Spio­ne im Ein­satz (Ka­pi­tel 3)

Ein Wettlauf gegen die Zeit

Im Krankenhaus war einiges los. Lottes Eltern waren gekommen und weinten bittere Tränen. Jojo, Kalle und ich schluchzten. Da kam mir eine Idee: Onkel Oscar! Er war ein Wunderapotheker, der viele verschiedene Leute vor dem Tod gerettet hatte. Per Telefon erreichte ich ihn wenig später. "Onkel Oscar, ich brauche deine Hilfe! Lotte liegt im Sterben. Sie braucht dein Wundermittel!", sagte ich mit nassen Augen. Er lud mich sofort in seine Apotheke ein, um mir das Mittel zu geben.

Wenige Minuten später war ich in der riesigen Apotheke. Tausende Fläschchen standen in riesigen Regalen, kleine, große, schmale und breite. Es war wie in einer anderen Dimension. "Hier müsste sie eigentlich stehen! Sie wurde...gestohlen!", rief Oscar entsetzt. "Wer würde gestohlen?", fragte ich. "Lottes Medizin. Alle Fläschchen sind fort! Alle weg!" Oscar grübelte lange, zu lange um genau zu sein. "Mia, du musst in diesem Fall spionieren. Für Lotte! Ich mache derweil eine neue Ladung Medizin. Das dauert aber mindestens vier Stunden pro Fläschchen!" Oh nein. Mehr Pech kann man ja nicht mehr haben.

"Bist du sicher, dass keine mehr im Lager ist?", fragte ich vorsichtig. Onkel Oscar schüttelte den Kopf. "Alle Zutaten habe ich. Aber keine fertigen Fläschchen. Tut mir leid", meinte er. Ich wünschte ihm viel Glück und raste in unser Geheimversteck, um alle Ausrüstungen zu holen, die ich brauchte. Kalle und Jojo saßen am Schreibtisch als ich hinein kam.  "Lottes Lebenserwartung beträgt noch ungefähr zehn Stunden. Beeil dich, Mia!" Schnell fuhr ich ins Krankenhaus. Ich hatte einen anonymen Hinweis bekommen, dass ein Arzt neue Medizin gegen den Tod hätte. Doch ist das von Onkel Oscar?