Eure Geschichten

Wolfs­le­ben #2

Moons Geheimnis 

In Gedanken versunken lief ich über den weichen Waldboden. Moon wohnte in der Nähe des Flusses in unserem Revier. Sie war von ihrer Familie abgehauen und hierher geflüchtet. Vielleicht würde mir Moon bald ihren Bruder Night vorstellen, wie sie es schon oft versprochen hatte. Schon von weitem hörte ich das Wasser plätschern. Schon bald erkannte ich ihre kleine Höhle zwischen ein paar Steinen. Eigentlich war sie ganz gemütlich. Moon stand vor dem Eingang. Sie hatte den Kopf gesenkt und starrte auf den Boden. "Oh, hallo Luna...ich hab auf dich gewartet". Überrascht blickte ich sie an. Ihre Stimme klang traurig und zögernd. Was war bloß mit ihr los? Tröstend leckte ich ihre Ohren, doch sie wich zurück. "Was ist los mit dir?", winselte ich verwirrt und setzte mich hin. "Ich muss dir etwas erzählen, etwas, das dir nicht gefallen wird." Wenn sie ein Zweibeiner wäre, hätte sie bestimmt losgeheult wie ein kleines Kind, das mich vor ein paar Monaten gesehen hatte. Leise schluckte ich. "Leg los.", fiepte ich. Was konnte bitte passiert sein, das mir nicht gefallen würde?

Ein großer Schreck 

"Ähm...", stammelte Moon. "Was ist? Wir sind doch Freundinnen, du kannst mir alles erzählen.", erklärte ich ihr. "Bald nicht mehr. Bald sind wir keine Freundinnen mehr. Glaub mir, du willst gleich nichts mehr von mir wissen.", winselte sie. Sie klang beinahe wütend. "Sag es, es ist doch bestimmt nicht schlimm!" Ich wurde selbst aufgeregt. Mein Nackenfell sträubte sich, obwohl ich das nicht wollte. Moon fing an, Kreise um mich zu drehen. Dann blieb sie vor mir sitzen und schaute auf den Boden. Es war ihr bestimmt peinlich. "Lu-Lupus ist mein Vater", sprudelte sie heraus, so dass ich es beinahe nicht verstand. Eine Weile blieb ich wie gelähmt da. Ich konnte es nicht wahrhaben, was sie mir erzählt hatte. 

Lügen, Lügen und noch mehr Lügen

"Alles was ich dir erzählt habe, ist eine Lüge. Meinen Bruder Night gibt es nicht. Ich bin nicht abgehauen. Mein Vater hat mich hier an den Fluss geschickt, um euch zu beobachten. I-Ich wollte das alles nicht! Er hat mich gezwungen. Ich will nicht, dass wir keine Freunde mehr sind! Bitte verzeih mir, Luna!" Ich hielt es nicht mehr aus, rannte los, ich wollte zurück zu meiner Familie. "Luna, warte!", hörte ich nur noch. 

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