Eure Geschichten

Ver­um Tenebris 2 - Das Tal der See­len #1

Das Licht

Hope sah nichts, fühlte nichts, dachte nichts. Sie war allein in der Dunkelheit. Gleichmäßig trieb sie wie im Wasser herum, nichts wahrnehmend, unfähig sich zu bewegen. Sie konnte die schwarze Dunkelheit um sich herum sehen, jedoch war sie sich sicher, die Augen geschlossen zu haben. Kopfschmerzen umhüllten sie. Nur schwach nahm sie das Pochen ihrer Flanke wahr, an der eine Katze sie angegriffen hatte. Ein leiser Gedanke schob sich durch das Dröhnen ihres Kopfes: "Tu irgendwas." Aber was solle sie denn tun - Nein, was konnte sie denn tun? Es war ihr allmählich gleichgültig was mit ihr geschah, als sie in weiter Ferne ein Licht erblickte. 

Ein Licht? Das Denken fiel ihr schwer und sie konnte sich nicht konzentrieren. Doch auf ein Mal konnte sie ein Bild vor ihrem Inneren Auge sehen. "Luna...", hauchte sie und stemmte sich gegen die Dunkelheit. Sie versuchte die aufkommende Panik zu senken, doch eine neue Welle Kopfschmerzen kam auf sie zu. Ihr Blick verschwamm, und sie konnte das Licht nicht mehr sehen. "Nein...", flüsterte sie, "Nein.", sagte sie etwas lauter. Sie wiederholte das Wort immer wieder und rief  schließlich in die Dunkelheit: "NEIN!" Ihr Körper löste sich aus dem Strom der Dunkelheit, und sie versuchte in die Richtung zu schwimmen, in der sie das Licht zuletzt gesehen hatte. 

Das Tal der Seelen

Es war unmöglich. Der Strom versuchte immer wieder, sie zu ergreifen, und mit sich zu ziehen, und selbst wenn sie das Licht nun wieder sehen konnte, rückte es in weite Ferne. "Lass mich los!", schrie sie verzweifelt in die Dunkelheit. Kurz wich diese zurück, nur um Hope erneut mit zu schleifen. Panisch flehte Hope: "Hilf mir doch!" und meinte damit den Wind. Doch er antwortet nicht. Er konnte es nicht, die Dunkelheit war viel zu dicht. Mit aller Kraft konzentrierte Hope sich auf ihre Schwester. "Hope?", fragte diese. Vor Erleichterung japste Hope auf, wenn Lunas Stimme auch verzerrt und eigenartig dumpf klang. "Die Dunkelheit," keuchte Hope, "Sie hält mich fest!" 

"Wo bist du?", fragte Luna. "Ich weiß es nicht..." meinte Hope frustriert. Sie konnte spüren wie Luna sich aufraffte und versuchte, ihre Gedanken zu lesen, Nein, sie wollte in ihren Geist vordringen. Hope konnte und wollte dies nicht verhindern. Nach ein paar Augenblicken kahm das Licht näher. Es war ein anderes Licht, in Form einer Seele. Es hatte keinen richtigen Körper, nur einen Umriss, der durch eine Art milchigen Dunst verschleiert wurde. die Dunkelheit wich vor der Seele zurück, vor Lunas Geist. Zusammen konnten sie ungehindert dem Licht entgegenschreiten. Dort angekommen, die Dunkelheit hatte unablässig gezischt, führte Luna Hope durch das Licht.

Dann konnte Hope endlich die Augen öffnen und blickte in drei besorgte Gesichter. Es waren Luna, Noctis und Aurea, dennoch waren es nicht ihre Körper, sondern ihre blau- weißen Seelen. Sie sahen alle drei gleich aus, doch trotzdem konnte Hope sie perfekt voneinander unterscheiden. "Willkommen im Tal der Seelen.", verkündete Lunas Seele.

Was bisher geschah...

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Eure Kommentare

Wow!
Echt super Geschichte.👏🏼👏🏼👍
Yay, es geht weiter mit "Varum Tenebris"! Richtig cool!
Hier ist der Anfang der zweiten Astrah. Es ist mehr eine Art Prolog, also geht es erst im nächsten Teil so richtig los. Viel Spaß beim Lesen, eure Arya  😋