Eure Geschichten

My Sto­ry #2

Kapitel 2 - Das Treffen 

Zu Hause lag ich grübelnd auf meinem Bett und starrte die Decke an. Mein Kopf explodierte fast vor Fragen. Ich atmete einmal tief durch, setzte mich auf und erledigte meine Hausaufgaben. Ich muss zugeben, dass die Hausaufgaben und der Stoff immer schwerer wurden. Manche Matheaufgeben waren wirklich knifflig und ich war erst in der siebten Klasse. Ich wollte es mir gar nicht vorstellen, wie es wohl in der Achten oder Zehnten sein musste. Ein ganzes Halbjahr hatte ich noch vor mir.



Wir hatten ja erst vor kurzem unsere Halbjahreszeugnisse bekommen. In Englisch hab ich eine 2, in Mahte eine 3+ und in Deutsch sogar eine 1. Der Rest ist eher so im Zweier- oder Dreier-Bereich. Ich habe einen Notenschnitt von 2,5. Ich finde, das ist gar nicht mal so schlecht, aber meine Eltern wollen unbedingt, dass ich mindestens einen von 2,0 hab.

Ich drehe noch durch. Ich meine, so lange ich alles verstehe, ist es doch nicht so dramatisch. Naja, das Problem ist nur, wenn ich nicht mindestens einen Notenschnitt von 2,0 habe, schicken mich meine Eltern zur Nachhilfe. Ja, meine Eltern sind verückt, ich weiß. Ich meine, andere schreiben Vieren und besuchen keine Nachhilfe. Das würde heißen: Lernstress ohne Ende, damit ich wenigstens, trotz meiner relativ schlechten, mündliche Mitarbeit, eine 2 bekomme.

Mit wenig Motivation (und Musik) erledigte ich meine Hausaufgaben. Als ich fertig war, ließ ich mich auf mein Bett fallen. Ich schlug mein Lieblingsbuch auf und las.



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Zum Glück schlief ich heute nicht ein wärend ich las. Spät Abens aß ich noch etwas zusammen mit meinen Eltern. Ich wollte grade ins Bett gehen, als mir einfiel, dass mich noch umziehen musste. Ahh, ich bin doch wirklich bescheuert.

Als ich aus meinem Kleiderschrank meinen Kuschelpyjama holte, fiel mir auf, dass am Boden Erde lag. Es sah so aus, als ob jemand mit dreckigen Schuhen in meinem Schrank gewesen ist. Man konnte nämlich noch relativ deutlich den Abdruck einer Schuhesolle erkennen. Ich überlegte, ob das was mit dem Geheimdienst zu tun hatte, doch das ergab einfach keinen Sinn. Wieso sonst wollte der Boss mit mir sprechen und ließ mich überwachen. Oder vieleicht doch? Egal, darum kümmere ich mich morgen. Außerdem hätte er dabei niemals Spuren hinterlassen, weil das ja Vollprofis waren. Obwohl? Ich grübelte in meinem Bett so lange, bis ich einschlief.



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Gott wie viel Uhr war es? Ich zwang mich aus dem Bett. Mir fiel sofort wieder ein, was ich gestern an meinem Kleiderschrank gefunden hatte. Ich ging auf leisen Füßen auf meinen Kleiderschrank zu. Ich riss die Tür auf, doch (zu meiner Erleichterung) ich fand niemanden dort hinter. Als ich auf den Boden des alten Schranks schaute, fiel mir auf, dass mehr Erde als gestern auf dem Boden lag. Jetzt bekamm ich Angst. Wieso beobachtete man mich? Um mich zu beschützen, um herauszufinden, was ich als nächsten Fall hatte oder um zu gucken, dass ich nicht weglief? Oder um... nein...oder? Ich wusste es nicht, also beruhigte ich mich, damit ich den Täter bald schnappen würde. Ich war schließlich nicht umsonst Detektivin.

Ich holte das Fingerabdrucksset heraus und untersuchte meinen Schrank. Leider fand ich keine Abdrücke. Der Täter muss wohl Handschuhe getragen haben. Ich überlegte, da fiel mir ein, dass Jay Handschuhe getragen hatte. Vieleicht ließ mich der Geheimdienst doch überwachen. Oder nicht? Ahh, diese Ungewissheit regte mich auf. Da fiel mir das Treffen ein. Ich hatte noch eine Stunde, um mich zurecht zu machen.

                                          ♥︎

Ich machte mich entspannt fertig für das Treffen, sodass ich auf alles vorbereitet war. Ich hatte einen kleinen Rucksack gepackt und überprüfte nochmal alles. „Drei Rauchbomben, zwei Elektroschocker und meine Nummer. Sonst noch was?", fragte ich mich selbst. Ich verneinte die Frage und verschloss den Rucksack. So machte ich mich wenig später auf den Weg zur Schule.

Auf dem Weg wurde ich immer angespannter. Was, wenn das eine Falle war? Was, wenn der Ausweis gefälscht war. Daran hätte ich denken müssen, bevor ich eingewillgt habe. Doch jetzt war es eh nicht mehr wichtig. Von Weitem sah ich schon meine Schule. Dort angekommen sah ich einen staatlichen Mann in einem schwarzen Anzug mit roter Krawatte. Seine schwarzen Schuhe blitzten und seine schwarzen Haare waren streng zurückgegelt. Neben ihm standen zwei weitere große Männer, die echt angsteinflößend aussahen. Sie schienen seine Leibwächter zu sein, beide ebenfalls sehr vornehm angezogen.

Ich ging auf ihn zu und er streckte mir die Hand entgegen. Er stellte sich als Alfonso Santero vor (und war Italiener). Als ich mich vorstellen wollte, sagte er: „Ich weiß wer du bist, du bist Cassandra. Und noch einiges mehr."

„Zum Beispiel, wie mein Kleiderschrank aussieht?", fragte ich sarkastisch und sah ihn erwartend an.

„Zum Beispiel", erwidertete er, als ob das nichts wäre.

„Wieso lassen sie mich überwachen?", fragte ich ihn.

„Entschuldige, aber ich musste sicher gehen, dass niemand etwas von dem Treffen erfährt. Das war natürlich nur vorübergehend, um zu sehen, ob wir dir trauen können. Warum wusstest du eigentlich, dass jemand in deinem Kleiderschrank war?", fragte er mich interessiert.

„Weil auf dem Boden Erde lag. Jeder normale Mensch würde sowas bemerken", antwortete ich. „Was wollen sie eigentlich von mir?"

„Oh ja, kommen wir zurück zum Thema. Oder eher, beginnen wir mit dem Thema, über das ich mit dir reden wollte. Ich weiß aus vertraulichen Quellen, dass du Detektivin bist, und ich habe einen Fall für dich. Normalerweise würde ich einfach einen Agenten auf diesen Fall setzten, aber du kennst die Zielperson gut. Und genau das würde dich zur perfekten Agentin machen. Also wollte ich dich fragen, ob du den Fall übernehmen würdest?", er sah mich abwartend an.

„Wer ist denn die Zielperson?", fragte ich mit einem flauen Gefühl im Margen.

„Er heißt Konstantin Lindoresw", antwortete er, „dein Freund wird verdächtigt wegen des Handels mit Drogen. Und zwar nicht nur irgendwelche Drogen, sondern welche der richtig teuren Sorte. Er war bei einem Handel dabei, den unsere besten Spione beobachtet haben. Wir wissen nicht, ob er gezwungen wird oder ob er es überhaupt war, wir haben zwar ein Teil des Gesichts gesehen, aber nicht alles."

Jegliche Farbe wich mir aus dem Gesicht. „Ich ich weiß wirklich nicht ,was ich dazu sagen soll", kam es stotternd aus mir heraus.

„Du musst dazu nichts sagen", meinte Alfonso. „Ich will nur wissen, ob du den Fall annimmst."

„Ja ja, natürlich", antwortete ich nach ein paar Sekunden.

„Toll, es wäre ganz praktisch, wenn ihr euch in der nächsten Zeit treffen könntet. Dann kannst du gegebenenfalls etwas aus ihm herausbekommen."

„Wir treffen uns noch heute", unterbrach ich ihn.

„Ein Date?"

Die Farbe schoss mir blitzschnell wieder in Gesicht und noch ein bisschen mehr. Ich wurde so rot wie eine Tomate und nickte belämmert.

„Ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob ich so einen großen Fall alleine schaffe ..."

„Jay wird dich selbstverständlich begleiten. Damit du ihn immer erreichen kannst: hier ist seine Telefonnummer", er drückte mir eine Telefonnummer in die Hand.

„Ich denke, dass wir sonst nichts mehr zu bereden haben. Ich möchte mich entschuldigen, aber ich muss wieder schnell los."

Wir verabschiedeten uns, er bedankte sich nochmal bei mir, dass ich den Fall annahm und ging.

                                          ♥︎

Ich machte mich schnell auf den Weg nach Hause, damit meine Eltern meine Abwesenheit nicht bemerkten. Zu Hause schlich ich mich rein und schloss leise die Tür hinter mir. Die Informationen, die mir Alfonso gegeben hatte, schwirrten immer noch in meinem Kopf. Mein Kopf explodierte förmlich von den vielen Fragen, die ich hatte. Ich hoffte, dass sich viele davon nach dem Date mit Konstantin beantworten würden. Völlig in Gedanken versunken stolperte ich fast über die erste Stufe der Treppe. Ich ging zu meinem Zimmer, doch was darin war, bescherte mir fast einen Ohnmachtsanfall. Auf meinem Bett saß ein Junge.

Jay! Ich musste so bescheuert dagestanden haben, dass er anfing laut loszulachen. Doch dann hörten wir aus dem Zimmer meiner Eltern Geräusche. Und er hielt sich die Hand vor den Mund. Schnell schloss ich die Tür hinter mir.

„Was machst du hier?", fragte ich ihn.

„Ich dachte wir besprechen, wie du heute Abend vorhast, etwas aus Konstantin rauszubekommen."

„Lass das mal meine Sorge sein. Ich mach das nicht zum ersten Mal."

„Eine Taktik ist trotzdem immer gut."

„Was, wenn ich keine Taktik haben möchte? Versteh mich nicht falsch, aber ich hasse es mir vorstellen zu müssen, dass mein Freund kriminell ist."

„Manchmal muss man sich aber mit der Wahrheit anfreunden, auch, wenn es schwer ist. Auch wenn sie zum Beispiel heißt, jemanden für immer verloren zu haben, den man sehr liebt, und der dich deine gesamte Kindheit . . .«

Jetzt hatte er mehr gesagt als er wollte. Viel mehr.

 

Ich hoffe, es hat euch gefallen!

LG Lolana

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Eure Kommentare

Mein total verrücktes Leben

Oder „Innen und Außen“. Weiß nichat, aber innen ist sie eine Detektivin und Außen ist sie ein normales Mädchen.

Ich hatte auch schon überlegt ob ich den Titel vileicht doch nicht ändern sollte. Ich glaube ich habe jetzt den perfekten Titel. Vielen Dank (auch wenn es keine neue Idee war🤣)(obwohl im gewissen Maße schon🤔)(Egal)

 

Tolleee Geschichte! Ich freu mich auf den nächsten Teil. Namen, hmm…. Weiß ich nicht. Aber ich finde „My Story“ eigentlich auch ganz gut. Weil es ist ja auch aus der Ich-Perspektive geschrieben, wenn du weißt, was ich meine.