Eure Geschichten

#Nacht­Clan - Die Ge­schich­te von Mit­ter­nachts­licht #5

Familie

Baumpelz lag über mir. Sie war etwas Beschützendes, was mich umgab. Ich sah sie nicht, aber ich spürte sie. Ich fühlte einen kühlen Hauch über meinen Schwanz fahren. Baumpelz flüsterte: "Mitternachtsjunges. Das ist der annähernde Blattfall." Ich schnurrte und öffnete meine Augen. Die Welt war - Sehr braun-grau von Baumpelz Fell. Ich schüttelte mich und drehte mich zaghaft in die andere Richtung. Entfernte Bäume flüsterten, ihre Blätter waren ein wenig orange. "Kitzfell!", rief Baumpelz, "Mitternachtsjunges hat ihre Augen geöffnet!" Ein hübscher, dünner Kater mit hellbraunem Fell, dass mit weißen Tupfern übersäht war, glitt in die Kinderstube. "Mitternachtsjunges, das ist dein Vater.", sagte Baumpelz. Ich stolperte mit wackeligen Pfoten zu ihm und schmiegte sich an seinen weichen Bauch. Kitzfell lächelte und leckte mich vorsichtig. Doch plötzlich sah ich glühende, bernsteinfarbene Augen. "Was...", brachte das zugehörige Maul hervor. Doch dann löste sich der Körper von den Schatten und steckte seinen Kopf ebenfalls in das Fell von Kitzfell. Ein Junges. "Das ist dein Bruder Felsjunges.", miaute Baumpelz. "Das weiß ich!", piepste ich. Aber ich wunderte mich. War er schon so groß? Seine Augen waren doch viel weiter oben gewesen. Und... Wie konnten die Augen eines Junges so glühen? Ich beobachtete Felsjunges. Seine Augen waren bernsteinfarben, aber nicht so kräftig wie die, die sie gesehen hatte. Ach, sie hatte sich geirrt. Oder? Felsjunges zappelte. Er drängelte mich aus dem Bereich unter dem Bauch von Kitzfell. "Hey!", miaute ich. Baumpelz schnurrte: "Kitzfell, geh jetzt wieder an die Arbeit." "Ja.", maunzte er und trottete aus der Kinderstube. 

Spiele und eine Prophezeiung 

"Guck! Guck, Baumpelz!", schrie Felsjunges und zermalmte mit seinen Krallen Moos. "Wer ist der stärkste Krieger der Welt? Wer, du elender Streuner!?", kreischte das Junge. "Du, mein Schatz.", miaute Baumpelz. Und was war mit mir? Ich war nicht so kampflustig wie mein Bruder, aber war das gut oder nicht gut? Ist man gleich kein guter Krieger mehr, wenn die größte Freude am Leben keine Fetzereien sind? Ich würde als Clananführerin Niemanden in einen unnötigen Kampf ziehenlassen. Nein, niemals. Aber manchmal war die Schlacht wohl der einzige Ausweg, wenn es etwa um eindeutig gestohlene Beute ging. Das musste man einsehen und eigentlich erst dann hätte man den Anführerposten wirklich verdient. "Wieso spielst du nicht auch mit Felsjunges?", schreckte Baumpelz mich auf. Was sollste ich sagen? Das das Spiel für mich zu wild war? Nein, ich wollte ja eine Kriegerin sein. Ich sagte: "Ich bin etwas müde." Meine Mutter nickte und liebkoste mich. Und dann schlief ich auch wirklich ein.

Unter mir war endloser Himmel. Um mich herum war Heide. Der Duft von einer Katze stieß mir entgegen. "Ich bin Reifkralle, eine der ältesten Ahnen des SternenClans.", tönte es gespenstisch von einem silbernen Kater. "Nimm dich in Acht, vor dem Fels, indem ungeahnte Mächte stecken. Noch ist er ein Kiesel, aber er wächst und erhebt sich, bis er auf die Höhe eines Berges gekommen ist. Dort wird er sich zerstören und auch alles Andere. Es braucht starke Pfoten, um den Berg zu stützen." Ich stand still da. Die Heide verschwand und ich schlug die Augen auf. Baumpelz leckte mich. "Ist alles in Ordnung?", flüsterte sie. "Ja.", murmelte ich schläfrig. "Schlaf jetzt wieder.", hauchte Baumpelz. Aber ich konnte meinen Traum nicht neutralisieren. Da war etwas, was ich nicht wusste. Wer war dieser Berg? Und wieso war zuerst von einem Fels die Rede? Es war doch nicht etwa Felsjunges gemeint? 

Fortsetzung folgt...

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Eure Kommentare

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Du kannst sehr gut Geschichten schreiben 
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Cool!