Wild Birds (2. Ka­pi­tel)

2. Kapitel

Eingedrungen ins Gebiet des FelsenSchwarms

Als die Patrouille an der Grenze zum feindlichen Gebiet des FelsenSchwarms ankam, schob sich die orange- cremefarbene Sonne gerade über eine tief am Horizont hängende Wolke, und ließ Blaufeders leicht silbernen Federn glänzen. Durch die morgendliche Ruhe ergab sich eine schöne Atmosphäre. Hellstern schien etwas zu riechen als sie an der Grenze im Feld weiter flatterten, schließlich flüsterte sie: „SchluchtSchwarm!“ „Na und? Kein Wunder, wir sind doch gleich bei den vier alten Eichen wo die Gebiete der drei Schwärme und das der Keinflügler, also der Menschen, die mit ihren bescheuerten Ungeheuern irgendwelche grauen Bahnen rauf und runter fahren und einen aus der Flugbahn werfen, aufeinandertreffen“, zwitscherte Weißgefieder ruhig. Was für Ungeheuer, und Keinflügler? dachte Blaufeder beunruhigt, und seine Rückenfedern sträubten sich.

„Als ob ich das nicht wüsste!“, entgegnete Hellstern scharf, „Der SchluchtSchwarm ist aber anscheinend auf dem Territorium des FelsenSchwarms, denn ihr Geruch weht von dort.“ Sie deutete mit dem Schnabel in Richtung der Grenze zwischen Schlucht- und FelsenSchwarm, dann zeigte sie ein kleines Stückchen weiter in das Gebiet des FelsenSchwarms, wo der Geruch von fremden Vögeln deutlich zu riechen war. „Ungefähr dort müssten sie sein!“, sagte sie finster. „Das dürfen sie aber doch gar nicht!“, piepste Graufeder ängstlich. „Eben“, entgegnete Hellstern trocken. „Das erste Mal, dass der SchluchtSchwarm Regeln bricht“, murmelte sie leise. „Wirklich sehr ungewöhnlich für diesen Schwarm“, meinte auch Blaufeder, der schon viel Erfahrungen mit dem SchluchtSchwarm hatte. „Morgen ist der Tag des Vollmonds, also auch große Versammlung, dort können wir dem FelsenSchwarm sagen, dass sie in ihr Territorium eingedrungen sind“, sagte Weißgefieder.