User­ge­schich­te by Kleo­pa­tra: In­ter­nat Son­nens­tern Ka­pi­tel 5

Wo ist das Bad?

"Man, bin ich voll!" Mila ließ sich auf die meerblaue Couch sinken. "Frag mich mal!", kicherte Mel. "Sag mal, weißt du eigentlich, wo der Waschraum ist? Gibt's hier ein Gemeinschaftsbad?", fragte Mila. "Puh, gute Frage, aber ich habe leider keine Ahnung. Lass uns mal schauen, ob wir irgendwo sowas finden." Die Mädchen verließen das Zimmer und betraten den leeren Gang. Sie bogen links und rechts ab und dann nochmal links und zweimal rechts, aber sie konnten kein Gemeinschaftsbad finden. Auch in ihrem Zimmer hatten sie kein Bad. "Du, lass uns mal beim Hausmeister nachfragen, der wird das doch wissen!", meinte Mel. Also machten sie sich auf direktem Weg zum Hausmeisterbüro, wobei... einen direkten Weg konnte man das nicht nennen, denn sie bogen ein paar Mal falsch ab, weil sie den Weg noch nicht so gut kannten. Aber irgendwann erreichten sie das Büro doch.

Mila klopfte dreimal kurz an. Die Tür wurde von innen geöffnet und vor ihnen stand ein etwas älterer Junge. Die zwei Mädchen schätzten ihn auf ungefähr 16 Jahre. An seinem T-Shirt klemmte ein Schildchen mit der Aufschrift "Marc". "Hi, wie kann ich euch helfen?", erkundigte er sich freundlich. "Ähm, wir suchen den Hausmeister", erklärte Mel. "Herr Serban ist leider gerade nicht da, aber vielleicht kann ich euch auch helfen. Ich mache hier nämlich gerade ein Praktikum und kenne mich ziemlich gut aus", sagte Marc. "Okay, schade. Also wir suchen eigentlich nur das Gemeinschaftsbad", meinte Mila. Daraufhin fing der Junge an zu lachen. "Gemeinschaftsbad?", fragte er prustend. Mila und Mel schauten sich verwirrt an. Warum lachte der Junge so? Was war daran so lustig, dass sie das Gemeinschaftsbad suchten? "Tu...tut mir leid", entschuldigte sich Marc kichernd, als er sich wieder halbwegs beruhigt hatte, "es fragen mich nur so viele Schüler. Kommt mit, ich zeig euch das Bad."

Mit schnellen Schritten ging der Junge voran. "Welche Nummer seid ihr?", fragte er die Mädchen. "136", antworteten sie wie aus einem Mund. Vor ihrem Zimmer blieb Marc stehen, fischte einen Schlüsselbund aus seiner Hosentasche und sperrte das Zimmer auf. "Warum hast du einen Schlüssel für unser Zimmer?", fragte Mel mit kritischem Blick. "Für genau solche Fälle", erklärte Marc und grinste. Im Zimmer legte er seine Hand an eine Wand und plötzlich fuhr ein Stück der Wand nach links zur Seite. Dahinter kam ein Raum zum Vorschein und dieser Raum war ein kleines Badezimmer. "Bitteschön! Exklusiv und nur für sie, my ladies!", präsentierte Marc das Badezimmer und machte eine kleine Verbeugung. Mila und Mel staunten nicht schlecht. "Wie hast du das gemacht?", erkundigte sich Mila neugierig. Marc grinste und hielt seine Hand hoch: "Das ist das Wunderwerkzeug." Misstrauisch begutachtete Mila seine Hand. "Ne, das kann doch nicht sein!", protestierte sie. Marc grinste breiter und erklärte dann großzügig: "Okay, nein, tatsächlich habe ich das nicht mit meiner Hand gemacht, sondern hiermit." Er hielt etwas Kleines, Rundes in die Luft und gab es Mila. Es war ein kleiner Knopf. Mit diesem konnte man die Tür schließen und öffnen. "Wahnsinn!", quietschten die Mädels. "Ihr werdet noch einige neue Dinge über Sonnenstein herausfinden, aber ich möchte nicht zu viel verraten", meinte Marc und grinste geheimnisvoll. Dann verließ er das Zimmer und ließ die Mädchen allein.