Eure Geschichten

Mein ab­so­lut (un)nor­ma­les Le­ben - 9. Ka­pi­tel

Timm ruft zurück

Gerade wollten wir den Schlüssel zum Keller wieder zurücklegen, da hörte ich plötzlich Musik. Ich hörte ein Mädchen, das ein Lied sang und dazu Gitarre spielte. Und dieses Mädchen war ich. Pauline hatte das Stück einmal aufgenommen, als ich es gesungen und gespielt hatte und es sich als Klingelton am Handy eingestellt. Das fand ich echt lieb von ihr, jedes Mal, wenn ihr Handy klingelte, wollte ich sie am liebsten umarmen, weil ich das so lieb von ihr fand. Pauline holte ihr Handy wieder hervor und ich sah, dass auf dem Display „Timm“ stand. Pauline nahm ab und meldete sich: „Pauline hier, wer da?“ „Timm da.“, meinte Timm und ich konnte schon an seiner Stimme hören, wie viel Spaß es ihm gerade machte, Pauline zu veräppeln. „An eurer Stelle würde ich nicht scherzen! Ihr habt euer Versprechen gebrochen!“, sprach Pauline ins Telefon, während wir in mein Zimmer gingen. Ich schloss die Tür hinter uns und wir ließen uns auf das Sofa plumpsen. „Es tut uns ja leid!“, entschuldigte sich Timm vom anderen Ende. „ ,Es tut uns ja leid' bringt uns jetzt aber auch nichts!“, motzte Pauline. „Und was sollen wir jetzt tun?“, fragte Timm ebenso pampig. „Vielleicht rüberkommen und Alfred ausspionieren, der gerade Sinja's Garten unsicher macht?!“, motzte Pauline weiter. „Wir sind sofort da.“, sagte Timm nur noch, dann legte er auf.

„Ey, sind Jungs schwierig!“, regte Pauline sich auf. 2 Minuten später klingelte es an unserer Haustür. Blitzschnell flitzte ich die Treppe hinunter, öffnete die Tür und schleuste die Jungs so schnell nach oben, dass uns wirklich niemand gesehen haben konnte. Mama würde sich sonst nur wundern, was wir mit den Matschbananen zu tun hatten! Ich wollte möglichst vermeiden, dass sie uns zusammen sah, um Fragen von ihr zu vermeiden. Nachdem wir oben in meinem Zimmer angekommen waren, wo Pauline übrigens immer noch auf dem Sofa fläzte, schloss ich schnell alle Fenster und Türen, dass auch ja niemand etwas von unserem Gespräch hören konnte. Dann ließ auch ich mich auf das Sofa fallen. Die Matschbananen standen komisch in der Mitte meines Zimmers herum und wussten, glaube ich, nicht so recht, was sie hier machen sollten. „Da sind wir.“, sagte Timm. „Und jetzt?“, erkundigte sich Leon. „Ja, jetzt solltet ihr eigentlich Alfred ausspionieren!“, motzte Pauline schon wieder. „Gut dann gehen wir halt jetzt in den Garten runter und spionieren euren Alfred aus!“, schimpfte Timm. „Gut, wenn ihr einfach so auffliegen wollt! Nicht mein Problem!“, sagte Pauline sauer. „Wir können auch gleich wieder gehen, wenn es euch lieber ist!“, schimpfte Timm. „Ja, geht doch! Wir brauchen euch sowieso nicht! Was steht ihr hier noch rum! Da ist die Tür!“, rief Pauline, die jetzt so richtig sauer war.

Pauline dampft ab

Gerade wollten die Jungs die Türklinke herunterdrücken, da sprang ich auf sie zu und versperrte ihnen den Weg. „Was soll das? Ihr könnt doch nicht einfach so gehen! Und Pauline, du kannst doch nicht einfach so behaupten, wir bräuchten die Matsch...äh Jungs nicht!“, versuchte ich beide Seiten zu beruhigen. „Ihr zwei setzt euch jetzt erstmal hier auf mein Bett und wir versuchen das hier in Ruhe zu lösen.“ „Achja, diese zwei Idioten dürfen sich auf dein Bett setzen, aber ich, ich darf mich nie auf dein Bett setzen, weil das ja deine Ach-so-wichtige-Privatsphäre ist! Das ist zu viel! Tschüss! Auf Nimmer Wiedersehen! Und noch viel Spaß euch!“, zickte Pauline mich an. Sie stampfte aus meinem Zimmer riss die Tür auf und knallte sie so heftig wieder zu, dass ich Angst hatte, der Türrahmen würde vielleicht aus der Wand brechen. Ich hörte noch, wie sie die Treppen herunterstampfte und schließlich auch die Haustür mit einem Knall schloss. Dann war Ruhe.

Und nun?

Ich stand immer noch neben der Tür und war ratlos. Das kam bei mir echt selten vor, aber eben dennoch, wenn auch nicht oft. Ich ließ mich auf mein Sofa plumpsen und blickte mich im Zimmer um. Ich sah zuerst die Pinnwand, an der ich Fotos von dem Camping-Urlaub mit Pauline, meiner letzten Geburtstagsfeier, der Shoppingtour mit Pauline und dem Urlaub auf Costa Rica aufgehängt hatte. Das durfte ich mir jetzt nicht weiter anschauen. Sonst kamen mir die Tränen und das wäre echt peinlich vor den Jungs. Gerade weil es Matschbananen waren, durfte ich vor ihnen nicht weinen, denn sie würden es sicher allen gleich erzählen und alle würden über mich lachen. Ich blickte mich weiter um. Ich erkannte meine Palme, der ich zusammen mit Pauline das Leben gerettet hatte. Ich schaute weiter, ich durfte jetzt bloß nicht an Pauline denken. Als nächstes sah ich meine Washi-Tape-Sammlung. Einen Großteil davon hatte mir Pauline zu meinem zehnten Geburtstag geschenkt. Warum erinnerte mich nur alles an Pauline? Als nächstes sah ich mein Bett. Darauf hockten die Beck-Brüder. Auch sie sahen sehr ratlos aus. Timm räusperte sich ein paar Mal, als ich ihn anschaute. Leon schaute nur rechts neben sich auf den Boden und sah aus, als wäre er mit seinem Kopf ganz woanders. „Tja, also...äh...tut mir echt leid....also ich wollte ja gar nicht, dass du dich...ähm....mit Pauline streitest....also ja...öhm...genau.“, brachte Timm zustande. „Ist schon okay. Wartet einen Moment, ich hole uns jetzt erstmal Kekse! Die helfen doch immer!“, meinte ich aufmunternd.

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Richtig cool, dass du so viele Teile auf einmal eingereicht hast! So kann man viel auf einmal lesen!