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„An ris­kan­ten Chal­len­ges teil­zu­neh­men, ist über­haupt nicht cool.”

Annekathrin Cornelius arbeitet bei der „Nummer gegen Kummer” e.V. in Wuppertal. Sie sorgt mit ihren Kolleginnen und Kollegen dafür, dass jedes Kind die Angebote der „Nummer gegen Kummer“ kennt. Annekathrin arbeitet auch in einem Projekt mit, das sich mit Trends und Risiken im Internet beschäftigt. Da unterstützt sie zum Beispiel die Beraterinnen und Berater der „Nummer gegen Kummer” mit vielen hilfreichen Informationen. Dann können die besonders gut bei Web-Sorgen aller Art beraten.

Wer ruft bei der Nummer gegen Kummer an?

Annekathrin: Beim Kinder- und Jugendtelefon rufen Kinder und Jugendliche ab acht Jahren an, die Fragen, Sorgen oder Probleme haben. Wer nicht so gerne telefoniert, kann auch eine Nachricht an unsere Online-Beratung schreiben. Eltern können sich an das Elterntelefon wenden.

Was genau ist eigentlich Gruppendruck?

Annekathrin: Es kann sein, dass Kinder manchmal Dinge tun oder sagen, von denen sie eigentlich gar nicht überzeugt sind, nur weil alle anderen das tun oder sie überreden. Vielleicht haben sie Angst, dass sie nicht dazugehören oder nicht gemocht werden, wenn sie sich nicht anpassen. In so einer Situation kann man sagen, dass der Gruppendruck die eigene Entscheidung beeinflusst.

Rufen bei euch viele Kinder und Jugendliche an, die unter Gruppendruck leiden? Was ratet ihr ihnen? 

Annekathrin: Ja, dazu melden sich Kinder und Jugendliche bei uns. Die Sorgen beziehen sich dann oft auf Freundinnen und Freunde oder Mitschülerinnen und Mitschüler. Dann ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören und nur das zu tun, womit man sich wohlfühlt, auch wenn das sehr schwer sein kann. Manchmal kann es helfen, einzelne Personen direkt anzusprechen und über die eigenen Bedenken zu sprechen oder sich gegenseitig zu unterstützen. 

Wie können Kinder erkennen, ob eine Challenge gefährlich ist oder nicht?

Annekathrin: Es ist hilfreich, sich über den Hintergrund einer Challenge zum Beispiel auf handysektor.de oder ins-netz-gehen.de zu informieren oder gemeinsam mit Freundinnen und Freunden zu recherchieren. Wenn Kinder sich nicht sicher sind, können sie ihre Eltern oder Lehrkräfte befragen und um Unterstützung bitten. Oft sind Online-Challenges auch gar nicht echt, sondern sehen im Video nur so aus. 

Wenn ein Prank-Video im Internet zu finden ist, das einem Kind peinlich ist, was kann es tun?

Annekathrin: Wenn ein Video von einem Kind im Netz auftaucht, dass ihm unangenehm ist, kann es dieses Video bei der Plattform selbst und zusätzlich auch bei jugendschutz.net melden. Die setzen sich dafür ein, dass das Video gelöscht wird. Betroffene Kinder können auch einen Erwachsenen bitten, ihnen zu helfen. Und die „Nummer gegen Kummer“ hilft natürlich auch immer.

Welche Tipps habt ihr für Kinder und Jugendliche zum Thema Challenges und Pranks? 

Annekathrin: An riskanten Challenges teilzunehmen, ist überhaupt nicht cool – gute Freundinnen und Freunde akzeptieren auch ein Nein. Denn auch bei Challenges ist es wichtig, auf sein Bauchgefühl zu hören und nur da mitzumachen, wo es sich gut anfühlt. Wer sich unter Druck gesetzt fühlt, kann mit einer Person seines Vertrauens sprechen. Wichtig ist es, gefährliche Online-Challenges nicht weiterzuverbreiten, um andere nicht in Gefahr zu bringen und sie bei jugendschutz.net zu melden.

Bei Fragen und Sorgen hilft die "Nummer gegen Kummer"

Wenn Kinder ein Problem haben, können sie die 11 6 111 anrufen oder in der Online-Beratung eine Nachricht schreiben. Die Beratung bei der „Nummer gegen Kummer“ ist kostenlos und anonym. Ob bei Fragen, kleinen Sorgen, größeren Problemen oder ernstzunehmenden Krisen:

  • Die Beraterinnen und Berater am Kinder- und Jugendtelefon sind montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr für Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland da.
  • Kinder und Jugendliche können sich auch per Chat montags bis donnerstags von 14 bis 18 Uhr an die Online-Beratung wenden.
  • An die Mail-Beratung können Kinder und Jugendliche jeden Tag rund um die Uhr eine Nachricht schreiben.
  • Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, dienstags und donnerstags bis 19 Uhr für Eltern erreichbar.  

     

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Eure Kommentare

Ich finde Frauem hat Recht!

Ich liebe challenges. Aber nur solche mit denen man sich und andere nicht in Gefahr bringt. Zugegeben bin ich jemand den Risikos ein Stück weit anlocken. Aber ich würde mich niemals auf etwas einlassen das mir oder andren schaden könnte. Viele Leute machen einfach das mit was andere machen. Das verstehe ich nicht. Weil einer das macht müssen es doch nicht alle machen. Ihr seid doch ihr selbst und könnt selbst entscheiden! Manchmal ist es Mutiger nein zu sagen als es einfach zu machen.

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Total wichtiges Thema, cool das ihr dazu einen Beitrag gemacht habt!!