User­ge­schich­te by Kleo­pa­tra: In­ter­nat Son­nens­tern Ka­pi­tel 2

Auf Anhieb sympathisch

"Hoppla!", rief Melanie. Sie war über die Türschwelle gestolpert und ihr Koffer war zu Boden gefallen. Mila musste sofort loslachen, versuchte es aber zu verbergen, indem sie sich die Hand vor den Mund hielt. Melanie schaute sie einen Augenblick kritisch an, lachte dann aber auch sofort los. "Ich bin Mila!", prustete Mila und reichte Melanie die Hand, um ihr aufzuhelfen. "Melanie, aber du kannst mich gern Mel nennen", kicherte Melanie und stand vom Boden auf. Die beiden Mädchen verstanden sich auf Anhieb super. Mel hob auch ihren Koffer vom Boden auf und blickte sich im Doppelzimmer um. Links und rechts stand jeweils ein weißes Bett, hinter dem Bett jeweils ein Regal und neben dem Regal ein Schrank, wahrscheinlich ein Kleiderschrank, auf jeder Seite. Ganz hinten an der Wand in der Mitte stand ein meerblaues Sofa. Mel und Mila schauten sich einen Augenblick an, rannten gleichzeitig auf die Couch zu und warfen sich im selben Moment darauf, sodass sie aufeinander krachten. Sofort mussten beide wieder laut loslachen. So hatte Mila es sich gewünscht: Immer lustig und fröhlich! Ihre Mitbewohnerin war richtig nett und total lustig! Als sich beide wieder eingekriegt hatten, öffneten sie ihre Kleiderschränke und packten ihre Koffer aus. Dabei verglichen sie ihre Kleidungsstücke. Mila hatte sehr schicke, aber gleichzeitig auch coole Klamotten und Mels Koffer bestand fast nur aus blau. Während sie alles sortierten, quatschten sie über ihre Lieblingsfarben, wo sie herkamen, wen sie im Internat schon kennengelernt hatten, ob sie ihre Familie und Freunde vermissten und so weiter. Es stellte sich heraus, dass Mila eine Zwillingsschwester hatte, die genau gleich aussah wie sie und Ida hieß. Und dass sie zwei Wellensittiche hatte. Mel erzählte, dass sie Silberschmuck mit Aquamarinen liebte. So kamen sie von einem Thema ins nächste und tratschten ohne Pause. "Ui, schau mal Mel, es ist schon fast 12!" "Na dann nichts wie los!", antwortete Melanie.

Ab zum Mittagessen!

Im Speisesaal saß Leni mit ihren Mitbewohnerinnen schon an einem der Gruppentische. Mila winkte ihr zu, als sie mit Mel in den Saal stürmte. Leni war aber so in ein Gespräch mit ihren Mitbewohnerinnen vertieft, dass sie Mila nicht bemerkte. "Komm, wir setzen uns zu Leni, Frieda und...wie hieß die andere nochmal?", fragte Mila. "Ich glaube sie hieß Linnea", antwortete Mel. "Boah, hast du ein fotografisches Gedächtnis!", staunte Mila. Mel zuckte kurz mit den Schultern und ging in der Schlange ein Stück nach vorne. "Naja, wie auch immer. Dann setzen wir uns zu Leni, Frieda und Linnea, ja?" "Klar, gerne!", antwortete Melanie.

Als die zwei Mädchen zu den anderen an den Tisch kamen, wurden sie freundlich empfangen. "Hi Mila! Schön, dass ihr euch zu uns setzt! Das sind Frieda und Linnea." Frieda und Linnea hoben kurz die Hand, dann sagte Frieda: "Mich könnt ihr gerne Fritte nennen." "Und mich könnt ihr Linni nennen", grinste Linnea. "Cool, also ich bin Melodie, aber nennt mich bitte Mila! Und das hier ist Melanie, ihr Spitzname ist Mel", erklärte Mila. "Gut, dann haben wir jetzt alle Namen und Spitznamen ausgetauscht", meinte Leni und alle lachten. "Na, Mädels, wie gefällt's euch hier so?" Auf einmal stand die Klassenlehrerin der Mädchen am Tisch und blickte die fünf Mädchen fragend und mit einem Lächeln an. "Super! Es ist se..." "Mila, mit vollem Mund spricht man nicht!", belehrte Mel Mila. Inzwischen konnte man sehen, dass die Lehrerin sich ein Lachen verkneifen musste. "Ups!", Mila schluckte erst einmal und begann dann nochmal neu. "Also. Ich finde es hier echt schön und auch meine Klassenkameradinnen, die ich bisher kennengelernt habe", sie zeigte in die Runde, "sind supernett!" "Das freut mich", meinte die Lehrerin und ging dann zum nächsten Tisch weiter.