Mia und die neue Leh­re­rin

Wir sollten letztens in der Schule eine Geschichte über eine neue Lehrerin schreiben. Ich habe sie veröffentlicht, damit ihr sie lesen könnt. Viel Spaß!

Zu spät

Alles wackelte. Mia schreckte hoch - die Augen immer noch geschlossen. Was war dieses Wackeln? Ein Erdbeben? Sie öffnete die Augen. Ihr Blick fiel auf ihr Handy, dass wie wild vibrierte. Und so das ganze Bett durchschüttelte. Sie atmete auf. „Nur der blöde Wecker“, stöhnte sie und drückte genervt auf STOP. Sie lies sich zurück aufs Bett fallen und schloss die Augen. „Komisch, ist heute nicht Sonntag?“ murmelte sie noch. Sie war wieder in tiefsten Träumen versunken.

„Mia!“ hörte sie auf einmal eine Stimme. Sie schreckte erneut hoch. In der Tür stand ihre Mutter. „Mia, du kommst zu spät zur Schule.“ „Schule?!“ Das hatte Mia völlig vergessen. Schnell zog sie sich um, aß hastig ihr Müsli, schnappte sich ihren Rucksack und rannte aus dem Haus. „Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig“, keuchte sie.

Knapp zum Bus geschafft

Der Bus stand noch an der Haltestelle. Hastig sprang sie noch hinein. Hinter ihr schlossen sich die Türen und der Bus fuhr los. „Das war knapp“, stöhnte sie und ließ sich auf ihren Sitz fallen. So oder so würde sie jetzt zu spät kommen. Naja, in der ersten Stunde hatten sie wenigstens Deutsch. Das Fach, was sie am wenigsten mochte. Und ihr Deutschlehrer war eigentlich nicht sehr streng. Außerdem kam sie sonst nie zu spät. Sie lernte nämlich furchtbar gerne. Naja, außer vielleicht Ethik und halt Deutsch, denn das war für sie zum Einschlafen langweilig. Daher fand sie es auch nicht so schlimm heute mal etwas länger geschlafen zu haben. Dann war sie heute wenigstens mal richtig wach.

Nachrichten von Maike

Sie schaute auf ihr Handy. Zehn neue Nachrichten waren gekommen. Sie waren alle von ihrer Freundin Maike. „Hey Mia, freue mich schon auf heute Nachmittag“ „Mia, wo bleibst du?“ „Mia, warum bist du noch nicht in der Schule?“ „Du kommst doch sonst nie zu spät“ „Mia du weißt doch, dass heute die neue Lehrerin kommt“. „OH NEIN!“ rief Mia. Die Leute im Bus zuckten zusammen. Das hatte sie ja völlig vergessen. „Entschuldigung“, sagte sie und drehte sich zum Fenster. Um nicht länger ins Gesicht dieser wütenden Leute blicken zu müssen. Der Bus hielt an. Mia sprang hinaus und überquerte die Straße. Auf der anderen Seite stand ihre Schule.

Der erste Eindruck ist der Schlimmste

Mia rannte über das Schulgelände zum Eingang und die Treppen hinauf. Sie verfluchte sich für ihre eigene Dummheit, den Wecker zu ignorieren. Gut, dass niemand auf dem Gang war. Sie riss die Tür auf und stolperte mitten ins Klassenzimmer. Alle starrten sie an. Mia knallte die Tür zu und rannte zu ihrem richtigen Klassenraum. „Verzeihung, ich hab verschlafen. Ich habe das wirklich nicht gewollt. Ich…“. „Ich bin Frau Grün und du bist Mia, richtig?“, sagte die Lehrerin. „Ja und es…“, doch schon wieder wurde Mia unterbrochen. „Das ist jetzt egal. Setz dich. Wir reden nachher nochmal über die Unterrichtszeiten“. „Aber…“, wollte Mia erwidern. „Setz dich!“, sagte Frau Grün ernst. Mia seufzte und setzte sich.

Probleme im Klassenraum

„Ich glaube Frau Grün ist ganz schön sauer“, sagte Maike zu Mia. „Wo warst du überhaupt?“ fragte sie dann. „Zu lange gelesen gestern Abend“, sagte Mia. „Mia und Maike!“, sagte Frau Grün laut. „Was?“, fragte Maike. „Erst zu spät kommen und dann auch noch im Unterricht reden. Wenn das noch einmal passiert, werde ich euch auseinander setzen“, sagte Frau Grün. „Tut uns leid. Wird nicht noch einmal passieren“, entschuldigte sich Mia. „Na gut Mia“ sagte Frau Grün. „Das geht ja gut los“ murmelte Mia so leise, dass es niemand hörte. Der restliche Unterricht verlief eigentlich ruhig. Sie sollten eine Kurzgeschichte schreiben. Heute gab sich Mia extra viel Mühe. Vielleicht sogar ein bisschen zu viel.

Nicht gut genug

„Mia, alles okay?“, fragte Maike besorgt. „JA!“, stöhnte Mia und radierte eine Zeile weg, um sie neu zu schreiben. „Was machst du da?“, wunderte sich Maike. „Ich will, dass alles perfekt aussieht!“, knurrte Mia. „Aber du hast doch schon eine schöne Handschrift Mia“, sagte Maike. „Nicht perfekt genug!“ sagte Mia laut. Sie schrieb die Zeile zum vierten Mal neu. Auf einmal riss ihr Blatt. „MIST!“, rief sie. „Mia, das reicht jetzt. Setz dich dort hin!“ sagte Frau Grün und zeigte auf einen Platz am Ende des Raums. Mia raffte ihr Zeug zusammen und setzte sich an ihren neuen Platz.

Mias Sorge

Es klingelte. Es war Hofpause und alle stürmten nach draußen. Mia ging langsam nach draußen und setzte sich auf eine Bank. Sie stöhnte. Maike setzte sich zu ihr. „Mia, was ist los?“, fragte sie. „Ach, ich mache mir Sorgen, dass Frau Grün einen schlechten Eindruck von mir haben könnte“, murmelte Mia. „Ach, das ist der Grund, dass du dich so ins Zeug gelegt hast“, erkannte Maike. Mia nickte stumm. „Rede doch nach der Pause mal mit ihr“ schlug Maike vor.  „Das ist eine gute Idee!“, rief Mia.

Ein klärendes Gepräch

Nach der Pause ging Mia direkte zu Frau Grün, um sie vor dem Unterricht noch einmal zu erwischen. „Frau Grün, ich wollte einmal mit ihnen reden“ sagte Mia. „Was ist denn Mia?“, fragte diese. „Ach, ich habe das Gefühl heute alles falsch zu machen, erst verschlafe ich, dann vergesse ich, dass Sie heute kommen, dann komme ich zu spät und störe auch noch den Unterricht“, seufzte Mia. Frau Grün war einen Moment still. „Mia, du hast dir heute viel Mühe gegeben und das rechne ich dir ganz hoch an, aber…“ „Aber was?“, fragte Mia.

„Du solltest in Zukunft versuchen etwas ruhiger zu bleiben. Ich habe mir dein kaputtes Blatt angesehen. Deine Schrift war super. Versuch einfach jetzt immer locker an die Sache ran zu gehen. Du machst das so gut, wie du es machst und nur das zählt“, erklärte Frau Grün. „Was heißt das?“, fragte Mia. „Dass alles in Ordnung ist, Mia“ sagte Frau Grün. „Oh vielen Dank. Ich dachte schon, sie würden denken, ich sei die schlimmste Schülerin, die sie je hatten“ rief Mia.

Gelungener Tag

Jetzt kam die Klasse herein und die nächste Stunde begann. An diesem Nachmittag kam Mia müde, aber glücklich Nachhause. Das war ein toller Tag gewesen. Frau Grün war nun ihre Lieblingslehrerin, denn mit ihr machte Deutschunterricht endlich Spaß.