User­ge­schich­te by Kleo­pa­tra: In­ter­nat Son­nens­tern Ka­pi­tel 4

Zungenbrecher und Erkundungstouren

"Tschüssi, ihr beiden!", rief Fritte und drückte mit einer Hand die Türklinke hinunter. "Tschau und viel Spaß! Aber sei ja zum Abendessen wieder zurück!", meinte Linni. "Klar, sonst würdet ihr meine Portion ja gleich mitessen!" zwinkerte Fritte. Nachdem die Tür hinter Fritte ins Schloss gefallen war, war es ruhig im Zimmer. Fritte wollte mit Jonas das Internatsgebäude erkunden und Zungenbrecher mit südhessischem Dialekt üben. "Komm, wir erkunden auch mal das Internat!", schlug Linni mit lauter Tatendrang vor. "Okay, aber können wir zuerst kurz bei den anderen Mädels vorbei schauen und deren Zimmer angucken? Vielleicht wollen sie ja mit auf unsere Erkundungs-Tour kommen.", erwiederte Leni.

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"Wow, ihr habt's hier ja ultracool!", rief Leni aus. Sie und Linni staunten nicht schlecht, als sie im Zimmer von Mila und Mel standen. Die beiden hatten ihre Betten wie angekündigt zu einem großen zusammengeschoben und über dem Bett eine Lichterkette aufgehängt, so wie das Dreierzimmer es auch geplant hatte. Allerdings war die Lichterkette so angebracht, dass man die Umrisse eines Sterns erkennen konnte. An den Wänden links und rechts hatten sie coole Poster aufgehängt. "Woher habt ihr den ganzen Dekokram?", erkundigte sich Linni erstaunt. "Hat Mila von zu Hause mitgebracht.", erklärte Mel. "Wow, dass du an sowas denkst! Ich wär im Leben nicht draufgekommen, Lichterketten und Poster einzupacken. Naja, aber was soll's. Eigentlich wollten wir euch auch fragen, ob ihr Lust habt, euch mit uns das Internat anzuschauen?" "Neee, lass mal. Mel wollte noch ein bisschen ihre Schulsachen sortieren für morgen und ich bin mit meiner besten Freundin von zu Hause zum Facetimen verabredet. Sorry!" "Alles gut, dann machen wir uns eben zu zweit auf Erkundungstour!", meinte Linni fröhlich.

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"Ei wie ehr beide, doa bin isch werrer!" Fröhlich platzte Fritte ins Dreierzimmer. "Fritte, bitte rede mit uns normal!", bat Leni. "Jaja! War doch nur ein kleiner Scherz!", kicherte Fritte. "Jonas hatte voll die lustigen Zungenbrecher auf so Kärtchen mit südhessischem Dialekt dabei. Soll ich euch mal einen vortragen?" Sie wartete gar nicht mehr auf die Antwort der Mädchen, sondern trug gleich den ersten Zungebrecher in Rekord-Tempo vor: "Wermsche uff’m Termsche mi’m Schermsche unnerm Ermsche" Linni und Leni fingen sofort an zu lachen. "Wärmsche öffn Tersche mimschwere unnermer sche", versuchte Linni es auch einmal. Jetzt musste auch Frieda lachen. Diesen Kauderwelsch konnte auch sie nicht verstehen. "Mädels, es ist Zeit zum Essen!", unterbrach Frieda plötzlich das Gelächter.

Geschichten über Lia

Während sie in der Schlange standen und darauf warteten, dass sie ihr Essen bekamen, unterhielten sich die drei darüber, dass sie sich erst seit ein paar Stunden kannten, es ihnen aber vorkam, als wären sie schon seit mehreren Jahren befreundet! "Mann, das ist kaum zu glauben, dass ich euch erst so kurz kenne!", meinte Leni. "Wisst ihr eigentlich wie diese Nadja und diese Lia so drauf sind? Ich habe die vorhin nur ganz kurz gesehen.", überlegte Linni. "Ohhhjaaa, Lia kenne ich viel zu gut...leider!" Während Fritte das sagte, wurde ich Gesicht ganz finster. "Die war in meiner Grundschule in meiner Klasse und", Fritte machte Würgegeräusche, "die hat alle immer gemobbt. So richtig schlimm! Einer hat die Schule wegen ihr gewechselt und drei andere Mädchen haben die Klasse gewechselt. Und sie musste ganz oft zur Rektorin deswegen. Aber anscheinend hat es nie was gebracht." Fritte zuckte mit den Schultern. "Das hätte ich der so auf den ersten Blick gar nicht zugetraut.", sagte Leni und blickte zu Lia und Nadja, die an einem Tisch saßen und schweigend ihre Suppe löffelten. "Ja, eigentlich sieht die ganz nett aus, finde ich. Also nur, wenn man diese Storys nicht kennt...", erklärte Linni. "Na, Mädels, wird's heute noch?", fragte eine freundliche Stimme, die einer älteren Dame gehörte. Die Mädchen drehten sich erschrocken um und bemerkten, dass ihr Essen schon bereit stand. "Ups, tut uns leid!", entschuldigte Frieda sich schnell bei der Köchin. "Kein Problem, ich weiß noch ganz genau, dass es mir früher genauso ging wie euch.", erzählte die alte Dame und schmunzelte.