Eure Geschichten

User­ge­schich­te by Kleo­pa­tra: In­ter­nat Son­nens­tern Ka­pi­tel 3

Gemütlich machen im Internat

"Klasse 7c, bitte alle mal herhören!" Frau Abendschein stand auf einem Stuhl im riesigen Speisesaal und klatschte in die Hände, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Langsam wurde das Gemurmel leiser. "Weil heute euer erster Tag hier ist, bekommt ihr auch nach dem Essen nochmal Zeit, um euch einzugewöhnen und euch mit euren Mitschülerinnen und Mitschülern anzufreunden. Nutzt am besten die Zeit, um eure Koffer auszupacken und eure Zimmer ein bisschen individuell einzurichten. Ihr dürft nämlich die Möbel in euren Zimmern verschieben, so lange ihr nichts kaputtmacht. An die Wände könnt ihr zum Beispiel Poster oder Lichterketten hängen, damit ihr es ein bisschen gemütlicher habt. Und natürlich dürft und sollt ihr heute auch das Internatsgebäude selbst erkunden, vielleicht mit euren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern, alleine oder in kleinen Grüppchen. Aber verlasst das Gelände auf keinen Fall ohne die Zustimmung einer Lehrkraft oder Aufsichtsperson! Nachtruhe ist ab 21:30 Uhr und morgen gibt's um halb acht Frühstück und um 8:15 Uhr beginnt der Unterricht. Unseren Klassenraum habe ich euch ja vorhin schon gezeigt. Also dann, viel Spaß und bis morgen!" Frau Abendschein stieg wieder vom Stuhl herunter und verließ den Speisesaal. Sofort stieg der Lautstärke-Pegel wieder an.

"Das ist ja mal der mega-Hammer, dass wir unsere Zimmer selbst einrichten dürfen!", kreischte Linni. "Mila, wir schieben doch unsere Betten zu einem großen zusammen, oder?", fragte Mel begeistert. "Aber klar! Die Idee ist einfach genial!", jubelte Mila. So ging es weiter und tausend tolle Ideen kamen den Mädchen, wie sie ihre Zimmer einrichten konnten. "Also, wir verabschieden uns dann mal wieder, schließlich haben wir in unserem Zimmer einiges zu machen!", meinte Leni irgendwann. "Ja, wir werden uns dann auch mal an die Arbeit machen.", stimmte Mila ihr zu. Linni hakte sich bei Leni und Fritte ein und gemeinsam spazierten sie zu ihrem Zimmer.

"Aaaalsoooo", überlegte Leni laut, als sie im Zimmer standen, "wie wäre es, wenn wir die Betten auch zu einem riesigen Bett zusammenschieben würden? Und dann hängen wir an die Wand über die Betten eine Lichterkette! Und hier links hängen wir dann schöne Bilder auf und rechts kommen die Schränke hin! Ja, das wird super!" Die Betten und Schränke waren schnell umgeschoben, doch fehlte leider die passende Dekoration. "Ähm, Leni, Linni, hat von euch jemand eine Lichterkette oder schöne Bilder dabei?", meldete sich Fritte etwas zaghaft zu Wort. Sofort schlug Linni sich mit der Handfläche gegen die Stirn. "Oh man, sind wir Vollpfosten! Wie sollen wir denn Bilder aufhängen, wenn wir gar keine haben?" "Wir haben zwar noch keine, aber wir können welche machen. Und außerdem sind wir keine Vollpfosten." Leni grinste geheimnisvoll. "Hä, wie meinst du das jetzt schon wieder?", fragte Linni verwirrt. Langsam wusste sie nicht mehr, was jetzt wie war. "Also für alle, die es immer noch nicht geschnallt haben: Ich hab meine Sofortbildkamera dabei!", grinste Leni. Ahaaa, so war das also, dachte Linni. "Boah das ist ja super! Warum hast du das nicht gleich gesagt?" Linni grinste. Das Zimmer war gerettet.

Erste Bekanntschaften mit den Nachbarzimmern 

Gerade wollten sie zu dritt das erste Selfie knipsen, da klopfte es plötzlich an der Tür. Fritte sprang auf und rief: "Ich mach auf!" Sie öffnete die Tür einen Spalt breit und redete leise mit irgendwem. Schließlich gingen Linni und Leni auch zur Tür und sahen vor ihnen einen Jungen mit braunen Haaren und eisblauen Augen stehen. "Hi!", begrüßte Leni ihn. "Ei wie! Isch bin der Jonas, wie haast ehr?" Leni und Linni schauten sich verwundert an. Was hatte der Junge da gerade gesagt? Und warum sprach er so komisch? Linni hatte nur kleine Bruchteile wie "Isch" und "Jonas" in dem Kauderwelsch verstanden. "Wie bitte?", fragte Linni. "Isch haas Jonas unn isch hobb gfroocht wie ehr haast", entgegnete der Junge. "Kannst du auch normal reden?", fragte Leni und begutachtete den Jungen mit einem kritischen Blick. "Klar koann isch aa normol babbeln, woanns aisch liewer is", meinte der Junge mit einem verschmitzten Grinsen. "Also, ich bin der Jonas und eigentlich wollte ich nur wissen wie ihr heißt. Und ursprünglich bin ich eh aus einem ganz anderen Grund aufgetaucht. Ich wollte nämlich wissen, ob ihr wisst, ob man hier Poster oder etwas ähnliches irgendwo kaufen oder abholen kann." "Also ich bin die Linnea, das ist Fritte und das ist Leni." "Für dich bin ich die Frieda.", erklärte Fritte und musterte Jonas mit zusammengekniffenen Augen. Auch Linni hatte sich als Linnea vorgestellt, weil sie diesen Jungen ja noch gar nicht kannte. "Und wisst ihr jetzt, ob's hier Poster gibt?", fragte Jonas nochmal. "Ne, aber mal ne andere Frage: Warum hast du vorhin so komisch geredet?", fragte Linni neugierig. Jonas lachte kurz, grinste dann breit und erklärte: "Das ist der südhessische Dialekt, den ich zu Hause normalerweise spreche. Aber hier sprechen irgendwie alle nur Hochdeutsch." Jonas zuckte mit den Schultern. "Doch, isch babbel aa en südhessischen Dialekt", meldete Fritte sich leise. "Woas? Du?", fragte Jonas erstaunt während seine Augen größer und größer wurden. Damit hatte er nicht gerechnet. Frieda war bisher so unauffällig und unscheinbar gewesen, dass er es von ihr gar nicht erwartet hätte. "Joh! Dehoam babbel isch aa als sou", bekräftigte Fritte ihre Aussage. "Des is joh...des is genial! Willschde nachher mol korz bei unserm Zimmer vorbeikumme? Mer sinn die Nummer 130 unn isch hobb noche paar lustische Sache vunn dehoam mitgebracht, z.B. Zungenbrescher. Ehr oannere kennd nadierlisch aa gern mitkumme", meinte Jonas. Leni und Linni verstanden kein Wort von dem, was die zwei da redeten.

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Eure Kommentare

Die Geschichte ist super, ich hab mich da bei dem Dialekt auch kaputgelacht

Du kannst sooo gut schreiben! Die Geschichte ist wirklich toll! 

An Jonas11, falls du das liest: Ich habe ausversehen unter meinem Beitrag, in dem ich angekündigt habe, dass ich eine Usergeschichte machen werde, geschrieben, dass ich dich leider nicht mehr aufnehmen kann. Ignorier das bitte einfach, weil du bist ja dabei. Und ich hoffe es ist okay für dich, dass ich dir noch dieses kleine Extra mit dem Dialekt gegeben habe... : ) Deine Kleo🦋🌸

Wow! Ich hab mich bei der Stelle mit dem Dialekt kaputtgelacht. Ich habe wirklich auch nicht so viel verstanden😂 

Ich kann zwar keinen Südhessischen Dialekt, aber Plattdeutsch. Das ist ja so ähnlich 😉👍🏻
ein Satz wäre zum Beispiel:

Let mi Ma kicken 

das bedeutet: 

Lass mich mal gucken 

🤗👍🏻😃

Ich finde die Geschichte einfach Mega und ich Feier sie richtig 😉

😂 Voll Cool 👍🏻 Hoffentlich kommt der nächste Teil auch bald raus 😉