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Die Briten sind, was das Dekorieren zur Weihnachtszeit angeht, ganz vorne mit dabei. Schon am 1. Dezember wird bei vielen Familien der (Plastik-)Weihnachtsbaum aufgestellt. Auch bunte Lichterketten, (sogenannte Fairy Lights, also „Feen-Lichter“, weil sie wie kleine, umherfliegende Feen aussehen) findet man an vielen Häusern. Ganz traditionell hängt bei vielen Familien auch einen Mistelzweig über dem Türrahmen. Wenn man sich an Weihnachten unter dem Zweig trifft, darf man sich küssen. Matthew aus England erinnert sich noch sehr gut an die bunte Vorweihnachtszeit. Neben ganz viel Deko gibt es nämlich auch Weihnachtsmärkte in England. Die ähneln den deutschen Weihnachtsmärken in vielerlei Hinsicht. Auch dort gibt es häufig Bratwürste, Glühwein, Punsch und Nussknacker zu kaufen.
Matthew sagt, Weihnachten ist für ihn immer ein Drei-Tages- Event, an dem die ganze Familie zusammenkommt und eine Menge gegessen und entspannt wird. Damit meint er die Weihnachtsfeiertage vom 25. bis zum 27. Dezember. Am 24. Dezember besuchen manche Menschen Gottesdienste. Dort wird dann das Krippenspiel vorgeführt. Außerdem werden Weihnachtslieder von “Christmas Carols“, also von Weihnachtschören, vorgesungen. Abgesehen davon wird sich am 24. aber eher um die Vorbereitung der bevorstehenden Tage gekümmert. Es wird häufig noch bis spät in die Nacht Essen gekocht.
Nach alter Tradition werden über dem Kamin oder am Bettende Socken aufgehängt. Die soll Father Christmas über Nacht mit Geschenken vollstopfen. Father Christmas, also der Weihnachtsmann, kommt in Großbritannien übrigens immer über den Schornstein ins Haus. Manche Kinder stellen ihm einen Mince Pie (Früchtekuchen) und ein Glas Sherry zur Stärkung hin.
Da die Kinder ihre Socken (auch Christmas Stocking genannt) erst am Abend des 24. Dezembers aufhängen, müssen sie auf ihre Geschenke noch etwas länger warten, als die Kinder hierzulande. Dafür können sie ihre Geschenke dann direkt nach dem Aufstehen auspacken. Matthew erinnert sich nur zu gut, wie er ganz aufgeregt schon früh am Morgen des 25. Dezembers aufgewacht ist. Noch im Schlafanzug gehen die Kinder dann gucken, ob ihre Socken auch wirklich mit Geschenken gefüllt sind.
Häufig ist der Weihnachtsmann sogar so nett, nicht nur in die Socken, sondern auch unter den Weihnachtsbaum Geschenke zu legen. Dann ist die Freude bei den Kindern groß! Nachdem alle Geschenke ausgepackt sind, wird sich erstmal entspannt und eingekuschelt.
Am Nachmittag machen sich dann alle fertig für das große Christmas-Dinner. Das ist ein riesiges Festessen. Es gibt Brathähnchen oder Truthahn (Roast Turkey), gebackene Kartoffeln (Roast Potatoes) und viele Gemüsesorten. Dazu gibt es kleine Würstchen im Speckmantel, Schinken und jede Menge Gravy. Das ist eine leckere Bratensoße. Als Nachtisch gibt es “Christmas Pudding”, mit einer weißen Soße aus Butter, Milch, Mehl und Vanille.
Wenn man mal kurz eine Pause vom vielen Essen braucht, zieht man eine Christmas Cracker. Das sind Knallbonbons, in denen kleine Zettel mit Witzen, interessanten Fakten oder Papierkronen versteckt sind. Wenn zwei Leute an dem Bonbon ziehen, fällt der Inhalt mit einem lauten Knall hinaus. Später, um 15 Uhr schauen viele Familien die Weihnachtsansprache der Queen im Fernsehen.
In den zwei darauffolgenden Tagen finden häufig noch viele verschiedene Familien-Parties statt. Der 26. Dezember ist der sogenannte Boxing Day. Das ist sowas wie ein verkaufsoffener Sonntag, an dem der Weihnachtsschlussverkauf beginnt. Es ist außerdem der Tag, an dem man sich „Danke“ sagt. Manche Briten verteilen zum Beispiel an ihren Briefträger oder an die Müllabfuhr kleine Geschenke. Außerdem spielen viele Familien Karten- oder Brettspiele und verbringen eine schöne Zeit miteinander.
ich habe sehr viel gelernt