mir einen Keks, den Mama mir gebracht hatte.

Omi zu Besuch

Sie hatte heute extra ihren ersten Termin für mich abgesagt. Aber später musste sie wieder in die Arbeit. Deshalb war es gut, dass Omi kam, dann war ich zumindest nicht alleine. Kurze Zeit später klingelte es auch schon und Omi stand in einem schicken schwarzen Mantel vor der Tür. Oma Hilde hieß eigentlich Oma Hildegard. Aber weil sie ihren Namen selbst nicht so sehr mochte, wollte sie, dass wir sie Oma Hilde nannten. Und Omi war immer sehr schick gekleidet! Mama sagte immer, Omi könnte auch eine Adelige sein. Denn sie war immer sehr vornehm und, wie ich gerade schon erwähnte, sehr vornehm gekleidet. Oma Hilde stapfte gleich zu mir hinauf und setzte sich an mein Bett. Dann drückte sie mir erstmal ihre Wunder-Medizin in die Hand und ein Glas Wasser, dass sie mir auch gleich noch mitgebracht hatte. Immer wenn wir krank waren, hatte Oma Hilde irgendeine spezielle „Wunder-Medizin“, wie sie es nannte, für uns. Diese half auch wirklich immer, deshalb gab ich 10 Tropfen aus dem braunen Fläschchen in das Wasser und schluckte alles hinunter. „Leg dich wieder hin, sonst kannst du dich doch nicht ausruhen. Soll ich dir noch ein paar Kekse bringen? Oder einen Tee?“, fragte Omi. „Nein, danke. Ich brauche nichts zu essen und zu trinken. Und ich kann mich auch nicht ausruhen, wenn ich mich hinlege.“, antwortete ich nachdenklich.

Omi kann hellsehen

„Beschäftigt dich etwas? Möchtest du es mir erzählen? Hast du Streit mit Pauline?“, fragte Gedankenleserin-Omi. „Woher weißt du, dass ich mit Pauline Streit habe?“, fragte ich verwundert und richtete mich auf. „Erzähl mir lieber, wieso ihr Streit habt. Vielleicht kann ich euch helfen. Alles andere ist im Moment vorerst unwichtig.“, sagte Omi schnell. Also erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Von Alfred, wie komisch er drauf war und wie wenig ich ihn leiden konnte, von den Beck-Brüdern, die wir um Hilfe gebeten hatten und schließlich berichtete ich genau von unserem Streit und wie sich Pauline gestern in der Schule verhalten hatte. „Hm, das hört sich nach einem heftigen Streit an.“, dachte Oma Hilde laut nach. „Aber ich habe schon eine Idee, wie wir das Ganze wieder geraderücken können!“, erzählte sie mit einem Lächeln im Gesicht.

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Oh gott, oh gott... hoffentlich vertragen sie sich bald wieder...