In mei­nen Träu­men #2

Eine besondere Begegnung

Dieser Montagabend verlief in einem Haus in dem kleinen Dorf  Wolkenbrunn in den Bergen ganz anders. Dort lebte das zwölfjährige Mädchen Joy mit ihrem Vater, Herr Moos zusammen. Herr Moos war Polizist im Dorf, und hatte oft Nachtschicht. 

So wie heute. 

Joy streifte mit ihrem roten Zopf durch die Zimmer, und dachte nach. Bis 18:00 war das Dorf in Sonne getaucht, aber danach wurde es stockfinster. Sie warf einen Blick aus dem Fenster. Tatsächlich-Wolkenbrunn war in Pechschwarz gewickelt. Aber was war das? Über den Häusern weit, weit weg war ein Fenster in dem Licht an war. Aber so weit weg, das man es eigentlich nicht sehen hätte können. Trotzdem hatte Joy klare Sicht auf das Fenster. Dort stand ein Mädchen, wahrscheinlich so in Joys Alter. Sie hatte hellblonde Haare und glasklare blaue Augen, und stand da einfach. Die beiden Mädchen blieben stehen, und sahen einander an. Joy hatte ein komisches Gefühl das sie nicht ganz verstand. „Das bin ich.“ sagte sie laut in den leeren Raum. „Das bin ich. Aber warum stehe ich dort und warum bin ich blond? Ich hatte immer diese ungebändigten roten Haare. Und warum sehe ich mich selbst? Wie kann das sein?“ „Wie heißt du?“ rief Joy, obwohl sie davon überzeugt war dass das Mädchen sie nicht hören konnte. Doch zu ihrem Staunen hörte sie: „Viola. Und du?“ „Joy” hauchte Joy. “Joy.”