Was bedeutet Gendern?
Geschlechtergerecht sprechen
In der deutschen Sprache gibt es für Wörter, mit denen man Menschen beschreibt, meistens nur eine männliche oder weibliche Sprechweise oder Schreibweise. Oft wird sogar nur die männliche Form benutzt, also zum Beispiel der Schüler oder der Freund, obwohl Mädchen und Jungen dazuzählen. Sprache kann viel Einfluss auf unser Leben haben. Sie kann dazu beitragen, dass Menschen nicht gleichbehandelt und ausgeschlossen werden. Viele denken bei der männlichen Form nämlich nur an männliche Personen und nicht an andere Geschlechter. Bei einer Gruppe von "Schülern", denkt man also nur an ein Geschlecht, obwohl alle gemeint sind. Deshalb gibt es geschlechtergerechte Sprache, um alle Geschlechter anzusprechen.
Wusstest du?
Der Duden legt Regeln für die deutsche Sprache fest. Früher stand darin, dass die männliche Form beide Geschlechter meint, also Männer und Frauen. Seit 2020 stehen viele Berufe auch in der weiblichen Form im Duden, zum Beispiel Lehrerin oder Ärztin.
Welche Schreibweisen gibt es?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, geschlechtergerecht zu schreiben und zu sprechen. Das nennt sich Gendern. Gender ist Englisch und bedeutet übersetzt “Geschlecht”.
Die längste Schreib- und Sprechweise ohne Satzzeichen ist:
- Schüler und Schülerin oder Schüler und Schülerinnen
Sie beschreibt zwei Geschlechter, männlich und weiblich.
Um es kürzer zu machen, gibt es den Schrägstrich (/), also:
- Schüler/in oder Schüler/innen
Bei beiden Möglichkeiten werden nicht alle Geschlechter mitgedacht. Um auch trans* und inter Menschen anzusprechen, gibt es das Gendersternchen (*) oder den Unterstrich (_). Der Doppelpunkt (:) wird oft verwendet, um einen Text besonders barrierearm zu machen. Also, dass der Text zum Beispiel für sehbehinderte Menschen von Bildschirmlesern besser vorgelesen werden kann.
- Schüler*in oder Schüler*innen
- Schüler_in oder Schüler_innen
- Schüler:in oder Schüler:innen
Man kann aber auch geschlechtsneutrale Wörter benutzen, um die Ansprache von bestimmten Geschlechtern zu vermeiden. Oder geschlechtsneutrale Umschreibungen benutzen. Das kann dann so aussehen:
- Befreundete Person → Freund*in
- Mensch, Person → Mann, Frau oder andere Geschlechter
- Vertretung → Vertreter*in
- Lehrkraft → Lehrer*in
Warum ist Gendern wichtig?
Durch unsere Sprache drücken wir unsere Gefühle und Gedanken aus. Und durch Sprache wird Wissen vermittelt. Sprache ist deshalb sehr einflussreich. Sie kann zeigen, wie wir in unserer Gesellschaft zusammenleben. So können auch Vorurteile entstehen und Menschen ausgeschlossen werden. Wenn also in Texten zum Beispiel immer von Ärzten die Rede ist, erzeugt das ein Bild im Kopf. Nämlich, dass es mehr männliche Ärzte als Ärztinnen gibt. So kommt es vor, dass Frauen weniger zugetraut wird, Ärztinnen zu sein.
In unserer Gesellschaft sollen sich alle gleichberechtigt fühlen. Deshalb ist es wichtig, dass wir bewusst mit unserer Sprache umgehen. Und dabei können alle mithelfen!
Geschlechtsneutrale Pronomen
In der Schule hast du vielleicht schon mal etwas von Personalpronomen gehört. Die benutzt man anstelle von Nomen. Also zum Beispiel “Ich mag Gina. Sie ist sehr nett.” Pronomen wie sie oder er sind abhängig von dem Geschlecht einer Person. Also ob jemand männlich oder weiblich ist. Für Menschen, die aber nicht männlich oder weiblich sind, gibt es in der deutschen Sprache keine neutralen Pronomen. Deswegen finden viele eine geschlechtsneutrale Sprache wichtig. Damit alle angesprochen werden.
Geschlechtsneutrale Pronomen können zum Beispiel so aussehen:
- Keine Pronomen → “Ich mag Sose. Die Person ist sehr nett.” Oder den Namen wiederholen: “Ich mag Sose. Sose ist sehr nett.”
- They → “Ich mag Lovis. They ist sehr nett.”
- Xier → “Ich mag Alex. Xier ist sehr nett.”
Menschen, die geschlechtsneutrale Pronomen benutzen, kann man das nicht immer ansehen. Jede Person sucht sich ihre Pronomen selbst aus. Du kannst Personen nach ihren Pronomen fragen. So vermeidest du, falsche Pronomen zu verwenden. Oder du stellst dich mit deinen eigenen Pronomen vor und fragst dann. So machst du es für alle Personen, die nicht er oder sie Pronomen benutzen, leichter.
Du kannst sagen: “Hey, ich bin Anna. Ich benutze sie Pronomen.”
Du kannst fragen: “Welche Pronomen benutzt du?” oder “Mit welchen Pronomen soll ich dich ansprechen?”
Wie machen wir das?
Auf kindersache ist es uns wichtig, dass unsere Texte gut für euch lesbar und leicht verständlich sind. Deshalb verzichten wir auf die Schreibweise mit dem Gendersternchen oder dem Doppelpunkt. Wir versuchen, Texte so gut es geht neutral zu schreiben. Wir wollen nämlich, dass wir in unseren Texten alle einschließen und niemanden ausgrenzen. Bei manchen Sätzen kommen wir allerdings nicht um eine weibliche oder männliche Version drumherum. Dann wechseln wir zwischen den Endungen.
Dieser Artikel wurde von Anna und Sose überarbeitet, Stand April 2025.
Ich finde das Thema "Gendern" wichtig, genau aus den bereits oben genannten Gründen. Doch uns sollte auch klar sein, dass wir durch das Gendern zwar Menschen in die deutsche Sprache besser integrieren können, jedoch sind die Missstände in der Gesellschaft, vor allem die Ungleichbehandlung verschiedener Identitäten und Geschlechter, damit noch nicht aus der Welt geschaffen.
Liebe Grüße,
Esel13
Ich bin noch am Probieren, welche Form ich beim Schreiben gut nutzen kann... Aber beim Schreiben nehme ich dann doch lieber die ohne Sonderzeichen und achte darauf, Formen zu mischen. Damit klar ist, dass man nicht NUR Mädchen oder NUR Jungen meint. Ich will keinen Doppelpunkt nehmen, weil der im Satz schon eine Bedeutung hat (außerdem lesen Screenreader das wie mit Doppelpunkt vor und Schreibprogramme fügen automatisch ein Leerzeichen oder neue Zeile ein).
Neutrale Formen finde ich gut. Außer wenn etwas zu förmlich und unnatürlich klingt. Zum Beispiel Lehrpersonen statt Lehrer/Lehrerinnen mag ich nicht. Man sollte genauso locker und umgangssprachlich reden können, es sollte nicht zu erwachsen oder künstlich klingen. Ich würde zum Beispiel eher "Briefträger*in" gendern statt "Postaustragende oder Postbedienstete". Manchmal geht es aber gut, zum Beispiel: Schulkinder statt Schüler/Schülerinnen.
Alle sagten ich soll da drücken aber, die Website ist sehr gut gestalltet und sehr informativ und hilft mir das Thema Gendern besser zu verstehen, Danke!
VlG Mark
Gendern ist unnötig und verbraucht zu viel Zeit
Ich hasse Gendern
Gendern ist unsinnig und verändert in unserem Verhalten absolut nichts.
So ein Blödsinn
Ich finde das gendern gut weil es auch wichtig für unsere Zukunft ist
Braucht man nicht!!!
Sehr intessant