Eure Geschichten

Wenn un­se­re Hän­de sich be­rüh­ren #6

Vergangenheit

Ich renne, doch kaum bin ich stehengeblieben, höre ich wieder dieses Geräusch hinter mir. Also renne ich weiter, bis meine Lunge brennt und meine Füße anfangen, Blasen zu kriegen. Aber das hält mich nicht davon ab, weiter zu rennen, immer weiter und weiter. Kurz denke ich, ich habe es geschafft und bleibe stehen. Da sehe ich es, eine Gestalt, sie ruft nach mir.

Ist das Mio? Oder bin ich es selbst, der dort steht? Ich kann es nicht genau erkennen. Plötzlich höre ich wieder, wie mein Name gerufen wird und... Plötzlich hebt jemand meinen Kopf und reißt mich so aus dem Schlaf. Verdutzt und ein wenig entrüstet setze ich mich auf. Man weckt nicht einfach andere Leute, die gerade ein Nickerchen auf der Bank des Bahnhofs machen. Da fällt es mir wieder ein. Mio wollte mich hier treffen. Allerdings vor zwei Jahren. Ich weiß, es ist idiotisch, aber seitdem bin ich fast jeden Monat hierher gekommen und habe gewartet oder wenigstens so getan. Ich habe viel über ihn mitbekommen, hauptsächlich über Social Media. So konnte ich immer sehen, was er machte. Er hat mich auch jede Woche mindesten einmal angerufen, wenn auch nur kurz, aber immerhin, und mir versichert, dass er bald wiederkommt und er mich ganz dolle liebt.

Zwei Jahre warten

Nachdem er verschwunden war, war ich unglaublich aufgelöst und ein emotionales Wrack. Ich konnte erst wieder funktionieren, als er mir erklärte, dass er der Sohn der Königin war, er sich das ja aber nie aussuchen konnte und dass das Mädchen an seinem Arm damals seine Schwester war. Das hört sich jetzt sehr harmlos an, aber das alles hat mich so sehr verletzt und ich konnte ihm auch nicht sofort wieder komplett vertrauen. Er hat mir so dolle wehgetan, aber Wunden verheilen mit der Zeit. Und falls er mir nie die Antworten geben kann, weiß ich nicht, wie das mit uns weitergehen soll. Er meinte, er würde mir alles erklären, wenn er wieder da sei. Und da ich nicht wusste, was ich tun soll, sitze ich hier also nach fast zwei Jahren und kann nicht anders als mich damit abzufinden, diesen Idioten immer noch zu lieben und immer noch nichts zu wissen...pfff... Geduld!

Wieder in den heutigen Tag zurück

Immer noch etwas verschlafen öffne ich meine noch geschlossenen Augen. Da ich es nicht für nötig gehalten hatte, hatte ich zuvor noch nicht das Bedürfnis gehabt, sie zu öffnen und mich der Realität zu stellen. Ich öffne sie und plötzlich ist die Müdigkeit wie weggeblasen. Ich bin auf Hochspannung und ich schaue den vor mir sitzenden Mio schockiert an. Oh Gott, er hatte wahrscheinlich eben meinen Kopf hochgehoben und dem halbverschlafenen Etwas, das ich eben war, dabei zugesehen, wie es sich mental für das Aufwachen vorbereitet hatte. Jetzt mustere ich Ihn genau. Er hat immer noch die gleichen Augen, die gleichen Haare und den gleichen Mund wie vorher. Er lächelt leicht und automatisch muss ich auch Lächeln. Plötzlich spüre ich zwei Arme, die sich sanft, aber bestimmt, um mich legen.

Tränen des Glücks

Ich atme seinen Duft ein und merke, dass er immer noch gleich riecht. Plötzlich fange ich wieder an zu weinen, so wie die letzten Male schon, als wir uns trafen. Ich kann die Tränen einfach nicht stoppen, die gerade von meiner Wange auf seinen Pullover rollen. Er streicht mir zärtlich über das Haar und murmelt in mein Ohr: ,,Ist schon gut, Baby, es ist ok!" Warte, warte, warte. Wie hat er mich gerade genannt ? Ich löse mich blitzschnell aus seiner Umarmung und gucke ihn etwas beschämt an. Dann boxe ich ihn mit meiner Hand in die Seite. Er quietscht erschrocken und guckt mich geistesgegenwärtig an. Dabei sieht er so lustig aus, dass ich anfange, lauthals zu lachen. Da die Situation schon so komisch ist, steigt Mio gleich in mein Lachen ein und wir sitzen auf der Bank und lachen. Wie habe ich sein Lachen vermisst! Er geht auf mich zu und hebt mich hoch. Nun bin ich es, der aufquiekt und erschrocken blickt, aber er lächelt nur und wirbelt mich herum. Und endlich spüre ich es wieder, dieses Gefühl von uns, das nur Mio und ich erzeugen können!

Ganz viele Fragen

Nachdem er mich wieder runtersetzt, deutet er auf die Bank und wir setzten uns wieder. ,,Wenn du willst, kannst du dich auch hinlegen, ich mach Platz", sagt er und deutet neben sich. Ich lege mich hin, allerdings signalisiere ich ihm, dass ich lieber in seinem Schoß liegen würde und er bettet meinen Kopf dort. Meine Lippen vorgeschoben sage ich: ,,Weißt du was, Mio? Du bist echt der größte Idiot, den ich kenne! Das habe ich gedacht, aber jetzt weiß ich gar nicht mehr, ob ich oder irgendjemand dich genau kennt. Außerdem habe ich nur gelacht, weil du so einen komischen Gesichtsausdruck gemacht hast, nicht weil ich mich auf dich gefreut habe oder so, Und wenn du mich noch einmal so nennst, dann weiß ich auch nicht!" ,,Du meinst, wenn ich dich noch einmal Baby nenne?", fragt er und grinst dabei schelmisch. ,,Du bist größer geworden", merke ich an. Und er lacht und antwortet: ,,Laurin, hast du schon mal vom Wachsen gehört?" Beschämt gucke ich weg und murmel etwas vor mich hin, bis ich plötzlich ernst werde und nun alle unbeantworteten Fragen beantwortet haben möchte. Also schaue ich Mio tief in die Augen und...

Das werdet ihr schon noch erfahren, hehe...

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Eure Kommentare

Wo bleibt Teil 7? Ich liebe diese Geschichte!

Hoffentlich kommt bald der nächste Teil  Lg deine Sofie 

Wann?? 😭😭😭 Ich brauche den 7. Teil!!!

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Haha 😂 mein Bruder heißt Mio…😂👍🏼